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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tretbootverleiher über Rock im Park "Mir ist eine nackte Frau in die Arme gefallen"
Von splitternackten Gästen bis zu sinkenden Booten. Ein Tretbootverleiher erlebt während Rock im Park allerhand. t-online erzählt er seine kuriosen Geschichten.
Der Dutzendteich ist ein Naherholungsgebiet in Nürnberg. Doch während Rock im Park ist hier nichts wie sonst. Dort, wo normal Familien spazieren gehen, feiern jetzt Zehntausende. Auf den Bühnen geben sich Weltstars die Klinke in der Hand. Mittendrin ist Michi Celik. Er ist der Mann, der die Tretboote am Dutzendteich verleiht. Während Rock im Park ist er aber noch mehr als das – Celik wird fast schon eine Art Türsteher.
Statt Familien oder verliebten Pärchen mieten nämlich in diesen Tagen die Festivalgänger seine rosaroten Flamingo-Tretboote. Celik ist schließlich der Mann, der entscheiden muss, wer in See stechen darf und wer – wegen seines Alkoholpegels – sicherheitshalber an Land bleiben sollte. Eine Gratwanderung.
"Trotzig wie kleine Kinder"
"Die, die nicht fahren dürfen, werden meistens trotzig wie kleine Kinder", sagt Celik. Dass Alkohol und Tretboote sich nicht zwangsläufig vertragen, habe er schon am eigenen Leib gespürt. "Einmal habe ich ein Boot zurück an den Steg gezogen, dann fiel mir direkt eine splitternackte Frau in die Arme", erinnert er sich. Die habe wohl zu viel Alkohol – oder andere Substanzen – im Blut gehabt.
"Dann ist das Boot untergegangen"
Ein anderes Mal habe er ein Boot an eine ganze Gruppe vermietet, die auf dem See wohl Hunger bekommen habe und kurzerhand einen Einweggrill angeschmissen habe. "Der ist dann so heiß geworden, dass das Boot geschmolzen und mitten auf dem See untergegangen ist", erzählt Celik.
Die Männer, die wohl schon zuvor einen über den Durst getrunken hatten, musste er dann aus dem See retten. Da der Dutzendteich gerade einmal 1,20 Meter tief ist, sei denen – im Unterschied zu dem Boot – nichts passiert.
Verteufeln will der Tretbootverleiher Rock im Park trotz seiner kuriosen Erlebnisse nicht. "Das Festival ist einfach einmal etwas anders", sagt er. Er freut sich beispielsweise immer auf eine Gruppe, die jedes Jahr gleich zu Festivalbeginn kommt. "Die warten donnerstagmorgens dann schon, bis ich aufsperre."
- Reporter vor Ort