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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nürnberg investiert Millionen Damit die Feuerwehr auch in Zukunft einsatzbereit bleibt
Nürnberg investiert Millionen in die Modernisierung seiner Freiwilligen Feuerwehren. Viel Geld – das gut angelegt ist?
Die Feuerwehrleute standen in ihrer besten Kluft Spalier, die Hüpfburg war aufgebaut, die Drohne einsatzbereit, um zu zeigen, was sie kann. Der hohe Besuch aus Politik an den Bierbänken mit den weißen Tischdecken platziert. So viel ist in dem Vorort in Nürnberg sonst selten los.
Das Feuerwehrhaus glänzt frisch aufpoliert. Es ist der Anlass, weshalb gefeiert wird. Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Moorenbrunn ist gerade frisch saniert und erweitert worden. Am Samstag fand die offizielle Übergabe statt.
Das Moorenbrunner ist das dritte Gerätehaus, in das die Stadt Millionen investiert hat. 2,5 Millionen, um genau zu sein. 15 weitere sollen folgen – jeweils mit Kosten zwischen 2,5 und 5,5 Millionen Euro, wie der zuständige Bürgermeister Christian Vogel im Gespräch mit t-online erklärt. Das ist Teil der Strategie, alle 18 Freiwilligen Feuerwehren in Nürnberg zu modernisieren – durch Neubau oder Sanierung. Zuschüsse vom Freistaat gebe es dafür kaum, bedauert Vogel.
Bürgermeister verteidigt Investition gegen Kritik
Das teure Vorhaben habe nicht überall für Zustimmung gesorgt: Der Bürgermeister habe sich die Kritik gefallen lassen müssen, dass das Geld woanders besser angelegt sei – im Klimaschutz etwa.
- Nachwuchssorgen: Kommt die Feuerwehr auch in Zukunft noch, wenn's brennt?
Dagegen wehrt sich Vogel: "Dass das viel Geld kostet, ist mir bewusst." Aber sie "planen zukunftsgerichtet", indem sie die Rettungskräfte für die Zukunft ausstatten. Der Hintergrund für die Millionen-Investitionen ist ernst: So soll nichts Geringeres als die Zukunft der Feuerwehr sichergestellt werden. "Wir wollen alles dafür tun, dass die Feuerwehr einsatzbereit bleibt."
Sie wollen einen attraktiven Rahmen für Nachwuchs schaffen, damit er nicht von veralteter Ausstattung und kahlen Aufenthaltsräumen abgeschreckt wird. Die Feuerwehr soll eben ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält. Denn, so der Bürgermeister, "die Jugendfeuerwehr ist unsere Zukunft".
Oberbürgermeister Marcus König ergänzt in seiner Rede: Dass sich eine Stadt neben einer Berufsfeuerwehr auch Freiwillige Feuerwehren leiste, sei längst nicht mehr selbstverständlich. Deshalb sei es wiederum nicht selbstverständlich, dass eine Stadt so viel in sie investiere. So sei das Feuerwehrsanierungsprogramm, das Nürnberg vor zehn Jahren beschlossen hat, einzigartig in Deutschland.
Außerdem sei die Investition ein wichtiger Beitrag für den Katastrophenschutz. Die Stadt habe sich zuletzt intensiv mit dem Thema Blackout beschäftigt, so König weiter. Er habe sich gefragt: "Was kann Nürnberg tun, um im Ernstfall vorbereitet zu sein?" Eine Lösung: Die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren agierten als "Leuchttürme", wo die Menschen im Notfall eines Stromausfalls Hilfe fänden. Hier gibt es unter anderem eine separate Stromversorgung. "Hier bekommen die Menschen Hilfe, wenn sie sie brauchen." Der Kritik entgegnet er: "Wir haben das Geld richtig investiert."
Besucherandrang bei offizieller Übergabe am Samstag
Das sieht auch René Kleemeier so, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Moorenbrunn. Er spricht von vielen Höhen und Tiefen, die er und sein Trupp in den drei Jahren Bauzeit erlebt hätten. Denn die war länger als geplant, die Bauarbeiten hatten sich deutlich verzögert. Zeit, in der sie ihr Gerätehaus nur sporadisch nutzen konnten und teils auf ein nahe gelegenes Firmengelände ausweichen mussten. Und dabei dennoch jederzeit einsatzbereit. Umso mehr freue er sich nun, dass die Großbaustelle ein Ende hat – und seine Wehr mit 32 aktiven Mitgliedern wieder vollumfänglich leistungsfähig sei.
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Das Bestandsgebäude wurde teilsaniert, mit neuen Fenstern, Böden und Elektrik. Es wurde eine neue Teeküche geschaffen und Umkleiden sowie sanitäre Anlagen für beide Geschlechter geschaffen. Auch die Liegenschaften in Worzeldorf und Kornburg waren bereits an der Reihe, als Nächstes werden die Häuser der Freiwilligen Feuerwehren in Eibach und der Gartenstadt fertiggestellt. Die Planung und Realisierung geschieht durch die Wbg Kommunal, die kommunal verbundene Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg.
In dem rändlichen Stadtteil Moorenbrunn zeige sich etwa die Bedeutung der Feuerwehr für einen jeden Ort. Mitten im Ortskern, zentral gelegen, laut Vogel ein "wunderbares Zeichen für ein wunderbares Miteinander". Das beweist auch der Besucherandrang: Sie alle scheinen den Freudentag ihrer Feuerwehr mitfeiern zu wollen.
- Reporterin vor Ort
- Gespräch mit Bürgermeister Christian Vogel
- Pressemitteilung der wbg und Stadt Nürnberg vom 22. Juli 2023