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Nürnberg | Streik und Ferienansturm: So ist der Flughafen gewappnet


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Und dann auch noch der Streik
Wie gut ist der Flughafen Nürnberg für den Ferienansturm gewappnet?


Aktualisiert am 27.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Albrecht-Dürer-Airport (Symbolbild): Welche Auswirkungen hat der angekündigte Streik auf den Nürnberger Flughafen?Vergrößern des Bildes
Albrecht-Dürer-Airport (Symbolbild): Welche Auswirkungen hat der angekündigte Streik auf den Nürnberger Flughafen? (Quelle: Meike Kreil)
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An deutschen Flughäfen herrschen derzeit teils chaotische Zustände. Was dem Flughafen Nürnberg bevorsteht – und wie türkische Kräfte es stemmen sollen.

Nur noch ein paar Tage, dann sind die bayerischen Sommerferien da. Und mit ihnen auch das erhöhte Reiseaufkommen. Nachdem das derzeit an manchem deutschen Flughafen für Chaos sorgt: Wie bereitet man sich am Nürnberger Flughafen auf die Reisemassen vor? Und welche Auswirkungen hat der für Mittwoch angekündigte Streik?

Auf dem Nürnberger Flughafen werden die angekündigten Verdi-Streiks wohl kaum Auswirkungen haben. Das Lufthansa-Bodenpersonal hat bundesweit einen eintägigen Warnstreik angekündigt, der vor allem München und Frankfurt treffen wird. Auf eine Anfrage von t-online, welche Folgen das für Nürnberg haben wird, antwortet die Fluggesellschaft wenig konkret: "Lufthansa prüft, welche Anpassungen im Flugprogramm vorgenommen werden müssen." Wer betroffen sei, werde entsprechend informiert – und bekomme eine entsprechende alternative Reisemöglichkeit angeboten.

"Die Lufthansa ist in Nürnberg lediglich als Zubringer für das Drehkreuz in Frankfurt aktiv", ergänzt Flughafen-Sprecher Christian Albrecht auf Nachfrage von t-online. Doch diese Verbindung sei derzeit ohnehin ausgesetzt. So will Lufthansa unabhängig vom Streik der prekären Situation bei der Abfertigung entgegenwirken. Bereits Mitte Juli strich die Airline deutschlandweit deshalb 2.000 innerdeutsche Verbindungen, unter anderem in Nürnberg.

Start in die Sommerferien: Wie sich der Flughafen Nürnberg rüstet

Ob mit oder ohne Streik: 680.000 Passagiere erwartet der Albrecht Dürer Airport Nürnberg während der Sommerferien, die in Bayern offiziell am 1. August beginnen. 42.000 Gäste allein am ersten Ferienwochenende. Das seien fast doppelt so viele im Vergleich zum Vorjahr. Damit knüpfe der Flughafen wieder an Vor-Corona-Niveau an. Das teilte der Airport mit.

5.000 Ferienflieger werden demnach im Sommer abheben oder landen. Die meisten davon – nämlich 400 Abflüge – steuern Antalya in der Türkei an. Danach folgt Palma in Spanien mit 300 Starts. Nach Heraklion in Griechenland heben 60 Flieger ab, nach Hurghada in Ägypten 40 und zur griechischen Insel Rhodos 30.

Wie wollen die Verantwortlichen am Flughafen all das stemmen? Personalnot, Koffer-Chaos und Flugausfälle machten nicht nur dem Nürnberger Betrieb zuletzt das Leben schwer. Vor allem in Köln/Bonn kam es teils zu chaotischen Szenen.

In Nürnberg wurde das Personal zuletzt deutlich aufgestockt, um dem Ansturm gerecht zu werden. So seien in den vergangenen acht Monaten gut 150 Mitarbeiter neu eingestellt worden, erklärt Flughafen-Geschäftsführer Michael Hupe in einer Pressemitteilung. Insgesamt arbeiten somit am Flughafen rund 1.000 Kräfte.

120 Mitarbeiter davon in der Gepäcksortierung: Sie arbeiten im 24-Stunden-Betrieb, denn in Nürnberg landen und starten rund um die Uhr Flugzeuge. Auf die Mitarbeiter kommen nach Angaben des Airports in den Ferien etwa 600.000 Koffer und Taschen zu, die sie verladen müssen. Das sind 13.000 Gepäckstücke am Tag. Da ist Muskelkraft gefragt: Ein Mitarbeiter bewege pro Schicht über zwei Tonnen Gewicht, heißt es.

Albrecht Dürer Airport: Erste Bewerbungen von türkischen Kräften eingegangen

Außerdem will der Airport auf Kräfte auf der Türkei setzen. "Wir haben Bedarf angemeldet", so Hupe. Geplant sei ein Einsatz der Kräfte ab August für drei Monate. Sie sollen etwa unterstützen, wenn es im Flugplan kurzfristig zu Änderungen kommt. Die durch Personalengpässe verursachten Störungen bei der Gepäckverladung sollen deutschlandweit durch bis zu 2000 befristet angeworbene Mitarbeiter aus der Türkei behoben werden.

Erste Bewerbungen dafür seien bereits eingegangen, ergänzt Flughafensprecher Christian Albrecht auf Nachfrage. "Diese Unterlagen werden gerade geprüft und an die zuständige Behörde bezüglich der Zuverlässigkeitsüberprüfung weitergeleitet." Parallel werde für die Kräfte beim Deutschen Konsulat in der Türkei ein Arbeitsvisum beantragt.

Wie viele Kräfte kommen, sei abhängig vom Interesse der Arbeitskräfte, so Albrecht. "Wir rechnen mit 15 bis 25 Kräften." Sie kommen nicht in einer Gruppe, sondern bewerben sich individuell. Der Flughafen kümmere sich außerdem um die Unterbringung der Arbeiter.

Der erste Streik bei Lufthansa nach dem Corona-Schock kommt vor dem Hintergrund eines teilweise chaotisch verlaufenen Neustarts der Branche. Personalengpässe und eine starke Urlaubsnachfrage haben schon ohne Streiks zu erheblichen Abfertigungsproblemen in diesem Sommer geführt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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