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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Quer durch Köln Sieben Radtour-Tipps fürs Wochenende
Lust auf eine Radtour? Wer am Wochenende auf der Suche nach ein bisschen Bewegung und Abwechslung ist, dem zeigen wir hier Kölns schönste Radwege – für alle Fitnesslevel und Altersklassen.
Wer kennt ihn nicht, den Klassiker von Kraftwerk: "Fahren, fahren, fahren" – was zunächst als Autobahn-Song entstand, wurde später zur Hymne für Radfahrer. Auch in der Domstadt ist Radfahren sehr beliebt und eine willkommene Wochenend-Beschäftigung – insbesondere an langen Wochenenden. Doch wo sind die schönsten Strecken und welche Routen bieten sich an? t-online zeigt einige Radweg-Highlights in und um Köln.
1. Die Weiher-Route
Im Stadtgebiet von Köln gibt es 15 Parkweiher. Diese teilweise über 100 Jahre alten Parkweiher befinden sich überwiegend im zentralen Kölner Stadtgebiet und im Grüngürtel. Wer zum Beispiel vom Adenauer Weiher über den Decksteiner Weiher bis hin zum Kalscheurer Weiher fahren möchte, kann dort zur Belohnung ein kühles Getränk zu sich nehmen und eine Tretboot-Tour genießen.
Vom Adenauer Weiher in Braunsfeld lässt es sich prima über den Militärring in Richtung Kölner Süden fahren. Der Radweg führt größtenteils abseits von der Straße durch den Grüngürtel.
Besonders sportliche Radfahrer können auch über den sehenswerten Rautenstrauch- und Clarenbachkanal zunächst zum Aachener Weiher fahren und erst zum Decksteiner Weiher. Die kürzere Variante ist aber die Strecke vom Adenauer Weiher direkt zum Decksteiner Weiher.
Weiter geht es durch den Grüngürtel in Richtung Süden zum Kalscheurer Weiher. Auch dieser Weiher entstand in den 1920er Jahren – spätnachmittags und am frühen Abend ist hier ein einmalig schöner Sonnenuntergang zu beobachten.
Die Strecke zu allen drei Weihern und zurück zu einem beliebig wählbaren Startpunkt beträgt 15 Kilometer und kann daher sehr gut mit jüngeren Kindern gefahren werden.
2. Am Rheinufer und über die Brücken
Diese Strecke ist ein Klassiker, der immer wieder schön ist. Auch hier sind problemlos einige Varianten machbar – je nachdem, ob man mit einem E-Bike unterwegs ist oder eher weniger lange Strecken bevorzugt, lässt sich die Route frei wählen.
Eine gemütliche Runde verspricht zum Beispiel die Strecke vom Kölner Süden aus kommend, am Rheinufer bis nach Mülheim zu fahren. Dort kann man mit einem kleinen Schlenker auf die Brücke auffahren und auf der anderen Seite die noch relativ neuen Radwege genießen.
Etwa im Deutzer Jugendpark bietet sich eine Pause an, später geht es dann vorbei an der Drehbrücke an den Poller Wiesen bis hin zur Autobahnbrücke – und schon ist man wieder im Kölner Süden angelangt.
Wer es sportlicher und länger mag, der kann vom Kölner Süden aus bis nach Köln-Langel hochfahren und dort mit der Fähre übersetzen. Die Brücke am Niehler Hafen verbindet den Niehler Damm zum Molenkopf hin und erspart dem Benutzer einen Umweg von fünf Kilometern – das lohnt sich in diesem Fall.
Hoch im Norden Kölns, bei Rheinkilometer 705,3, bietet die Auto- und Personenfähre "Fritz Middelanis" die Überfahrt auf die andere Seite, nach Langel-Hitdorf. Das macht Spaß und kostet für ein Fahrrad inklusive Fahrer nur zwei Euro. Die Fähre ist an 362 Tagen in Betrieb. Wer nun auf der "rechten Seite" wieder in Richtung Köln fährt, kommt am Zusammenfluss von Wupper und Rhein vorbei, ein echtes Highlight.
Später werden Radfahrende mit einem tollen Blick auf die andere Uferseite und den Kölner Dom belohnt. Zurück auf die andere Seite geht es zum Beispiel in Deutz über die Hohenzollernbrücke, auch über die Deutzer Brücke können Radfahrende den Rhein überqueren.
3. Die Park-Route
Von Park zu Park fahren, das bringt gute Laune und eine Art Auszeit mitten in der Stadt. Wir starten diesmal im Kölner Norden, und zwar im Lis-Böhle-Park, der sich direkt am Lentpark befindet. Weiter geht es im Inneren Grüngürtel zum Nippeser Alhambra: Zwischen Merheimer und Escher Straße liegt ein kleines Schmuckstück.
Alhambra wird die knapp drei Hektar große Gartenanlage im Volksmund genannt, wohl weil sich in seiner Mitte ein tiefer gelegener achteckiger Brunnen befindet, der vage an den berühmten Löwenbrunnen der maurischen Burganlage in Granada erinnert.
Von hier aus führt die Route zum Blücherpark, es folgt der Bürgerpark Nord Ossendorf. Ehrenfeld bietet noch den Rochuspark, anschließend bietet sich der Rückweg nach Norden über den Inneren Grüngürtel und einem Abstecher zum Botanischen Garten an.
Diese Route ist etwa 20 Kilometer lang und lässt sich gut mit einem Picknick unterwegs verbinden. Sportliche Radler nehmen sich noch den Lindenthaler Tierpark als weiteres Ziel hinzu: Von Ehrenfeld aus immer dem Äußeren Grüngürtel Richtung Süden folgen, führen die Radwege automatisch ans Ziel.
4. Die Kunst-Tour entlang des Rheins
Flittard und Stammheim, beide Veedel liegen rechtsrheinisch und etwas abgelegen. Für Kunst- und Kulturliebhaber, die eine Radtour mit Sehenswürdigkeiten anreichern wollen, sollten sie ganz oben auf der Agenda stehen.
Da Stammheim und Flittard nebeneinander liegen, können beide Ziele gut zusammen besucht werden. Wer etwa aus der Kölner Innenstadt anreist, fährt einfach über eine der Rheinbrücken und dann geht es stromaufwärts zum Schlosspark Stammheim. Der Landschaftsgarten zählt zu den ältesten und bedeutendsten in der Stadt.
Die rechtsrheinisch gelegene zwölf Hektar große Anlage liegt gegenüber von Niehl. Neben den wirklich bemerkenswerten Bäumen, die bis zu 200 Jahre alt sind, ist hier eine Dauerausstellung von Skulpturen und Kunst-Installationen zu sehen.
Die Weiterfahrt nach Flittard führt dann in den Japanischen Garten. Neben Gräsern, Papyrusstauden, japanischem Goldahorn, Chrysanthemen und anderen Pflanzen, sind hier Mammutbäume sowie ein Teehaus im chinesischen Stil mit japanischer Inneneinrichtung zu sehen.
Der Garten befindet sich auf dem Gelände des Carl-Duisberg-Parks und somit an der Grenze Kölns nach Leverkusen. Zurück bietet sich die Strecke durchs Naturschutzgebiet Thielenbruch, dem Haus Isenburg, der Iddelsfelder Mühle und der Diepesrather Mühle an – Kunst, Kultur und Stadtgeschichte lassen sich hier hautnah erleben.
5. Ab in den Kölner Norden
Immer den Rhein hoch – das ist eine ganz unkomplizierte Radtour in Richtung Dormagen. Schöne Radwege, recht unberührte Natur und mit etwas Glück auch Fahrtwind im Rücken sind hier garantiert. Eine weitere Radstrecke im Norden stellt der "Wassererlebnispfad" dar. Er startet an der Großen Laache in Pulheim, wo der Pulheimer Bach versickert.
Von Esch und Roggendorf aus geht der Info-Pfad bis nach Worringen und Langel. Unterwegs sind an verschiedenen Standorten "Erzähltafeln" aufgebaut. Diese wiederum orientierten sich am Verlauf einer alten Rheinrinne, die hier vor Jahrtausenden floss. Sehenswert im Norden ist zudem das als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Natur- und Erholungsgebiet Stöckheimer Hof, es führt um den Pescher See.
Für botanisch Interessierte lohnt sich ein Abstecher in Auweiler zur Versuchsanstalt der Landwirtschaftskammer Rheinland. Wer sich für Architektur interessiert, sollte in Chorweiler den Olof-Palme-Park besuchen. Auch Blumenberg als "Ökosiedlung" mit Holzhäusern inklusive Grasdächern, Gärten ohne Zäune und autofreien Straßen ist einen Ausflug wert.
Hinter Blumenberg führt die Route durch das Naturschutzgebiet "Alte Ziegelei". Kurz vor Worringen bezaubern schöne Alleen und weite Felder – hier ist es schon ganz schön ländlich.
6. Schäl sick von Mülheim bis Porz
Vor allem Fahrradfahrer, die gerne etwas sportlicher fahren, lieben die rechtsrheinische Route von Mülheim, an den Poller Wiesen vorbei, Richtung Porz. Denn hier ist in der Regel ein klein wenig mehr Platz, es sind nicht ganz so viele Fußgänger unterwegs. In Richtung Bonn fahrend lässt sich gut Strecke machen – man kann auch bis nach Bonn fahren. Noch in Porz lädt der dortige Biergarten ein, einen Abstecher zu machen. Später dann in Zündorf kommt die "Groov". Hier können Schwäne und andere Vögel beobachtet werden, auch ein leckeres Eis kann man hier essen.
Wer nicht bis Bonn fahren möchte, kann in Zündorf bis zum Sonnenuntergang die Krokodils-Fähre nutzen und sich in den Kölner Süden bringen lassen. Die Fähre legt in Weiß an, von dort aus führt ein Radweg direkt am Rhein wieder zurück.
7. Ausflug an die "rheinische Loire"
In der Rheinischen Bucht warten insgesamt 120 Burgen und Schlösser auf Besucher. Mehr als 50 der historischen Gemäuer finden sich an den Ufern der Erft – daher bietet sich hier eine längere Radtour für alle Kölner an, die einmal jenseits der Stadtgrenze sehenswerte Ziele anfahren möchten.
Nach der jeweils individuellen Anfahrt bietet sich eine 31 Kilometer lange Etappe an, um die Wasserburgen-Route zu fahren. Als Startpunkt bietet sich das Paffendorfer Schloss (Burggasse, 50126 Bergheim) an. Neben der Schlossanlage lohnt sich der Besuch der Dauerausstellung zum Rheinischen Braunkohlerevier und des großen Parks.
Weiter geht es zu den Restgemäuer der Paffendorfer Mühle. Die "Paffendorfer Mühlenerft" ist hier zu finden, der Wald wurde erst vor gut 30 Jahren als Folge des Bergbaus angelegt. Es folgt die Zievericher Mühle, die erstmals 1243 erwähnt wurde. Gut einzusehen ist direkt nebenan die Wehranlage Zieverich. Burg Thorr ergänzte die historischen Bauten.
Am Wendepunkt der Route, bei Schloss Loersfeld, kann die Strecke bis zum Schloss Türnich (Nussbaumallee, 50169 Kerpen) erweitert werden. Schloss Türnich ist das einzige noch vollständig erhaltene Barockschloss im Rheinland. Dadurch verlängert sich die Gesamtstrecke auf 40 Kilometer.