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Drogen-Szene am Kölner Friesenplatz: Schulleiterin schlägt Alarm


Hilferuf einer Schulleiterin
Kinder müssen auf Schulweg "über Junkies steigen"

Von t-online, nfr

17.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Die Königin-Luise-Schule in der Innenstadt. Wie die Schulleiterin berichtet, erleben die Schüler auf dem Weg zur Schule oft verstörende Szenen aus dem Drogenmilieu.Vergrößern des Bildes
Die Königin-Luise-Schule in der Innenstadt. Wie die Schulleiterin berichtet, erleben die Schüler auf dem Weg zur Schule oft verstörende Szenen aus dem Drogenmilieu. (Quelle: NF)
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Die Schulleiterin des Königin-Luise-Gymnasiums schlägt Alarm: Schulkinder seien der lokalen Drogen-Szene am benachbarten Friesenplatz ausgesetzt. Auch die Schule selbst ist betroffen.

Es ist ein drastischer Hilferuf, den Ute Flink, Schulleiterin des Königin-Luise-Gymnasiums, an die Stadt Köln, die KVB und das Ordnungsamt gerichtet hat. Der Grund: die Zustände an der U-Bahnhaltestelle Friesenplatz. Dort, wo täglich zahlreiche Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule aussteigen, hat sich ein Brennpunkt der Kölner Drogenszene etabliert – mit teils verstörenden Szenen für die Kinder.

"Oft müssen sie sogar vor der Treppe über die Menschen drübersteigen", sagte Flink dem "Kölner Stadt-Anzeiger." Immer wieder kämen Schüler völlig verängstigt in die Schule, weil sie an der Haltestelle bedrängt oder Zeugen aggressiver Szenen zwischen Drogenabhängigen wurden. Erst kürzlich habe ein Neuntklässler berichtet, wie er am Rucksack gezogen und angebettelt wurde, berichtet das Blatt.

Auch Eltern äußerten sich besorgt. Ein Vater berichtete laut "Kölner Stadt-Anzeiger" von einem Pulk von Abhängigen, die sich direkt an der Bahnsteigkante lautstark stritten. Zwar griff damals die Polizei ein, aber die Schulleiterin sieht akuten Handlungsbedarf.

Flink beschreibt ein deutlich verändertes Bild der Drogenszene: Die Zahl der Crack-Süchtigen nehme zu. Diese seien laut ihrer Beobachtung aggressiver, lauter, teils ausfallend – was besonders auf Kinder verstörend wirke. Die Zwischenebene des U-Bahnhofs fungiere als "Wohnzimmer" der Szene, geschützt vor Wind und Wetter, mit Getränkenachschub aus dem Kiosk und in Nähe einer Methadonpraxis.

Nähe zum Drogenhotspot: Auswirkungen auf Anmeldezahlen der Schule

Um ihre Schüler zu schützen, organisiert die Schule mittlerweile für die Jüngsten eine Art "Begleitschutz": Lehrkräfte holen die Fünftklässler morgens an der Bahn ab. Das helfe zwar kurzfristig – "aber das kann nicht Aufgabe der Schule sein", so Flink.

Besonders besorgniserregend: Die Situation wirkt sich inzwischen auch direkt auf das Interesse an der Schule aus. Obwohl das Gymnasium mit modernisierter Ausstattung, zentraler Lage und engagiertem Kollegium punkten kann, blieb es in der ersten Anmelderunde hinter den Erwartungen zurück. In einer Umfrage unter Eltern, die sich letztlich gegen die Schule entschieden, nannten über 50 Prozent die Lage am Friesenplatz als ausschlaggebenden Grund, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger"

Königin-Luise-Schule: Polizei will Zustände genau prüfen

Auf einer Pressekonferenz am Wiener Platz am Dienstag äußerten sich Polizeidirektor Johannes Hermanns und der Leiter der Polizeiinspektion Innenstadt, Martin Lotz, zu den Vorwürfen. Hermanns betonte: "Wir schauen uns das jetzt natürlich noch einmal genau an – wir nehmen das auf jeden Fall ernst."

Der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz, Martin Lotz, erklärte, dass es an der Schule selbst bislang keine Hinweise auf Drogenkonsum oder Dealerei gegeben habe. Hinweise seitens der Schule habe man bereits im letzten Jahr erhalten. Am Friesenplatz sei in der Vergangenheit bereits das Präsenzkonzept verstärkt worden. "An diesem Verkehrsknotenpunkt tritt dieser Zustand immer wieder auf", sagte Lotz. Die Polizei arbeite intensiv an Konzepten, doch mit jeder Verdrängung der Szene verlagerten sich die Probleme. Dennoch werde man den aktuellen Fall zum Anlass nehmen, die Maßnahmen zu überprüfen.

Verwendete Quellen

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