Auftragskiller im Einsatz? Kölner in Marbella an Weihnachten angeschossen
In Spanien muss ein Deutscher nach einem Schusswechsel mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die Umstände sind nebulös.
Ein deutscher Staatsbürger ist an Heiligabend vor einer Apotheke im spanischen Ferienort Marbella angeschossen und schwer verletzt worden. Laut Informationen der "Bild" soll der 30 Jahre alte Mann aus Köln kommen und sich seit Längerem im Süden Spaniens aufhalten. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Erste Erkenntnisse führen die Ermittler demnach ins Rocker-Milieu. Denn der angeschossene 30-Jährige aus Köln soll im Jahr 2022 aus der JVA in Euskirchen in der Eifel geflohen sein, als er in den offenen Vollzug verlegt wurde. Der Fall weist Parallelen zum "Bandidos"-Boss Aykut Ö. auf, der ebenfalls nach Marbella floh. Seitdem soll er sich in Marbella aufhalten, konnte den Behörden bislang allerdings immer entkommen.
Marbella: Kölner nach Schießerei an Heiligabend schwer verletzt
Der Kölner wurde demnach an Heiligabend gegen 11.30 Uhr in der Nähe des Einkaufszentrums Cristamar angeschossen, der oder die Täter flüchteten in unbekannte Richtung mit einem Auto. Laut der spanischen Lokalzeitung "Sur" handelt es sich dabei um einen "deutschen Mann mit arabischen Wurzeln".
Mehrere Bürger seien vom Tatort geflohen oder hätten sich hinter Autos oder Gebäuden versteckt. Der Verletzte sei nach den Schüssen am Boden liegengeblieben und auf einer Bahre abtransportiert worden. Er erlitt einen Steckschuss und wurde in ein spanisches Krankenhaus eingeliefert. Die örtliche und nationale Polizei haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Auffällig: Erst wenige Tage zuvor war im Stadtzentrum von Marbella eine Bank überfallen worden, nur einige Meter vom Tatort der Schießerei entfernt. Einen Zusammenhang können die Behörden bisher nicht bestätigen, zumal der 30 Jahre alte Rocker aus Köln auch andere Probleme gehabt haben soll.
In Marbella angeschossen: Geht es um Kokain aus Südamerika?
Laut "Bild" schuldet der 30-Jährige einem lateinamerikanischen Kokain-Kartell noch eine große Menge Geld, es geht wohl um 200.000 Euro. Der Schuss ins Bein soll eine letzte Warnung an den 30-Jährigen gewesen sein.
Unklar ist, ob die deutschen Behörden sich in den Fall eingeschaltet haben. Die Staatsanwaltschaft sucht den 30-Jährigen mit einem internationalen Haftbefehl. Sollte er festgenommen werden, könnte er nach Deutschland ausgeliefert werden.