Förderschule in Distanzunterricht Experte: Schulschließung wegen Mpox richtig
Nach Mpox-Fällen bei einer Familie in Rösrath bei Köln ist eine Förderschule vorsorglich geschlossen worden. Ein Experte hält das für vernünftig. Zugleich sei der Fall anders als bei Corona.
Der Epidemiologe Hajo Zeeb hält die Schulschließung in Rösrath nach dem Nachweis des Mpox-Virus bei einer Familie für richtig. "Das ist tatsächlich sehr vernünftig, denke ich, hier in dieser Situation", sagte er dem Sender WDR 5. Das Risiko einer Übertragung werde minimiert, da die Schüler nicht mehr zusammen seien. Das sei die "richtige Maßnahme", um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Bei vier Mitgliedern einer Familie war eine Infektion mit der neuen Variante des Mpox-Virus, der sogenannten Klade 1b, nachgewiesen worden. Als Konsequenz wurde eine Schule in Rösrath bis zum Beginn der Weihnachtsferien geschlossen, die eine Kind aus der Familie besucht haben soll. Es wurde Distanzunterricht angeordnet. Es handelt sich um eine Förderschule. Auch das NRW-Gesundheitsministerium hatte erklärt, dass es die Maßnahme "aufgrund der besonderen Schulsituation" für sinnvoll halte.
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"Weniger Bedeutung für Gesamt-Nordrhein-Westfalen"
Experte Hajo Zeeb erklärte, es stehe nicht zur Diskussion, großflächige Maßnahmen wie in der Corona-Pandemie zu ergreifen. Der Fall sei anders gelagert, auch wegen der Übertragungswege. "Das hat jetzt, glaube ich, doch eher weniger Bedeutung für Gesamt-Nordrhein-Westfalen oder darüber hinaus", sagte er. Um sich zu infizieren, müsse man einen "direkten Kontakt" haben. Eine Ausbreitung im Bus oder an anderen Orten, an denen man vielleicht weiter entfernt sitze, könne nicht "passieren". Anders als bei Corona.
Zu Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Mpox, früher Affenpocken genannt, gilt als nicht sehr ansteckend. Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen.
Laut NRW-Gesundheitsministerium ist davon auszugehen, dass ein Familienmitglied die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben hatte. Die weiteren Familienmitglieder hätten sich vermutlich im häuslichen Umfeld angesteckt.
- Nachrichtenagentur dpa