Mpox-Fälle in Rösrath Wie hoch ist das Infektionsrisiko im Alltag?
Zwei Fälle einer neuen Mpox-Variante führen dazu, dass eine Schule in Rösrath bei Köln geschlossen werden muss. Was Eltern jetzt wissen sollten.
Die Förderschule in Rösrath bei Köln ist am Montag vorerst geschlossen worden. Der Grund: Zwei Schüler haben sich mit einer Variante des Mpox-Virus infiziert. Mit der vorsorglichen Schließung bis Ende der Woche will der Rheinisch-Bergische Kreis die Ausbreitung des Virus verhindern. Die betroffenen Kinder sind bereits in Behandlung, der Rest der Schülerschaft erhält vorerst Distanzunterricht.
Die betroffene LVR-Schule am Königsforst ist eine Förderschule, die in den Jahrgangsstufen 1 bis 10 unterrichtet. Ihr Einzugsgebiet umfasst neben Rösrath auch Bergisch Gladbach, Kürten, Odenthal (teilweise), Overath, sowie Teile des Rhein-Sieg-Kreises. Auch Köln gehört mit den Stadtteilen Brück, Dellbrück, Holweide, Kalk, Merheim, Ostheim, Porz, Rath-Heumar und Vingst zum Einzugsgebiet.
Viele Schülerinnen und Schüler haben somit oft lange Schulwege und nutzen dabei öffentliche Verkehrsmittel. Gerade dieser Umstand bereitet Eltern Sorge: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr während der Busfahrten oder beim Aufenthalt in Supermärkten?
So wird Mpox übertragen
Mpox wird anders übertragen als viele andere Viruserkrankungen, wie aus Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und Fachquellen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht.
Die Übertragung erfolgt demnach vor allem durch:
- Engen Hautkontakt: Besonders gefährlich sind direkte Berührungen mit den typischen Hautveränderungen der Infizierten (Ausschlag, Bläschen, Wunden).
- Körperflüssigkeiten: Flüssigkeit aus den Bläschen oder Wunden ist stark infektiös.
- Kontaminierte Gegenstände: Kleidung, Bettwäsche oder andere Gegenstände können das Virus tragen, wenn sie in Kontakt mit infizierten Personen kamen.
- Tröpfcheninfektionen: Diese sind nur bei sehr engem Kontakt – wie etwa von Gesicht zu Gesicht – relevant.
Eine Übertragung über die Luft, wie es bei Grippe oder Corona der Fall ist, gilt hingegen als unwahrscheinlich. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie groß ist das Risiko im Bus oder Supermarkt?
Experten schätzen das Risiko in alltäglichen Situationen wie Busfahren oder Einkaufen als sehr gering ein. Entscheidend ist, dass für eine Infektion ein enger und längerer Kontakt nötig ist. Im Supermarkt oder im Bus, wo die Kontakte in der Regel flüchtig sind und keine direkten Berührungen stattfinden, ist eine Übertragung eher unwahrscheinlich.
Auch die Überlebensfähigkeit des Virus auf Oberflächen spielt eine Rolle: Mpox-Viren können zwar auf Textilien oder glatten Flächen haften, doch die Wahrscheinlichkeit, sich durch Berührung solcher Flächen zu infizieren, ist gering – insbesondere bei normaler Handhygiene.
Was können Eltern und Schulen tun?
Das RKI empfiehlt folgende Maßnahmen:
- Händewaschen: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist der effektivste Schutz im Alltag.
- Abstand halten: Bei sichtbaren Krankheitssymptomen – etwa Hautausschlag – sollte direkter Kontakt vermieden werden.
- Oberflächenhygiene: Besonders in Gemeinschaftsbereichen wie Schulbussen oder Klassenräumen sollten regelmäßig genutzte Flächen gereinigt werden.
Eltern können Kinder außerdem sensibilisieren, auf Symptome wie Hautveränderungen oder grippeähnliche Beschwerden bei Mitschülern zu achten und diese sofort zu melden.
Die aktuellen Fälle in Rösrath stehen vermutlich im Zusammenhang mit einer Reise einer Person nach Afrika, wo das Virus durch engen Kontakt mit der lokalen Bevölkerung übertragen wurde. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- infektionsschutz.de: "Mpox / "Affenpocken"
- aidshilfe.de: "Mpox-affenpocken"
- bundesgesundheitsministerium.de: Informationen zu Mpox
- rki.de: Flyer: Empfehlungen für Landes- und Gesundheitsämter zur Prävention von Mpox/Affenpocken bei Veranstaltungen - Stand: Mai 2023