Waffenexperte äußert sich Explosion in Köln: "Wie kleine Handgranaten"
In Köln hat es eine Explosion gegeben. Ein Video soll zeigen, wie eine Person einen Sprengsatz platziert. Das sagt ein Waffenexperte zur Detonation.
In einem Video ist zu sehen, wie eine Person in einem Kapuzenpulli eine Tüte oder Tasche vor dem Seiteneingang des Vanity-Clubs ablegt. Anschließend zündet der Verdächtige einen unbekannten Gegenstand an und wirft ihn in die Tüte, bevor er wegrennt. Danach explodiert der mutmaßliche Sprengsatz. Es folgt eine gleißend helle Explosion.
Die Detonation hat Teile des Hauseingangs schwer beschädigt. Ein 53-jähriger Mann wurde laut Angaben der Kölner Polizei leicht verletzt und liegt mit einem Knalltrauma im Krankenhaus. Mehr Informationen über die Explosion finden Sie hier.
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Explosion in Köln: Waren es sogenannte "Polen-Böller"?
Der Waffenexperte Lars Winkelsdorf bewertet die Situation im Gespräch mit t-online. "Es wurde wahrscheinlich illegales Feuerwerk verwendet", so Winkeldorf. Feuerwerkskörper, die etwa in Polen oder Tschechien zum Verkauf stehen, hätten ein Vielfaches der Sprengkraft, die etwa deutsche Böller aufweisen. In der Bundesrepublik sind Besitz, Erwerb und Verkauf der meist ungeprüften Feuerwerksartikel verboten. "Für die Verwendung von sogenannten Polen-Böllern spricht die langsame Detonation und die brennende Lunte", so der Experte.
Der Experte hat auch eine Erklärung für die helle Explosion, die im aufgezeichneten Video der Überwachungskamera zu erkennen ist: "Im Fall von Köln war wahrscheinlich ein hoher Magnesiumanteil für die helle Detonation verantwortlich." Brennendes Magnesium kann bis zu 3.000 Grad heiß werden. Unter anderem wird es in Blendgranaten und Brandbomben verwendet. "Die vermeintlichen Böller sind wie kleine Handgranaten – das ist schon heftig."
Mittlerweile fahnden die Ermittler nun nach dem Mann, der auf den Aufnahmen zu sehen ist. Er war bekleidet mit einer weiß-blauen Jacke, einer dunklen Hose und dunklen Sneakern, teilte die Kölner Polizei mit. Hinweise zur Tat und/oder dem beschriebenen Mann nimmt die Polizei telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
- Reporter vor Ort
- Artikel von t-online
- Eigene Recherchen