Nach Bordell-Beschlagnahme "Pascha"-Chef äußert sich – neue Details zu Ermittlungen
Im Fall des größten Bordells Europas kommen immer mehr Details ans Licht. Nun wendet sich der "Pascha"-Chef an die Öffentlichkeit.
Nach der Beschlagnahmung des Kölner "Pascha" hat sich dessen Chef André Wienstroth erstmals zu den laufenden Ermittlungen geäußert. Der Betrieb laufe trotz der Maßnahme des Landes Nordrhein-Westfalen ohne Veränderungen weiter. Wienstroth sagte der "Bild"-Zeitung: "Ich zahle weiterhin, wie seit drei Jahren auf dasselbe Konto an den Besitzer Miete. Die Mädels arbeiten weiter."
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft das "Pascha" beschlagnahmt hatte. Der Hintergrund sind Ermittlungen im Zusammenhang mit einer Schleuser-Affäre. Dabei soll eine Bande um zwei Anwälte aus dem Kölner Raum illegal vermögende chinesische Staatsbürger nach Deutschland gebracht haben, damit diese ihr Geld waschen können. Unter anderem im größten Bordell Europas in Köln.
Köln: "Pascha"-Chef über mögliche illegale Machenschaften in Bordell
Das "Pascha" gehört seit dem März 2021 einer chinesischen Geschäftsfrau, deren Name auch im Kontext der Schleuser-Ermittlungen gefallen sein soll. Sie soll es von der in Deutschland registrierten "Timoste Appartementhotel Schildbach KG" für elf Millionen Euro gekauft haben. Betreiber Wienstroth renovierte das Bordell in den vergangenen Jahren umfassend. Er will laut eigener Aussage nichts von möglichen illegalen Geldabflüssen nach China gewusst haben.
Polizei und Staatsanwaltschaft hatten im Rahmen der Schleuser-Ermittlungen im Sommer 2024 zehn Personen verhaftet und dabei 1,2 Millionen Euro in bar beschlagnahmt. Im Fokus der Ermittler stehen zwei Rechtsanwälte aus dem Raum Köln im Alter von 42 und 46 Jahren. Ihnen wird Schleuserei, Bestechung und Bestechlichkeit vorgeworfen. Auch gegen einige Behördenmitarbeiter in Köln und Umgebung wird ermittelt.
Größtes Bordell Europas: Neue Details zu "Pascha"-Ermittlungen
Neben dem "Pascha" selbst sollen die chinesischen Eigentümer auch die Namensrechte am Bordell besitzen. Das bestätigt auch Wienstroth: "Ich zahle eine Gebühr für die Nutzung der Pascha-Namensrechte an eine Schwester GmbH." Diese soll laut einem Bericht der "Bild" vor wenigen Monaten den Besitzer gewechselt haben. Statt der chinesischen Geschäftsfrau gehört sie nun einer Beratungsfirma aus Dubai. Inwiefern diese Veränderung im Kontext der aktuellen Ermittlungen steht, ist unklar.
Derzeit ist das "Pascha" nur vorläufig beschlagnahmt. Der Staat kann das Gebäude also nicht verkaufen oder verändern. Dafür müsste es den Eigentümern entzogen werden. Das geht nur durch einen richterlichen Beschluss. Bisher lässt ein Verfahren gegen die mutmaßlichen Schleuser aber auf sich warten.