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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln Baumgart blendet CAS aus: "Wir sind im Abstiegskampf!"
Der 1. FC Köln steckt im Abstiegskampf, macht Steffen Baumgart klar. Eine gute Neuigkeit präsentieren die Geißböcke, während vor Gericht der Kampf beginnt.
Der 1. FC Köln mag es sich wohl gut überlegt haben, an welchem Tag die Geißböcke diese Meldung bekannt geben: Jan Thielmann hat seinen auslaufenden Vertrag verlängert und bis 2026 unterschrieben. Der verletzte Leistungsträger soll eines der Gesichter einer strahlenden FC-Zukunft werden. Da ist es ein wichtiges Zeichen, dass der 21-Jährige beim FC bleibt.
Dass diese Meldung am Dienstag, dem 19. September, vom FC herausgegeben wird, dürfte kein Zufall gewesen sein. Unterschrieben hat Thielmann bereits in der vergangenen Woche. Doch dieser Dienstag ist besonders für den FC. Denn ein Großteil der Führungsetage weilt in Lausanne, wo die Anhörung am Internationalen Sportgerichtshof CAS begonnen hat.
Verlängerung längt von CAS-Sorgen ab
Aus der Schweiz hört man zunächst noch nichts, erst am Mittwoch sind die beiden Verhandlungstage beendet. Dann wird es noch einmal mehrere Wochen dauern, ehe der CAS das Urteil im Streitfall zwischen dem FC und Olimpija Ljubljana um den Juniorenspieler Jaka Cuber Potocnik sprechen wird.
Da lenkt die Thielmann-Personalie von den FC-Sorgen etwas ab. Sie zeigt: Die Geißböcke sind handlungsfähig, und sie stellen personell die Weichen für die Zukunft. Wie schon in den vergangenen Wochen, da zahlreiche Leistungsträger verlängerten – darunter Davie Selke und Marvin Schwäbe. Nun also Thielmann, und es macht nicht nur den FC-Fans große Freude, dass er bleibt.
"Jan ist durch und durch FC – er fehlt mir!"
"Den Trainer freut das sehr", sagt Steffen Baumgart am Dienstag nach dem Training. "Jan ist durch und durch FC. Er ist ein wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft." Aktuell nur leider verletzt – und das wohl noch viele Woche. "Mir fehlt er", sagt Baumgart, und man weiß längst, dass es eine besondere Verbindung zwischen dem FC-Trainer und dem 30 Jahre jüngeren Stürmer gibt.
Auch Thielmanns Fehlen ist einer der Gründe, warum der FC zu Saisonbeginn Probleme hat. Der 21-Jährige steht wie kaum ein anderer Spieler für den Baumgart-Fußball, der bislang noch nicht so klappt wie gewünscht. Das Resultat: ein Punkt aus vier Spielen. Baumgart redet nicht um den heißen Brei herum. "Wir können die Situation nicht wegdiskutieren. Aus meiner Sicht hätten wir in allen Spielen andere Ergebnisse einfahren können, wir haben es aber nicht gemacht. Daher muss man im Moment so deutlich sagen: Wir sind im Abstiegskampf."
Baumgarts Suche nach dem Tunnel
Klare Worte des 51-Jährigen, der aber überzeugt ist, dass der FC aus dieser Situation gestärkt hervorgehen wird. "Ich glaube, man kommt aus so einer Situation nur raus, wenn man es einfach und klar hält, wenn man bei sich bleibt." Dieses Mantra verfolgt Baumgart schon seit zwei Jahren und hat so bereits mehrere kleinere Krisen überwunden. "Man muss für sich einen Tunnel finden, um zu sehen, was uns stark gemacht hat. Darauf wird es jetzt ankommen."
Um auf diesem Weg am besten schon am kommenden Wochenende in Bremen zum ersten Sieg zu kommen. "Ich bin guter Hoffnung, dass die Jungs wissen, was sie stark macht. Das ist der einzige Fokus, auf den wir Wert legen." Auch deshalb blendet Baumgart das Thema CAS in der Kabine völlig aus. Die Spieler sollen sich auf den Alltag konzentrieren. Dann kann der erste Saisonsieg gelingen. Und wenn dann auch noch der Sieg vor Gericht hinzukommen sollte, könnte sich die anbahnende FC-Krise schnell in Luft auflösen.
- Geissblog