Newsblog zur Luftoperation im Norden "Air Defender 2023": Olaf Scholz zu Besuch auf dem Fliegerhorst Jagel
"Air Defender 2023" wird die größte Luftübung seit Gründung der Nato. Über Deutschlands Norden, Osten und Süden werden Hunderte Militärmaschinen fliegen.
Vom 12. bis zum 23. Juni 2023 nehmen 240 Flugzeuge aus 25 Nationen an der "Air Defender 2023"-Übung über Deutschland teil. t-online listet die wichtigsten Informationen im Norden und Osten in einem Newsblog auf.
Freitag, 16. Juni
13 Uhr: Olaf Scholz zu Besuch am Freitag Fliegerhorst Jagel
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei einem Besuch des Fliegerhorsts Jagel in Schleswig-Holstein die Bedeutung des multinationalen Großmanövers "Air Defender 23" unterstrichen. Die gemeinsame Übung mit den Nato-Partnern zeige, "dass wir Landes- und Bündnisverteidigung miteinander trainieren, damit die Aussage auch ernst genommen wird von allen, dass wir bereit sind, jeden Zentimeter unseres Territoriums zu verteidigen", sagte Scholz am Freitag.
Der Kanzler sprach vor Ort auch mit einigen der etwa 10.000 Soldaten, die an der von Deutschland geführten Übung teilnehmen. In Jagel starten und landen während des Manövers Kampfjets der Bundeswehr und einiger anderer der 25 teilnehmenden Staaten.
Donnerstag, 15. Juni
8 Uhr: Planespotter sind an jedem Tag der Übung in Wunstorf
Die Luftwaffenübung zieht täglich Dutzende Hobbyfotografen und Flugzeugliebhaber nach Wunstorf. Am Zaun des Fliegerhorsts harren sie geduldig aus und hoffen, möglichst viele Flieger vor die Linse zu bekommen. Die meisten der Planespotter hinter dem Zaun haben eine Trittleiter dabei, die freie Sicht auf das Rollfeld ermöglicht. Planespotting bezeichnet im Allgemeinen das Sichten und Fotografieren von Flugzeugen. Die Hobbyfotografen sammeln ihre Bilder in privaten oder öffentlichen Archiven.
Mittwoch, 14. Juni
17:31 Uhr: "Deutschland muss diese Gefahr ernst nehmen"
Das Manöver der Luftstreitkräfte über Deutschland hat Folgen für die Bevölkerung. Wer davon genervt ist oder es für unnötig hält, verkennt: Es geht um sehr viel. Lesen Sie hier den Kommentar von t-online-Redakteur Patrick Diekmann.
14.10 Uhr: Luftwaffe: Keine Behinderung von Löscharbeiten
Die Luftwaffe hat Berichte über mögliche Behinderungen der Löscharbeiten beim Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen widersprochen. Die laufende Großübung "Air Defender 2023" soll die Arbeiten mit Hubschraubern nicht behindern. Ein Luftwaffensprecher betonte, dass zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für das Gebiet des Waldbrandes gelten.
In den betroffenen Gebieten wurde eine zusätzliche Sicherheitsgrenze von 4.000 Fuß – etwa 1.200 Meter Höhe – eingerichtet, die von Teilnehmern der Übung "Air Defender 2023" nicht unterflogen werden dürfe. Unterhalb dieser Grenze bestehe Freigabe für Löscharbeiten, Luftraumbeobachtung und Betankung. Rettungs- und Löschflüge hätten aus militärischen Kreisen grundsätzlich Vorrang vor dem Übungsbetrieb.
Nach Informationen der dpa hat die Technische Einsatzleitung in Lübtheen nach der Sichtung großer Flugzeuge im Bereich der Brände selbstständig entschieden, einen Löschflug der Bundespolizei abzusagen.
12.30 Uhr: WLAN-Probleme durch "Air Defender"?
WLAN-Probleme im Umfeld des Fliegerhorsts Wunstorf häufen sich. Die Stadtwerke Neustadt vermuten einen Zusammenhang mit dem internationalen Manöver "Air Defender 2023". Doch die Luftwaffe widerspricht. Lesen Sie mehr dazu hier.
10 Uhr: Betrieb am Flughafen Hannover durch "Air Defender" nicht eingeschränkt
Am Flughafen Hannover-Langenhagen hat es an den ersten zwei Tagen der Luftübung keine gravierenden Einschränkungen gegeben. Das gab eine Sprecherin des Airports auf Anfrage bekannt. Es sei alles so gelaufen, wie zuvor abgesprochen, sagte sie.
Einige Flugzeuge landeten am Montag und Dienstag leicht verspätet in Hannover. Die Flughafensprecherin konnte allerdings keine Aussagen darüber treffen, ob dies an der "Air Defender" lag.
Dienstag, 13. Juni
15.43 Uhr: Zwei Flüge am BER trotz Nachtflugverbot
In der ersten Nacht der Luftwaffenübung ist es am Flughafen Berlin-Brandenburg zu einem Start und einer Landung außerhalb der gewöhnlichen Betriebszeiten geführt. Das teilte der Flughafen am Dienstag auf Anfrage mit. Einer Sprecherin zufolge gab es einen Start um 23.32 Uhr und eine Landung um 0.12 Uhr.
Am BER sind reguläre Linienflüge in der Kernnachtzeit von 0 bis 5 Uhr eigentlich ausgeschlossen, von 23.30 bis 24.00 Uhr und von 5.00 bis 5.30 Uhr dürfen grundsätzlich keine planmäßigen Flüge stattfinden.
12.34 Uhr: Weitere Verspätungen in Hamburg wegen "Air Defender"
Das Luftwaffen-Manöver "Air Defender 2023" hat auch am Dienstag in Hamburg zu Verzögerungen im zivilen Luftverkehr geführt. "Heute kam es aufgrund von 'Air Defender' bei einzelnen Flügen zu Verspätungen", hieß es am Dienstag.
Flugsicherung, Fluggesellschaften und der Flughafen arbeiteten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Aber "aufgrund der Dynamik dieser Übung ist es nicht möglich, die Beeinträchtigungen von 'Air Defender' für einzelne Flüge vorherzusagen", sagte eine Airport-Sprecherin.
Für die Übung werden immer wieder Teile des deutschen Luftraums gesperrt, hatte der Flughafen Hamburg bereits am Montag mitgeteilt. Worauf Passagiere achten sollten, lesen Sie hier.
Montag, 12. Juni
18.22 Uhr: "Air Defender" begeistert Planespotter
Für die einen ist es einfach nur eine Militärübung, für die anderen die Gelegenheit für das perfekte Foto: die multinationale Luftwaffenübung "Air Defender 2023".
17.11 Uhr: Sylter Flughafen zeitweise gesperrt
Das Luftwaffenmanöver hat Folgen für Flugreisende nach Sylt: Zu einigen Zeiten kann die Nordseeinsel nicht angeflogen werden. Warum, lesen Sie hier.
15.30 Uhr: Wird wieder ein Überschallknall zu hören sein?
Die Luftverteidigungsübung "Air Defender" ist gestartet. Sie führt in manchen Regionen Deutschlands zu mehr Fluglärm. Aber auch zu einem Überschallknall, wie im Mai dieses Jahres in großen Teilen von NRW und Niedersachsen? Lesen Sie hier mehr dazu.
15.10 Uhr: Verspätungen am Hamburger Flughafen
Fluggäste nach Belgrad oder München mussten Zeit mitbringen. Ihr Flug von Hamburg konnte nur mit Verspätung abheben. Grund dafür war die Luftwaffenübung "Air Defender 2023". Sie hat am Montag in Hamburg zu Verzögerungen im zivilen Luftverkehr geführt. Und die Problematiken könnten sich noch verschärfen – oder wieder legen. Was dem Airport besonders zu schaffen macht, lesen Sie hier.
14.45 Uhr: "Air Defender" Beweis für Verteidigungsfähigkeit?
Die Bundeswehr hat am Fliegerhorst in Wunstorf (Region Hannover) den "Air Defender" einen Beweis für die Verteidigungsfähigkeit der Nato genannt. "Diese Übung sendet kein Signal gegen irgendjemanden aus. Es ist ein Signal an uns selbst, in die Nato hinein (...), dass wir in der Lage sind, dieses Land und dieses Bündnis zu verteidigen", sagte der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Montag.
13:22 Uhr: Luftraum im Süden teilweise gesperrt
Ein quer durch den Südwesten führender, 37 Kilometer breiter Korridor ist um 13 Uhr für den zivilen Luftverkehr gesperrt worden, bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe am Montag. Der Luftraum sei in einer Höhe von 2.500 bis 15.000 Metern blockiert worden. Wo im Süden die Militäroperation zu sehen und zu hören sein wird, lesen Sie hier.
13.03 Uhr: Erste Kampfjets in der Luft
Im Rahmen der Luftwaffenübung "Air Defender 2023" sind am Montag auch die ersten Kampfflugzeuge vom Stützpunkt Laage gestartet. Die Eurofighter hoben etwa gegen 10.30 Uhr ab, wie ein dpa-Reporter berichtete. Auch zwei italienische Maschinen sind vom Fliegerhorst Laage aus an dem Manöver beteiligt.
12.57 Uhr: Normaler Betrieb an Zivilflughäfen
An Deutschlands größtem Flughafen in Flughafen Frankfurt ist bislang kein Chaos wegen der Nato-Luftwaffenübung ausgebrochen. Doch das kann sich im Laufe des Tages noch ändern. Lesen Sie mehr dazu hier. Auch am Flughafen Köln/Bonn und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg gab es bis Montagmittag keine Schwierigkeiten.
12.17 Uhr: Auftakt in Hannover
Eine Auftaktveranstaltung von "Air Defender 2023" ist für Montagmittag auf dem Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover geplant, der als Logistik-Drehkreuz für das Manöver dient. Dort werden der Inspekteur der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet. Lesen Sie dazu mehr hier.
11.30 Uhr: Wie entsteht ein Überschallknall?
Vor wenigen Wochen sorgte ein Überschallknall über Niedersachsen und Teilen von Nordrhein-Westfalen für Aufsehen. Mehr dazu lesen Sie hier. Kommt es während des "Air Defender 2023" wieder zu einem solchen Doppelwumms? Und wie entsteht er? t-online beantwortet die Fragen hier.
10.40 Uhr: A400 M mit Sonderlackierung gesichtet
Es starten und landen bereits am Vormittag viele Militärflugzeuge am Fliegerhorst in Wunstorf. Darunter auch die A400 M mit der besonderen Air-Defender-23-Lackierung. Planespotter haben die besten Plätze am Zaun des Fliegerhorsts belegt und versuchen Fotos von den Maschinen zu machen.
10 Uhr: Luftwaffen-Großmanöver hat begonnen
Die Luftwaffenübung "Air Defender 2023" hat offiziell begonnen. 146 Flugzeugstarts sind für den heutigen Tag vorgesehen, teilte die Luftwaffe mit. Die erste Übung startete um 10 Uhr. Eine Auftaktveranstaltung ist für Mittag auf dem Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover geplant, der als Logistik-Drehkreuz für das Manöver dient. Dort wird neben dem Inspekteur der Luftwaffe und dem Inspekteur der Streitkräftebasis Niedersachsens auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet.
Sonntag, 11. Juni
21.36 Uhr: Fiktiver Gegner will Rostocker Hafen einnehmen
Der Countdown für die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit dem Bestehen der Nato läuft: Deutschland und 24 weitere Staaten üben von Montag an die Verteidigung des Bündnisgebietes gegen einen Angreifer sowie die Rückeroberung umkämpfter Gebiete. Das erste Manöver soll nach Angaben der Luftwaffe um 10 Uhr starten. Welches Szenario man sich dafür überlegt hat, lesen Sie hier.
11.34 Uhr: Männer, die auf Flugzeuge starren
Der Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover wird zum Hotspot für alle Flugzeug-Fans: Bei der multinationalen Militärübung "Air Defender 2023" kann man hautnah dabei sein und spektakuläre Fotos schießen. t-online-Reporter Patrick Schiller hat sich dorthin auf den Weg gemacht und mit Flugzeug- sowie Militärfans gesprochen.
9.11 Uhr: Demonstration gegen "Air Defender 2023"
Vor dem Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers haben Hunderte Menschen vor dem Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover gegen die Militärübung demonstriert. Friedensinitiativen hatten dazu aufgerufen.
9.07 Uhr: Auswirkungen der Übung auf den Osten
In und um Rostock sowie an der Ostsee sind Tiefflüge bis zu einer Höhe von 330 Metern geplant – es könnte also richtig laut werden. Wie der NDR berichtet, werde in Mecklenburg-Vorpommern die Verteidigung im Falle eines Angriffes auf den Rostocker Hafen und die kritische Infrastruktur in der Ostsee simuliert. Demnach starten Maschinen auch vom Flughafen Rostock-Laage. Mehr dazu lesen Sie hier.
In der Hauptstadt Berlin kann es insbesondere zu Verspätungen am Flughafen BER kommen. "Flughäfen, Airlines, Deutsche Flugsicherung sowie die zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder befinden sich hierzu im Austausch, um die Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr weitestgehend zu minimieren", sagte eine Sprecherin.
8.24 Uhr: Alle Informationen zur Übung im Norden
Wirkt sich die Übung auf den zivilen Flugverkehr im Norden aus? Wie kann die "Air Defender 2023" beobachtet werden? Wo werden die meisten ausländischen Flugzeuge stationiert? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Militärübung. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Eigene Recherchen
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- Reporter vor Ort