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Essen-Altendorf: SPD-Politiker an Wahlkampfstand angegriffen


"Wenn ihr nicht gleich weg seid, seid ihr tot"
SPD-Politiker an Wahlkampfstand angegriffen

Von t-online, jum

05.02.2025 - 09:56 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ali Kaan Sevinc war einer der beiden SPD-Politiker, die am Wochenende in Essen-Altendorf von einem Unbekannten angegriffen wurden. (Quelle: Kerstin Kokoska/imago-images-bilder)
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An einem Wahlkampfstand werden am Samstag zwei Nachwuchspolitiker der SPD von einem Unbekannten angegriffen. Oberbürgermeister Kufen zeigt sich schockiert.

Am Samstagvormittag (1. Februar) gegen 11.45 Uhr wurden zwei SPD-Politiker auf offener Straße von einem Passanten bedroht und angegriffen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Demnach ereignete sich der Vorfall an einem Wahlkampfstand vor der Sparkasse im Essener Stadtteil Altendorf.

Ali Kaan Sevinc, einer der betroffenen Politiker, erklärt in der "WAZ", dass er zusammen mit drei anderen SPD-Mitgliedern an der gut frequentierten Kreuzung Helenenstraße/Altendorfer Straße den Stand der Partei aufgebaut hatte. Zuvor seien seine Parteikollegen und er am Vormittag auf dem Ehrenzeller Platz unterwegs gewesen. Als der Aufbau des Standes beendet war, seien zwei seiner Genossen gegangen, sodass nur noch er und ein weiterer Politiker vor Ort verblieben.

Der Unbekannte sei schließlich unvermittelt auf die beiden SPD-Politiker zugestürmt und habe diese in der Folge "gerempelt, geschubst und beleidigt". Sevinc habe sich schützend zwischen den Angreifer und seinen Parteikollegen gestellt und versucht, die Situation zu deeskalieren. Der Angreifer habe sich daraufhin vor ihm aufgebaut und gespuckt. Er soll sich selber als "Deutscher" und "glühender AfD-Anhänger" bezeichnet und den Politikern von seiner Radikalisierung berichtet haben, die die SPD seiner Aussage nach zu verantworten habe.

Mann drohte Politikern mit dem Tod

Erst als ein mutiger Passant eingegriffen habe, habe der Mann von den Politikern abgelassen und sei geflüchtet. Zuvor soll er den Männern jedoch noch gedroht haben: "Wenn ihr in zehn Minuten nicht weg seid, dann seid ihr tot". Trotz umgehend eingeleiteter Fahndung wurde der Täter bisher nicht gefasst, Überwachungskameras an der Sparkasse konnten ebenfalls keine verwertbaren Bilder liefern. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz.

Ali Kaan Sevinc zeigte sich im Gespräch mit "Radio Essen" tief betroffen, betonte jedoch die Solidarität, die ihm entgegengebracht wurde: "Für mich ist entscheidend, dass Ehrenamtliche nicht angegriffen werden. Das gehört sich einfach nicht." Dabei schloss er auch Mitglieder anderer Parteien wie der AfD ausdrücklich mit ein. Körperlich gehe es ihm gut, dennoch habe der Vorfall bei ihm seelische Spuren hinterlassen. In den nächsten Tagen und Wochen appelliert er an besondere Umsicht und Vorsicht.

Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) verurteilte den Angriff auf die ehrenamtlichen Politiker scharf: "Mich erschüttert es, wenn Menschen, die sich für unsere Stadtgesellschaft engagieren, solchen gefährlichen Situationen ausgesetzt sind", wird er in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Zwar dürfe laut Kufen an den Infoständen auch kontrovers diskutiert werden. "Verbale oder sogar körperliche Angriffe auf die Ehrenamtlichen verurteile ich aufs Schärfste!", so das Stadtoberhaupt.

Angriffe auf Politiker längst keine Seltenheit mehr

Bereits zu Beginn des Wahlkampfes hatte Essens OB von einem aufgeheizten Wahlkampf gesprochen. Damals waren mehrere Wahlplakate zerstört und beschmiert worden.

Der jüngste Vorfall reiht sich nun jedoch in eine besorgniserregende Serie von Angriffen auf Politiker in Deutschland ein. Laut Bundeskriminalamt gab es im vergangenen Jahr über 4.900 solcher Straftaten – etwa 900 mehr als im Jahr davor. Auch Essener Politiker wie Rolf Fliß (Grüne) und Kai Gehring (Grüne) waren bereits Ziele von Angriffen.

Verwendete Quellen

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