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Bundestagswahl: Direktkandidaten in Essen im Überblick


Bundestagswahl 2025
Das sind die Direktkandidaten für Essen


31.01.2025 - 10:38 UhrLesedauer: 8 Min.
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Ein Wahlzettel für die Bundestagswahl 2025 (Archivbild): Hier erfahren Sie, welche Direktkandidaten für Essen antreten. (Quelle: IMAGO/Udo Herrmann)
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Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Diese Direktkandidaten treten in Essen an.

Deutschland wählt im Februar einen neuen Bundestag. Nach dem Aus der Ampelkoalition und der Auflösung des Bundestages finden am Sonntag, dem 23. Februar 2025, die Neuwahlen statt. In Essen sind nach Angaben der Stadtverwaltung rund 397.418 Menschen aufgerufen, ihr Kreuz zu machen. Mit der Erststimme werden die Direktkandidaten aus den Wahlkreisen gewählt, die Person mit den meisten Stimmen im Wahlkreis gewinnt das sogenannte Direktmandat und zieht direkt in den Bundestag ein.

Die anderen Kandidaten in den jeweiligen Wahlkreisen gehen leer aus – es sei denn, sie sind zusätzlich auf der NRW-Landesliste ihrer Partei abgesichert. Dann können sie über die Zweitstimmen noch in den Bundestag einziehen. Diese entscheidet über die Sitzverteilung im Bundestag und damit über die Stärke der Parteien.

Essen in drei Wahlkreise unterteilt

Für die Bundestagswahlen ist Deutschland derzeit in insgesamt 299 Wahlkreise eingeteilt, in der Ruhrgebietsstadt wird in den drei Wahlkreisen mit der Nummer 117 Mülheim – Essen I, 118 Essen II und 119 Essen III gewählt.

Die verschiedenen politischen Parteien haben sich dafür bereits in Stellung gebracht und bekannt gegeben, welche Direktkandidaten sie bei der Wahl ins Rennen schicken. t-online stellt sie vor:

Matthias Hauer (CDU)

Für den Wahlkreis im Süden und Westen (Essen III) tritt für die CDU erneut der Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer an. Nicht ohne Grund: Bei den letzten Bundestagswahlen 2013, 2017 und 2021 konnte er im Süd-West-Wahlkreis dreimal in Folge das einzige CDU-Direktmandat von allen 18 Wahlkreisen im Ruhrgebiet erringen.

Hauer ist seit 1994 Mitglied der CDU, seit 2007 im Kreisvorstand und seit 2015 Vorsitzender der CDU Essen. 2004 und 2009 wurde der 47-Jährige jeweils als Direktkandidat im Wahlbezirk Bredeney, Schuir und Fischlaken in den Rat der Stadt Essen gewählt. Er gehörte dem Rat der Stadt Essen bis 2013 an und war zuletzt ordnungs- und personalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion sowie Mitglied des Fraktionsvorstandes. Zuvor war er fünf Jahre lang Mitglied der Bezirksvertretung IX (Werden, Kettwig, Bredeney).

Seit 2013 ist Hauer Mitglied des Deutschen Bundestages. Im 19. Deutschen Bundestag ist Hauer ordentliches Mitglied im Finanzausschuss sowie im Ausschuss Digitale Agenda. Zudem gehört er als stellvertretendes Mitglied dem Haushaltsausschuss, dem Ausschuss für Inneres und Heimat und dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz an.

Florian Fuchs (CDU)

Florian Fuchs soll für die CDU den Wahlkreis im Norden und Osten (Essen II) gewinnen. Der 39-Jährige ist aktuell Ratsherr für Schonnebeck sowie Katernberg-Süd und arbeitet als Anwalt. Im Bundestag möchte er sich für eine Lösung der Altschuldenfrage für Kommunen wie Essen einsetzen, da diese seiner Meinung nach die Entwicklung der Stadt hemmen. Außerdem will er sich für mehr Fachkräfte und eine Trennung von Arbeitsmigration und Geflüchteten einsetzen.

Die Chancen für Fuchs stehen bei der Bundestagswahl keinesfalls schlecht: Bei der Europawahl hatte die CDU in seinem Wahlkreis die meisten Stimmen.

Astrid Timmermann-Fechter (CDU)

Astrid Timmermann-Fechter tritt für den Wahlkreis Mülheim – Essen I an. Der Wahlkreis umfasst die Stadt Mülheim an der Ruhr und den Stadtbezirk Essen-Borbeck, der sich aus den Essener Stadtteilen Schönebeck, Bedingrade, Frintrop, Dellwig, Gerschede, Borbeck-Mitte, Bochold und Bergeborbeck zusammensetzt.

In Marl geboren, engagiert sich Timmermann-Fechter dafür, die Bürger ihres Wahlkreises "kompetent im Deutschen Bundestag zu vertreten und für diese die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen". Ihre Ziele sind unter anderem die Stärkung der Wirtschaft, die Entlastung von Familien und die kontinuierliche Verbesserung der Lebensbedingungen.

Sebastian Fiedler (SPD)

Sebastian Fiedler wurde am 19. Juni 1973 geboren und vertritt den Wahlkreis 117 (Mülheim – Essen I). Seit 2012 ist Fiedler Mitglied der SPD. Im 20. Deutschen Bundestag ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat sowie im Rechtsausschuss. Daneben ist er stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss. Seit Februar 2022 ist Sebastian Fiedler Sprecher der neu geschaffenen, interdisziplinären AG "Kriminalpolitik" der SPD-Bundestagsfraktion.

Der ausgebildete Polizeimeister hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Städte von ihren Schuldenbergen zu befreien, um ihren Kernaufgaben nachkommen und aktuelle sowie künftige Herausforderungen meistern zu können. Ein weiteres Problem laut Fiedler: "Die Schere zwischen Arm und Reich ist besonders weit geöffnet."

Ingo Vogel (SPD)

Ingo Vogel geht für die SPD ins Rennen, um den Essener Nord-Osten im nächsten Deutschen Bundestag zu vertreten. Der Kriminaldirektor des Essener Polizeipräsidiums wurde 1976 in der Ruhrgebietsstadt geboren und ist hier auch aufgewachsen, weshalb in Essen eigenen Aussagen nach seit jeher seine private und politische Heimat liegt.

"Ich setze mich für eine Politik ein, die über politisches Klein-Klein hinausgeht – weg von Ideologien und Verbotspolitik, hin zu praxisnahen Lösungen, die den Menschen in Essen wirklich helfen, statt sie zu verunsichern", so Vogel. Als Familienvater, Polizeibeamter und Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion stehe er zudem für eine bürgernahe, solidarische und gerechte Politik. Gesetze sollen so gestaltet werden, dass sie durchdacht, umsetzbar, kontrollierbar und vor allem verständlich sind. "Ich möchte, dass alle Menschen in Essen in Frieden und Sicherheit leben können", betont der 49-Jährige.

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Albert Ritter (SPD)

"Bürokratie abbauen, damit Bürger und Unternehmen effizienter arbeiten können", das möchte Albert Ritter für die SPD im Wahlbezirk Essen III erreichen. Zudem möchte der 71-Jährige kleine Betriebe stärken sowie Kultur und Ehrenamt fördern. "Für Bildungsgerechtigkeit und Sicherheit sorge ich, damit unsere Stadt lebenswert bleibt", verspricht er.

Albert Ritter wurde als Sohn einer traditionsreichen Berliner Schaustellerfamilie geboren und gehört heute der sechsten Generation an. 2003 wurde er zum 8. Präsidenten des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) gewählt. Das Amt hat er Anfang 2025 allerdings wieder niedergelegt.

Am 19. März 2009 wurde er vom Nordrhein-Westfälischen Landtag zum ordentlichen Mitglied der 13. Bundesversammlung gewählt. Damit durfte er an der Wahl des Deutschen Bundespräsidenten im Jahr 2009 teilnehmen.

Björn Maue (Die Grünen)

Björn Maue ist seit 2020 Stadtverordneter im Rat der Stadt Mülheim und seit 2024 Sprecher der Grünen Jugend NRW. Geboren 1999 in Mülheim an der Ruhr, kennt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann das Ruhrgebiet und seine Probleme gut. "Was die Bundesrepublik im Moment bewegt, kennen wir hier im Ruhrgebiet schon lange: Arbeitsplätze stehen auf der Kippe, Infrastruktur bröckelt und es ist kaum Geld für das Allernötigste da", betont er.

Im Bundestag wolle er dazu beitragen, dass der Industriestandort Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellt, wenn mit der klimaneutralen Produktion begonnen wird. Maue tritt im Wahlbezirk Mülheim – Essen I an.

Elke Zeeb (Die Grünen)

"Demokratie bedeutet für mich Mitbestimmung, nicht nur im Wahlkampf. Deswegen ist Zuhören und Handeln mein oberstes Gebot, zum Beispiel wenn es um mehr Außengastronomie für unsere lokale Wirtschaft geht", erklärt Elke Zeeb, Direktkandidatin für die Grünen im Wahlkreis Essen II. "Als Selbstständige und als ordnungspolitische Sprecherin weiß ich: Hilfe muss schnell und direkt sein. Unser Essen ist Heimat für alle."

Als Mutter und als Kinder- und Jugendbeauftragte für ihren Bezirk liege ihr zudem die Zukunft am Herzen. Ziel sei es, die Möglichkeiten, die die Stadt biete, gemeinsam mit den Essenern zu verwirklichen.

Stephan Neumann (Die Grünen)

Während Elke Zeeb im Essener Nordosten auf Stimmenfang für die Grünen geht, wird Stephan Neumann, Fraktionsvorsitzender der Essener Grünen, im Wahlkreis 119 (Essen III) – dem Süd-Westen Essens – antreten. Der Vater von vier Kindern ist mit seiner Familie 2015 nach Essen gezogen. Hier möchte der als Pressesprecher tätige Politiker eigenen Aussagen nach "für ein Land, das funktioniert, für eine soziale Mobilitätswende, die die Menschen und ihre Gesundheit schützt, für eine Politik, die Umwelt und Klima schützt" einstehen.

Rüdiger König (FDP)

Rüdiger König tritt für den Wahlkreis 119 im Süden und Westen der Stadt als Kandidat für die FDP an. Der selbstständige Unternehmensberater hat bereits bei der vergangenen Bundestagswahl dort kandidiert. Der Stadtwälder setzt sich eigenen Aussagen nach für eine Wirtschaftswende ein, die diesen Namen auch verdient: "Wir müssen Deutschland auf Wachstumskurs bringen, indem wir entlasten, entfesseln, investieren und Weltspitze werden bei Innovationen und zukunftsfähiger Arbeit", so der 66-Jährige.

Marcus Fischer (FDP)

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Marcus Fischer tritt für die FDP als Direktkandidat im Wahlbezirk Essen II an. Fischer wurde 1964 in Essen geboren und wirbt für den Erhalt der Schuldenbremse: "Die aktuelle Lage in Frankreich zeigt, wie eine zu hohe Schuldenlast zu großen Turbulenzen führt und den Staat Handlungsfähigkeit kostet. Das ist keine solide und generationengerechte Finanzpolitik." Für den Altenessener ist es insgesamt seine dritte Bundestagskandidatur.

Joachim von Berg (FDP)

Im Wahlbezirk Mülheim – Essen I tritt Joachim von Berg für die FDP an. In der FDP ist vom Berg seit Mitte der Neunziger. Seine Hauptinteressen gelten der Integrationspolitik, dem Kommunalverfassungsrecht sowie der Finanzpolitik. Er ist Sprecher der FDP-Fraktion im Kulturausschuss und vertritt die FDP in der Bezirksvertretung Rechtruhr Süd und ist 2. stellvertretender Bezirksbürgermeister.

Eliseo Francesco Maugeri (Die Linke)

Im Wahlkreis Essen II tritt Eliseo Francesco Maugeri für die Linkspartei an. Der stellvertretende Kreissprecher wurde 2003 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er ist Sohn italienischer Immigranten und seit 2020 Mitglied der Partei.

Tobias Umbreit (Die Linke)

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Tobias Umbreit ist Kreissprecher der Linkspartei und tritt im Wahlkreis Essen III als Kandidat an. Der hauptberuflich als Bereichsleiter im Garten- und Landschaftsbau tätige Politiker wurde 1993 in Essen geboren. Für den Deutschen Bundestag kandidiert er eigenen Aussagen nach "weil wir endlich eine glaubwürdige Vertretung für Malocher:innen brauchen!".

Andreas Johren (Die Linke)

Im Wahlkreis Mülheim – Essen I tritt Andreas Johren für die Linke an. Er ist Vorstandsvorsitzender bei Radioruhr.

Guido Reil (AfD)

Guido Reil ist 47-Jahre alt und tritt für die AfD als Direktkandidat im Wahlbezirk Essen II an. Der ehemalige Steiger wurde 1970 in Gelsenkirchen geboren und war wor seinem Eintritt in die AfD viele Jahre politisch für die SPD tätig. Am 11. Mai 2016 trat Reil nach 26 Jahren Mitgliedschaft aus und im Juli 2016 in die AfD ein. Er begründete den Schritt damit, nicht mehr ertragen zu können, wie sich seine Partei der Realität verweigere.

Der 54-Jährige gibt an, "auf Kohle geboren" zu sein. Er will dem Essener Norden "eine kraftvolle Stimme im Bundestag geben" und in Berlin für eine bessere Zukunft der Stadt eintreten, "die auf unseren Wurzeln basiert und voller Zuversicht nach vorn blickt."

Stefan Keuter (AfD)

Im Wahlkreis Essen III tritt Stefan Keuter für die AfD an. Der gelernte Bankkaufmann wurde 1972 in Essen geboren und ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit Oktober 2023 ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion.

Keuter ist nicht unumstritten. Im Oktober 2017 geriet er in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass er über WhatsApp mindestens sieben Bilder verschickte, die den Nationalsozialismus verherrlichten. Darunter befanden sich Fotos von Adolf Hitler beim Hitlergruß sowie Bilder von bewaffneten Wehrmachtssoldaten mit Untertiteln, die Gewalt gegen Asylbewerber propagierten.

Zunächst bestritt Keuter den Sachverhalt, bestätigte dann jedoch, die Fotos an einen mittlerweile entlassenen Mitarbeiter verschickt zu haben. Dieser sollte für ihn das politische Spektrum von links bis rechts beobachten. Der ehemalige Mitarbeiter erklärte hingegen, die Fotos seien meist ohne Kommentar oder Arbeitsauftrag bei ihm eingegangen.

In einer Verhandlung vor dem Wuppertaler Landgericht belastete ein weiteres AfD-Mitglied Keuter. Der Zeuge vermutete, dass Keuter hinter den Aussagen der Bilder stehe oder diese lustig finde. Zudem habe der Politiker im Büro mehrmals mit den Worten "Heil Hitler" und entsprechender Handbewegung salutiert und dabei die Hacken zusammengeschlagen. Am Telefon habe er sich öfter mit "Reichskanzlei Hitler" gemeldet.

Reinard Zielke (AfD)

Im Wahlkreis Mülheim – Essen tritt Reinard Zielke für die AfD an. Er ist Finanzcontroller bei der Commerzbank in Mülheim an der Ruhr und sitzt im Kreisvorstand der AfD Mülheim.

Hinweis: In dieser Übersicht stellt die Redaktion nur Kandidaten und Kandidatinnen von Parteien vor, die im Bundestag vertreten sind. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist zwar ebenfalls im Bundestag vertreten, stellt für die Bundestagswahl aber keine Direktkandidaten in NRW auf und ist somit nur mit der Zweitstimme wählbar. Grund dafür seien laut BSW die sich "noch im Aufbau befindlichen Strukturen vor Ort".

Verwendete Quellen

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