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Clankriminalität in NRW: Reul kündigt "konsequentes Vorgehen" an


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Clankrieg im Ruhrgebiet
Reul: Maschinenpistole bei Clan-Kämpfen gefunden


21.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen.Vergrößern des Bildes
Herbert Reul (CDU): Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen will gegen kriminelle Großfamilien vorgehen. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen von Großfamilien in Essen und Castrop-Rauxel hat NRW-Innenminister Reul ein konsequentes Vorgehen angekündigt.

Nach mehreren Massenschlägereien von Mitgliedern syrischer und libanesischer Großfamilien in Essen und Castrop-Rauxel hat sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Landtag zu den Vorfällen geäußert. "Solche Zustände werden wir nicht dulden", erklärte Reul bei einer Sitzung des Innenausschusses am Mittwoch. "Wer solche Straßenkämpfe führen will, soll wissen, dass die Polizei das sofort unterbindet."

Gleichzeitig unterstrich Reul das Gewaltpotenzial innerhalb der Großfamilien. So seien bei den Beteiligten nicht nur Schlagwerkzeuge wie Baseballschläger, Messer und Macheten sichergestellt worden. Auch hätten Einsatzkräfte eine Maschinenpistole vorgefunden. Insgesamt seien bei den einzelnen Einsätzen 462 Personen und 76 Fahrzeuge kontrolliert sowie 171 Gegenstände sichergestellt – darunter alleine 43 Messer.

Reul: "Müssen kriminelle Clans weiterhin bekämpfen"

"Das sind Konflikte, die nichts auf den Straßen deutscher Großstädte zu suchen haben", verkündete Reul und sprach von einer "Pulverfassmentalität" der Clan-Angehörigen. Und diese machen offenbar auch vor Gewalt gegen Polizeibeamte nicht Halt. So seien die zu den Massenschlägereien hinzugerufenen Einsatzkräfte verbal und körperlich angegangen worden, Gegenstände seien in Richtung der Polizisten geworfen worden. Ein Polizist wurde durch ein Schlagwerkzeug am Handgelenk verletzt, vier weitere Beamte wurden mit Pfefferspray attackiert.

"Das Wochenende hat gezeigt, dass die Landesregierung die Machenschaften krimineller Clans weiterhin bekämpfen muss und wird", sagte Reul vor dem Innenausschuss. Schließlich sei festzustellen, dass Clan-Kriminalität nicht nur "im Hinterzimmer" der organisierten Kriminalität stattfinde. "Auch solche spontanen Gewaltausbrüche gehören zum Phänomen der Clan-Gewalt."

Ereignisse sollen "vollumfänglich analysiert werden"

Ein herausragender Aspekt der Auseinandersetzung der letzten Woche sei auch die Solidarisierung und Mobilisierung über die Sozialen Medien. So hätten beide Konfliktparteien über das Internet dazu aufgerufen, sich den bewaffneten Straßenkämpfen anzuschließen.

"Bei uns gilt das Gesetz des Staates und nicht das Recht irgendwelcher Familien", stellte Reul mit Blick auf diese Strukturen klar. Gleichzeitig betonte der Innenminister, dass es noch keine abschließenden Antworten zu den Vorfällen gebe. Nun gehe es darum, die Ereignisse vollumfänglich zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. "Wir dulden keine rechtsfreien Räume. Doch der Kampf gegen die Clan-Kriminalität ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf", so Reul abschließend.

Verwendete Quellen
  • landtag.nrw.de: Innenausschuss: 18. Ausschusssitzung vom 21.06.2023
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