Organisierte Kriminalität 300 Beamte waren im Einsatz: Razzia gegen Umweltsünder

In einer groß angelegten Aktion haben Beamte mehr als 50 Objekte in NRW durchsucht. Der Verdacht: Illegale Entsorgung von belastetem Boden.
In einem großangelegten Einsatz haben Ermittler am Dienstagmorgen (1. April) zahlreiche Objekte in Nordrhein-Westfalen durchsucht. Hintergrund ist der Verdacht auf organisierte Umweltkriminalität. Das teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf mit.
Der Einsatz begann laut LKA um 6 Uhr morgens und wurde zeitgleich an mehreren Orten durchgeführt. Beteiligt waren rund 300 Einsatzkräfte, darunter Beamte des LKA, der nordrhein-westfälischen Polizei und der Zentralstelle zur Verfolgung von Umweltkriminalität mit Sitz in Dortmund.
Nach Angaben des LKA stehen mehr als 30 Beschuldigte im Verdacht, über Jahre hinweg belastete Böden und Abfälle illegal entsorgt zu haben. Die Ermittlungen richten sich gegen ein mutmaßlich kriminelles Netzwerk, das tonnenweise schadstoffhaltiges Material ohne Genehmigung abgelagert haben soll. Insgesamt wurden über 50 Durchsuchungsbeschlüsse in ganz NRW vollstreckt, unter anderem in Bottrop, Castrop-Rauxel, Euskirchen, Krefeld und Recklinghausen.
Hintergrund war illegale Ablagerung im Tagebau
Die Aktion steht laut Landeskriminalamt im Zusammenhang mit einem früheren Einsatz aus dem Jahr 2024. Damals wurden unter anderem in Grevenbroich, Jüchen und Krefeld Objekte durchsucht. Im Fokus stand eine Gruppe aus dem Baustoffgewerbe, die laut Ermittlern belasteten Bodenaushub im Tagebau Garzweiler bei Jüchen illegal abgeladen haben soll.
Im Rahmen der damaligen Ermittlungen wurde unter anderem gegen einen 56-jährigen Unternehmer, dessen 24-jährigen Sohn und vier weitere Verdächtige ermittelt. Sie sollen tausende Entsorgungsnachweise gefälscht haben. Kunden sei so eine ordnungsgemäße Entsorgung vorgetäuscht und in Rechnung gestellt worden.
- Nachrichtenagentur dpa