1. FC Magdeburg gegen Eintracht Braunschweig: Ein ganz besonderes Spiel

Erstes FCM-Heimspiel nach Anschlag

Warum das BTSV-Spiel in Magdeburg ein ganz besonderes ist

Der 1. FC Magdeburg bestreitet sein erstes Heimspiel seit dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt im Dezember. Die Partie gegen Eintracht Braunschweig umgibt eine spezielle Atmosphäre.

Das Zweitliga-Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig am Freitag (18.30 Uhr) ist in jeglicher Hinsicht etwas Besonderes. Seit 38 Jahren eint Otto- und Löwenstadt mit ihrer Städtepartnerschaft eine enge Verbindung.

Sportlich klafft zwischen den beiden Klubs hingegen eine große Lücke. Der FCM hat mit einem berauschenden 5:2 gegen die SV Elversberg zum Jahresstart vollends oben angedockt und mischt als Tabellenzweiter der 2. Bundesliga im Aufstiegsrennen mit. Die Eintracht kämpft als Vorletzter am anderen Ende des Tableaus einmal mehr gegen den Abstieg.

Vor Zweitliga-Duell: Das verbindet den BTSV und Magdeburg

Für beide ist der Ausgang dieses zweiten Spiels im Jahr 2025 also durchaus bedeutsam. Doch es gibt Dinge, die sind größer als der Sport. Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember verdeutlichte das in all seiner Hässlichkeit. Die Tat, durch die insgesamt sechs Menschen ihr Leben verloren, erschütterte die Stadt.

Schon rund um die schockierenden Geschehnisse war das enge Band zwischen den Städten deutlich geworden. Einheiten der Feuerwehr Braunschweig waren noch in der Nacht nach Magdeburg gefahren, um die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen. Auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt kamen Spendengelder von mehr als 17.000 Euro für die Opfer des Anschlags zusammen.

Die Eintracht bekundete ihre Solidarität, etwa beim letzten Auswärtsspiel des Jahres 2024 gegen den 1. FC Nürnberg. Die Mannschaft lief mit Trauerflor auf, die Fans entrollten ein Banner mit der Aufschrift "Festungsstadt unerschütterlich. Ihr seid niemals alleine!".

1. FC Magdeburg vs. Eintracht Braunschweig: Diese Aktionen sind geplant

Erstmals seit dem Anschlag tritt der FCM wieder in einem Pflichtspiel vor eigenem Publikum an – immer noch unter dem Eindruck der Ereignisse auf dem Weihnachtsmarkt. 250 Freikarten stellte der FCM für Betroffene des Anschlags sowie Einsatzkräfte zur Verfügung.

Und auch am Spieltag sind besondere Aktionen geplant. Vor Spielbeginn soll es eine Schweigeminute geben. Die Mannschaft läuft außerdem mit einem Sondertrikot auf, auf dessen Brust die Worte "Magdeburg steht zusammen" prangen. "Dieses Trikot soll nicht nur Zuversicht und Trost spenden, sondern auch als Symbol unserer Unterstützung und Anteilnahme dienen", heißt es vonseiten des Vereins.

Bei einer weiteren Aktion wird auch der BTSV mit eingebunden. Beide Teams präsentieren noch vor Anpfiff ein gemeinsames Banner, "um ein klares Zeichen für Solidarität, Zusammenhalt und gegen Gewalt und Hass zu setzen", schreibt der FCM auf seiner Internetseite. Und weiter: "Gemeinschaft und Solidarität sind die Werte, die uns tragen – für Magdeburg, für unsere Stadt."

BTSV zu Gast in Magdeburg: Fans mit Vorfreude

Hinter dieser Botschaft steht ganz offensichtlich auch die Eintracht. Ohnehin kommt es gut an, dass ausgerechnet die Braunschweiger in einem für die Stadt Magdeburg so bedeutsamen Spiel zu Gast sind. Ein Fan sagt zu t-online: "Dass mit dem BTSV und seinen Fans viele vertraute Gesichter und Freunde im Gästeblock stehen, ist ein gutes Gefühl." Er könne sich für das erste Heimspiel nach dem Anschlag "keine besseren Gegner und Fans vorstellen".

Und auch im Lager der Braunschweiger habe man den tragischen Vorfall "natürlich im Hinterkopf", so ein BTSV-Anhänger zu t-online. Man freue sich aber darauf, am Freitag gemeinsam für die gute Sache einzustehen. Die Atmosphäre in Magdeburg sei "sowieso immer gut", unter den speziellen Umständen erwarte er nun den einen oder anderen "Gänsehautmoment" mehr.

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Eintrachts Pressesprecher Luca Podlech wies bei der Pressekonferenz am Donnerstag ebenfalls auf die speziellen Umstände und Aktionen mit Blick auf den "verheerenden" Anschlag in Magdeburg vor Weihnachten hin. Den Fokus richtete der BTSV in der Folge aufs Sportliche. Am Freitag wird das aber wenigstens für einige Momente in Gedenken an die Anschlagsopfer in den Hintergrund rücken. Denn manche Dinge sind größer als der Sport.