Leichenvilla, Spreepark und Co. Lost Places in Berlin – kennen Sie diese verlassenen Orte?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schaurig schön: In Berlin gibt es zahlreiche düstere Orte, die einem den Atem rauben. t-online zeigt Ihnen die interessantesten Lost Places in der Hauptstadt.
Sie sind verlassen, in Vergessenheit geraten und düster: die sogenannten "verlorenen Orte". In Berlin gibt es einige von ihnen. Und wir stellen Ihnen die mystischsten Lost Places vor.
1. Kinderkrankenhaus in Berlin-Weißensee
Am 8. Juli 1911 wurde das Kinderkrankenhaus in Weißensee eröffnet. Rund 100 Betten hatte das Krankenhaus für Säuglinge und Kleinkinder bis zu zwei Jahren. Im Jahr 1997 wurde es dann geschlossen. Heute ist das Gebäude direkt an der Hansastraße kaum noch sichtbar. Bäume und Büsche versperren den Blick auf das ehemalige Krankenhaus.
Das Gebäude wurde sich selbst überlassen und verfällt stetig. Das Betreten ist zwar verboten, doch immer wieder muss die Feuerwehr wegen Bränden anrücken und die Wände sind voller Graffiti.
2. Ehemaliges Regierungskrankenhaus der DDR
Nicht nur jetzt, wo das Regierungskrankenhaus der DDR in Berlin-Buch zum Lost Place geworden ist, sondern schon zu DDR-Zeiten war das Betreten verboten. Nur die höchste Führungsebene wurde dort behandelt. Nach der Wende wurde es zunächst als Privatkrankenhaus weitergeführt, doch 2007 geschlossen.
Das Gebäude ist weitestgehend von Graffiti und Vandalismus verschont geblieben, was dazu führt, dass das schaurige Überbleibsel der DDR auch zum Drehort der Horrorserie "Hausen" wurde. Achtung: Unbefugten ist das Betreten des Geländes nicht gestattet.
Dem Gebäude droht der Abriss. Es ist geplant, auf dem Areal eine Gewerbefläche zu errichten.
3. Naturpark Südgelände in Schöneberg
Der Naturpark Südgelände befindet sich auf dem ehemaligen Rangierbahnhof Tempelhof. Auf dem alten Gelände ist heute zum Teil ein Naherholungs- und Naturschutzgebiet entstanden. Bei gutem Wetter ist das Areal also nicht so verlassen wie andere Lost Places.
Trotzdem hat der Naturpark vieles zu bieten. Auf den alten Gleisen wuchern Pflanzen, zwischen den Bäumen sprießt ein 50 Meter hoher leerstehender Wasserturm und inmitten der Anlage steht eine ausrangierte Dampflok.
4. Ehemalige Irakische Botschaft
Die Irakische Botschaft der DDR befand sich von 1974 bis 1991 in der Tschaikowskistraße in Niederschönhausen (Pankow). 1980 kam der Verdacht auf, dass die Botschaft als Rückzugsort für Terroristen diente. Es soll sich auch ein Sprengstofflager für potenzielle Anschläge in dem Gebäude befunden haben.
Ab 1991 wurde das Gebäude sich selbst überlassen und ist seitdem Ziel von Vandalismus geworden. Akten und Mobiliar wurden geklaut, Graffiti ist überall an den Wänden. Eigentlich sollte dort ein Kulturzentrum entstehen, doch die Republik Irak hat ein unbefristetes Nutzungsrecht. Das Betreten des Gebäudes ist verboten. Pläne für eine weitere Verwendung gibt es aktuell nicht.
5. Futtermittelwerk in Rüdersdorf
In Rüdersdorf bei Berlin liegt eine große Landschaft aus Ruinen. Das ehemalige Futtermittelwerk der VEB Chemiewerk Coswig. Inmitten liegen zum Teil gesprengte Betonbauten, alte Eisenbahnwaggons wurden mit Graffiti besprüht.
Seit 1900 wurde hier gearbeitet. Weil die Produktion von Futterphosphat so erfolgreich war, wurde das Gelände in den 1960ern sogar erweitert. Doch nach der Wende war Schluss damit, 1999 wurde das Werk endgültig geschlossen. Ab und an dient die Riesen-Industrieanlage noch als Drehort des Filmstudios Babelsberg. In dem Gelände wurden Szenen etwa für Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" gedreht, aber auch für "Die Wanderhure" oder "Terra X".
6. Spreepark Berlin
Der bekannteste Lost Place in Berlin ist wohl der Spreepark in Plänterwald, ein verlassener Freizeitpark aus der DDR. Das große Riesenrad ist schon von Weitem zu erkennen, die Gondeln schaukeln weiterhin im Wind. Inmitten des Parks steht ebenfalls noch der sogenannte Spreeblitz, die Hauptattraktion des Spreeparks. Der Spreeblitz ist eine Achterbahn mit einem besonders hervorstechenden und schaurigen Tunneleingang.
Mittlerweile wird der Spreepark saniert. Bis zur Wiedereröffnung 2026 dauert es jedoch noch eine Weile. Bis dahin kann man Führungen durch den Spreepark buchen.
7. Villa vor Schönholz in Pankow
Zu einem eher unbekannten Lost Place gehört die Villa vor Schönholz. Die Gründerzeitvilla bekam zu DDR-Zeiten ihren Ruf als Leichenvilla. Als der Todesstreifen ausgeweitet wurde, wurde der angrenzende Friedhof durch die Mauer geteilt. Leichnamen aus bis zu drei Jahre alten Gräbern mussten deshalb exhumiert werden.
Die Gebeine der Toten sollen dann vorübergehend im Keller der Villa aufbewahrt worden sein – bis Anwohner sich über den Gestank beschwerten. Die Leichen verschwanden in einer Nacht- und Nebelaktion, unklar ist jedoch wohin.
1999 kaufte Sambia das Gebäude und wollte eine Botschaft einrichten. Es wurde umfassend saniert, doch steht bis heute leer. Immer wieder halten sich Menschen in dem Gebäude auf und beschädigen es. Die Villa ist vom Verfall bedroht und nur unzureichend gesichert. Das Betreten des Geländes ist nicht erlaubt.
8. Flugplatz Werneuchen
Wie viele Flughäfen rund um Berlin hat auch der Flugplatz Werneuchen eine besondere Geschichte. Ab 1935 wurde er als Übungsplatz der Luftwaffe genutzt und 1937 von der Wehrmacht offiziell eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte das sowjetische Militär den Flugplatz. Dort waren Kampfflugzeuge und Fernbomber stationiert.
Heute ist Werneuchen noch ein Sonderflugplatz. Doch nach illegalen Autorennen auf der Lande- bzw. Startbahn wurde die Piste mit einem Erdwall unterbrochen. Es kam infolgedessen kam es zu einem Unfall, bei dem das Fahrwerk eines Flugzeuges abgerissen ist. Eine Person wurde verletzt.
Auf dem Gelände befinden sich noch alte Hangars, ein Hochbunker, ein ehemaliges Casino und weitere Gebäude.
- Eigene Recherche
- Seite des Spreeparks Berlin
- Entwicklungsstadt.de: Pankower Tor: Schule zieht nicht in historischen Rundlokschuppen