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Zum journalistischen Leitbild von t-online.40 Jahre Geschichte in zwei Lagerhallen Tausende Alltagsobjekte: In Marzahn lagert ein wahrer DDR-Schatz

Bald eröffnet in Marzahn das DDR Museum Depot. Es zeigt mehrere Hunderttausend Relikte aus der DDR-Zeit: Alltagsgegenstände und skurrile Objekte.
Erich Honecker, Egon Krenz, Günter Schabowski – sie alle müssen im damaligen Ost-Berlin schon durch eine solche Glastür geschritten sein. Sie gehörte zum jetzt nicht mehr existierenden Palast der Republik. Heute lehnt die massive Tür an einem meterhohen Regal in einer Lagerhalle im Osten von Berlin – und hier ist sie in guter Gesellschaft.
Denn in den Hallen im Berliner Stadtteil Marzahn liegen wahre Schätze aus 40 Jahren DDR. Die Tür aus dem Palast der Republik ist nur eines von etwa 360.000 Objekten aus dem DDR-Alltag. Viele davon kann man ab dem kommenden Sonntag (16. März) im DDR Museum Depot sehen. Die Sammlung umfasst bisher nicht öffentlich ausgestellte Exponate des DDR-Museums in der Karl-Liebknecht-Straße.
Keine zehn Meter neben der Palast-Tür sind beigefarbene Sitze aus der DDR-Volkskammer aufgereiht – nach Angaben des DDR-Museums Originale, genau wie die Tür. Davor steht eine Palette mit Betonelementen, die oben auf der Berliner Mauer montiert waren. Direkt daneben dann DDR-Waschmaschinen, Heimtrainer, Kinderspielzeug.
Archiv der Kontraste: Kinderwagen neben NVA-Uniform
Um alle Erinnerungsstücke unterzubringen, habe noch zusätzlich eine große Lagerhalle gebaut werden müssen. Jetzt, sagen die Macher, herrschten hier am Standort am Pyramidenring "optimale Bedingungen für das Sammeln und Bewahren, die Erforschung sowie Restaurierung von Kulturgütern aus der DDR".
Man habe alle Facetten des Lebens in der DDR abbilden wollen. Deshalb sind Gegenstände wie Fernseher und Kinderwagen zu sehen, aber auch eine Stasi-Kartei und eine Uniform.
"Klub der Funktionäre": Auf dem Sessel von Honecker
Wie die DDR-Eliten lebten, ist im Obergeschoss einer der Hallen zu sehen. Hier befindet sich der "Klub der Funktionäre". Der Raum beherbergt etwa eine damals edle Polstergarnitur. Laut Museum hat sie DDR-Staatschef Honecker gehört. In diesen Sesseln habe er den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß empfangen. Der gesamte, begehbare Raum sieht aus wie ein DDR-Wohnzimmer.
Das DDR Museum Depot öffnet erstmals am 16. März um 11 Uhr. Ab dann können Besucher immer sonntags bis 16 Uhr vorbeikommen. Außerdem ist die Sammlung dienstags von 11 bis 15 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 19 Uhr zu sehen.
- Reporter vor Ort
- ddr-museum.de: "Eröffnung des neuen 'DDR Museum Depot' in Berlin-Marzahn"