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Berlin: Riesige Namensschilder erinnern wieder an jüdische Hausbewohner


Gedenkprojekt in Berlin-Mitte
Riesige Namensschilder erinnern wieder an jüdische Bewohner

Von dpa, t-online
25.04.2025 - 18:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Industriekletterer montieren die Kunstinstallation «The Missing House» von Künstler Christian Boltanski. Die 24 Namensschilder der Installation in der Großen Hamburger Straße 15-16 erinnern an einstige Bewohner eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauses. Das Kunstwerk im öffentlichen Raum geht als Schenkung in die Sammlung des Hamburger Bahnhof. Nach der Restaurierung wird es zum 8. Mai wieder in der Großen Hamburger Straße installiert. (zu dpa: «Kunstinstallation erinnert an Schicksal jüdischer Menschen»)Vergrößern des Bildes
Industriekletterer montieren die Kunstinstallation "The Missing House": Mit dem Werk soll der einstigen Bewohner eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Hauses gedacht werden. (Quelle: Sebastian Gollnow)
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In Berlin-Mitte erinnern wieder 24 große Namensschilder an die früheren Bewohner eines im Krieg zerstörten Hauses. Die Installation des Künstlers Christian Boltanski macht das Schicksal jüdischer Familien sichtbar.

Industriekletterer haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Namensschilder an Hausfassaden in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte angebracht. Die riesigen Tafeln gehören zur Kunstinstallation "The Missing House" des französischen Künstlers Christian Boltanski (1944-2021) und erinnern an die einstigen Bewohner eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten Wohnhauses.

Bei den angebrachten Schildern handelt es sich um Repliken der originalen Holztafeln. Die Original-Installation soll künftig in die Sammlung des Hamburger Bahnhofs übergehen. Sie war 2024 abgenommen und restauriert worden. "Aufgrund des fragilen Zustandes der seit knapp 35 Jahren im Freien angebrachten Schilder kam eine Wiederanbringung der Originale nicht infrage", teilte das Museum mit.

Die Installation war im Rahmen des Ausstellungsprojektes "Die Endlichkeit der Freiheit Berlin 1990" an zwei Brandmauern entstanden. Das Museum Hamburger Bahnhof erhält sie als Schenkung von Boltanskis Ehefrau Annette Messager.

Das Kunstwerk thematisiert die NS-Zeit, den Holocaust und die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. In dem 1911 erbauten Haus in der Großen Hamburger Straße lebten vor allem jüdische Familien, die enteignet und deportiert wurden, wie der Hamburger Bahnhof mitteilte. Andere seien bei einem Bombenangriff 1945 gestorben.

Weitere Namensschilder werden in kommenden Tagen montiert

Auf den Schildern an den Fassaden sind die Namen der jüdischen und nicht jüdischen Bewohner sowie deren Berufe zu lesen. Zu sehen ist auch die Zeitspanne, in der die Menschen dort jeweils gelebt hatten.

In den kommenden Tagen sollen die restlichen Namensschilder montiert werden. Ab dem 8. Mai, dem Gedenktag an 80 Jahre Kriegsende, könne das Publikum als Teil der "Unendlichen Ausstellung" des Hamburger Bahnhofs etwa in selbst geführten Rundgängen mehr über das Kunstwerk erfahren. Ab 1. Juni sind jeweils am ersten Sonntag des Monats kostenlose Werkgespräche vor Ort geplant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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