Baubeginn wohl erst im Mai oder Juni Umstrittener Zaunbau um Görlitzer Park – Drohbriefe an Baufirmen

Der Zaunbau um den Görlitzer Park ist seit 2023 umstritten. Nun hat eine Initiative Drohbriefe an Baufirmen verschickt – mit einer klaren Botschaft.
Der geplante Zaunbau zur nächtlichen Schließung des Görlitzer Parks in Berlin-Kreuzberg stößt auf massiven Widerstand. Eine Protestinitiative hat Drohbriefe an Baufirmen geschickt.
Die Initiative "Unser Görli bleibt offen" kündigte an, "widerständig" zu bleiben. Sie werde dies "allen Baufirmen vermitteln, die meinen, sich an diesem miesen Projekt auch noch bereichern zu können", schrieb sie Ende März.
Initiative: Formen des zivilen Ungehorsams möglich
In einem Schreiben an Zaunbau-Firmen, aus dem die "B.Z." zitiert, heißt es: "Wir werden die Protestformen wählen, die uns angemessen erscheinen, um den Zaunbau zu verhindern. Dabei wenden wir auch Formen des zivilen Ungehorsams an." Die Initiative warnt: "Wer Kreuzberg und Berlin kennt, weiß, dass politische Konflikte hier auch ganz anders ausgetragen werden können."
Der Plan des Senats aus CDU und SPD für die Schließung des Parks stammt aus dem Jahr 2023. Er soll den Drogenhandel und die Gewaltkriminalität eindämmen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte die Fertigstellung ursprünglich für 2024 angekündigt. Das Projekt verzögerte sich jedoch mehrfach, auch weil der von den Grünen geführte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg dagegen klagte.
Baubeginn wird wohl erst im Mai oder Juni sein
Anfang März veröffentlichte die zuständige Firma Grün Berlin die Ausschreibung für den Zaun. Baufirmen können sich bis zum 2. April bewerben. Der Baubeginn ist für den 28. April geplant, die Fertigstellung für den 20. Dezember. Realistisch ist ein Baustart im Mai oder Juni, nach den großen linken Demonstrationen am 1. Mai. Mehr zu dem geplanten Baustart lesen Sie hier.
Laut Ausschreibung sind etwa 50 Meter Metall-Zaunanlagen nötig, um Lücken in den vorhandenen Mauern zu schließen. Hinzu kommen 16 Sonderelemente für Tore, zwei Schiebetoranlagen, acht große Drehkreuze und 46 elektrische Schließsysteme.
Die Initiative argumentiert: "Für uns ist der Zaun um den Görli menschenverachtend, ausgrenzend, populistisch und will uns von der freien Gestaltung unseres Lebens abhalten". Sie wirft dem Senat vor, "Wähler mit billigen autoritären Scheinlösungen" einfangen zu wollen.
Für den 1. Mai ist eine Protestparty im Park geplant: "Free görli – Rave against the zaun". Anschließend soll ein Demonstrationszug zur großen linksradikalen Demonstration in Kreuzberg und Neukölln führen. Die Polizei bereitet sich auf mögliche Proteste vor. Die Situation im Görlitzer Park bleibt angespannt.
- Nachrichtenagentur dpa
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