Umstrittene UN-Sonderberichterstatterin Aufregung um Auftritt von Francesca Albanese

Ihr Auftritt an der Berliner FU war abgesagt worden. Trotzdem tritt UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese in der Hauptstadt auf – allen Antisemitismus-Vorwürfen zum Trotz.
Am Dienstagnachmittag soll die umstrittene UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese offenbar in den Räumen der linken Tageszeitung "Jungen Welt" in Berlin auftreten. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass Albanese gegen 16.30 Uhr in der Redaktion der Zeitung im Bezirk Mitte eingetroffen sei. Vor Ort ist auch viel Polizei. Die "Junge Welt" kritisiert auf X das große Polizeiaufgebot.
Bereits ab dem frühen Nachmittag gab es in einem Raum der Zeitung Vorträge und Diskussionen auf einem Podium vor Zuschauern. Ein junger Mann, der sich als Ansprechpartner für die Presse ausgab, wies an der Eingangstür einen Reporter von t-online ab. Seine Begründung lautete: Der Saal sei voll, die 20 für Pressevertreter reservierten Plätze besetzt.
Die Journalisten, die die Veranstaltung in der Redaktion der "Jungen Welt" begleiten würden, hätten sich ein Ticket für die Veranstaltung gekauft. Für welche Medienhäuser diese arbeiten, könne er jedoch nicht sagen, so der Mann weiter. Dieses Prozedere ließ sich am Dienstag nicht nachprüfen. Jedoch ist es unüblich, dass Journalisten Eintrittskarten für Veranstaltungen kaufen müssen, von denen sie berichten wollen.
Auftritt von Albanese an der FU zuvor abgesagt
Ursprünglich hatte Francesca Albanese an der Freien Universität (FU) in Berlin-Dahlem sprechen sollen. Die Hochschule sprach sich nach einer öffentlich geführten Debatte aber gegen eine Einladung aus. Hintergrund der Entscheidung gegen die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrates für die besetzten palästinensischen Gebiete sind Äußerungen Albaneses zum Vorgehen Israels im Gazastreifen aus der Vergangenheit. Ihr wurde Antisemitismus vorgeworfen.
Als Begründung für die Absage nannte die FU die "aktuelle Polarisierung" durch Francesca Albanese sowie die dadurch "nicht kalkulierbare Sicherheitslage". Nun richtet die "Junge Welt" eine Veranstaltung mit Albanese aus. Die Zeitung wurde im Verfassungsschutzbericht aus dem vergangenen Jahr in der Rubrik Linksextremismus genannt. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hat das Thema Antisemitismus von links in Berlin immer größere Bedeutung bekommen.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit der Berliner Polizei
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- x.com: Post von @jungewelt