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Luisa Neubauer bei Klimademo in Berlin: Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit


Klimastreik in Berlin
Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit


14.02.2025 - 17:31 UhrLesedauer: 2 Min.
Fridays for Future - BerlinVergrößern des Bildes
Luisa Neubauer beim Klimastreik vor dem Brandenburger Tor: "Wir machen Aktivismus überall, auf der Straße und auf dem roten Teppich." (Quelle: Carsten Koall/dpa/dpa-bilder)
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Klimaschutz spielt im aktuellen Wahlkampf quasi keine Rolle. Beim heutigen Klimastreik vor dem Brandenburger Tor ist die Wut groß – nicht nur auf die Politik.

Hunderttausende waren es mal, die vor dem Brandenburger Tor für mehr Klimaschutz demonstrierten. 2019, als sich die Schülerbewegung Fridays for Future auf ihrem Höhepunkt befand und Greta Thunbergs "How dare you?" um die Welt ging. Die Wut der Jugendlichen rüttelt die Mächtigen wach, so schien es damals.

Knapp sechs Jahre später ist davon nicht mehr viel übrig. Im aktuellen Bundestagswahlkampf spielt die Klimakrise quasi keine Rolle. Und das, obwohl die Wissenschaft immer eindringlicher warnt. Laut dem Weltklimarat steigt die menschengemachte Erderwärmung so schnell wie noch nie.

"Politik und Medien schweigen es tot"

Der Klimastreik ist nicht mehr annähernd so groß, wie er einmal war. Aber immerhin einige Tausend sind am Freitag zum Brandenburger Tor gekommen. Die Veranstalter sprechen von mehr als 10.000, die Polizei schätzt etwa 8.000.

Wer ist schuld daran, dass die Klimakrise derzeit wenig Aufmerksamkeit bekommt? Eine Schülerin blickt in ihrer Rede bei der Kundgebung auf die erfolgreichsten Zeiten von Fridays for Future zurück. "Damals hatten Hunderttausende Angst vor der Klimakrise und wir haben es zum Hauptthema gemacht." Heute hätten immer noch Hunderttausende Angst. "Aber Politik und Medien schweigen es tot."

Neubauer genervt: "Wie originell"

Luisa Neubauer steht neben der Bühne und ist genervt von der Frage, warum heute so viel weniger Menschen für das Klima auf die Straße gehen als noch vor ein paar Jahren. "Wie originell, das hat ja noch nie jemand behandelt." Die Zahl der Demonstrierenden sei nicht entscheidend. Es sei ein "Armutszeugnis, dass wir immer noch auf die Straße gehen müssen". Und sie sei dankbar für jeden, der das bei Wind und Wetter tue.

Sie wünsche sich von jedem Journalisten, zu Merz, Scholz und Habeck zu gehen und zu fragen, wie sie vorhaben, dieses Land in die Zukunft zu führen, während die Klimawissenschaft ignoriert wird, sagt Neubauer. "Dieser Wahlkampf war in Sachen Klima ein Medienversagen." Immer werde sie gefragt, warum das Klima kein Thema sei, anstatt dass die Spitzenpolitiker das mal gefragt würden. "Das ist unerträglich."

Die 15-jährige Frieda Egeling ist Pressesprecherin bei Fridays for Future und demonstriert schon seit 2020 mit. In ihrer Klasse und ihrem Freundeskreis sei das Interesse am Klimaschutz in den letzten Jahren im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung eher gewachsen, sagt sie. Es sei "extrem frustrierend, dass die Politik trotzdem gar nichts macht". In ihrem Umfeld sorge das besonders für Wut, "weil wir ja nicht mal wählen gehen können". Das gemeinsame Demonstrieren gebe ihr trotzdem Hoffnung, dass sich etwas ändert.

Neue Taktik: Der Spruch auf dem Kleid

Neben den klassischen Demonstrationen nutzt Luisa Neubauer in den vergangenen Wochen eine neue Methode, um wieder mehr Aufmerksamkeit auf die Klimabewegung zu lenken: ihre Kleidung.

Erst trat sie beim Presseball mit einem Kleid mit der Aufschrift "Hot, Hotter, Dead" auf, dann trug sie bei der Berlinale-Eröffnung ein Kleid mit deutlicher Kritik an CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. "Wir machen Aktivismus überall, auf der Straße und auf dem roten Teppich", sagt sie dazu. "Weil es um alles geht."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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