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Klimawandel: Erderwärmung steigt immer schneller an


Neuer Bericht
Erderwärmung steigt so schnell wie noch nie

Von dpa
05.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Italienischer Fluss Po im März 2023: Die Auswirkungen der Klimakrise betreffen auch Europa.Vergrößern des BildesItalienischer Fluss Po im März 2023: Die Auswirkungen der Klimakrise betreffen auch Europa. (Quelle: Piero Cruciatti/imago-images-bilder)

Ein neuer Bericht eines internationalen Forschungsteams schlägt Alarm. Die Erderwärmung steigt so schnell wie noch nie. Einen Lichtblick gibt es dennoch.

Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung steigt laut einem aktuellen Bericht schneller an als je zuvor seit Beginn der instrumentellen Aufzeichnungen. Der jährliche Temperaturanstieg betrug im letzten Jahrzehnt (2014 bis 2023) rund 0,26 Grad, ein Rekordwert in den Messungen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Dies geht aus dem Bericht "Indicators of Global Climate Change" (IGCC) hervor, der von einem internationalen Forschungsteam um Piers Forster von der Universität Leeds erstellt wurde.

Den drastischen Anstieg führt das Forscherteam auf zwei Hauptfaktoren zurück: Einerseits werden pro Jahr etwa 53 Gigatonnen Treibhausgase durch menschliche Aktivitäten ausgestoßen. Andererseits nimmt die Menge der kühlenden Aerosole in der Atmosphäre ab. Letzteres ist zum Beispiel auf eine neue Verordnung für sauberere Schiffskraftstoffe zurückzuführen, die dazu führte, dass die Menge an Sulfat-Aerosolen stark gesunken ist, heißt es weiter.

Betrachtet man das vergangene Jahrzehnt (2014–2023), so liegt die durch Menschen verursachte Erwärmung im Vergleich zum Zeitraum von 1850 bis 1900 bei durchschnittlich 1,19 Grad.

Video | Das droht Deutschland bei einer Erwärmung von drei Grad
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Quelle: t-online

Anstieg von CO2-Emissionen verlangsamt sich

Der Bericht weist auch darauf hin, dass es nur noch möglich ist, etwa 200 Milliarden Tonnen CO2 zu emittieren, bevor eine globale Erwärmung um 1,5 Grad erreicht wird. Dies entspricht ungefähr den aktuellen Emissionen von fünf Jahren. Die Schätzung variiert allerdings stark und reicht von 100 bis 450 Milliarden Tonnen.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist, dass sich das Wachstum der CO2-Emissionen im vergangenen Jahrzehnt im Vergleich zu den 2000er-Jahren verlangsamt hat. Laut dem Autorenteam könnte das aktuelle Jahrzehnt, abhängig von gesellschaftlichen Entscheidungen, eine Trendumkehr einiger Zahlen aus dem Bericht bewirken.

"Die globalen Temperaturen bewegen sich in die falsche Richtung"

Trotz dieser positiven Entwicklung mahnte Piers Forster, der Erstautor des Berichts: "Unsere Analyse zeigt, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung im vergangenen Jahr weiter zugenommen hat, obwohl die Klimaschutzmaßnahmen den Anstieg der Treibhausgasemissionen verlangsamt haben". Er fügte hinzu: "Die globalen Temperaturen bewegen sich immer noch in die falsche Richtung und das schneller als je zuvor."

Der IGCC-Report wurde 2023 ins Leben gerufen, um eine Lücke in der wissenschaftlichen Klima-Informationsversorgung zu schließen, da der Weltklimarat (IPCC) erst etwa 2027 eine größere Bewertung herausgeben will. Dieses Mal wurde er von einem Team von 57 Forschern aus 42 Institutionen in 15 Ländern zusammengestellt.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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