Massive Sparmaßnahmen RBB muss mehr als 250 Stellen streichen
Der RBB muss 22 Millionen Euro an Personalkosten sparen. Deshalb sollen über 200 Stellen gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind möglich.
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will seine Personalkosten um 22 Millionen Euro senken. Das teilt der Sender am Donnerstag in einer Pressemitteilung mit. Das entspreche rund 254 Vollzeitstellen in fester und freier Mitarbeit. Welche Stellen genau gestrichen werden, soll sich noch im Laufe des Jahres 2025 entscheiden.
Der Personal- und Honoraraufwand des Senders beläuft sich nach Angaben des RBB auf 215 Millionen Euro. Die geplante Senkung in Höhe von 22 Millionen Euro entspricht demnach einer Reduzierung von 10,2 Prozent. Geplant ist den Angaben zufolge eine neue Organisationsstruktur.
Betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen
Neun Millionen Euro werde der RBB sparen, um seine Zahlungsfähigkeit für 2026 zu sichern, heißt es. Weitere 13 Millionen Euro seien notwendig, um die digitale Erneuerung des gesamten Senders fortzuführen und in das Programm investieren zu können.
Intendantin Ulrike Demmer äußerte sich zu den geplanten Stellenstreichungen. Ein nachhaltiger Umbau sei unausweichlich. Der Sender sei weiterhin finanziell nicht solide aufgestellt. "Der Abbau muss sozialverträglich realisiert werden. Wir gehen jetzt auf die Sozialpartner zu, um geeignete Wege zur Umsetzung zu finden", so Demmer. Zugleich hieß es, man könne nicht versprechen, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gebe. In welchen Bereichen die Jobs gestrichen werden, blieb unklar.
"So sichert der rbb seine wirtschaftliche Stabilität und wir schaffen Spielraum, um in die digitale Transformation aller Bereiche des Hauses und unsere regionalen Programme investieren zu können", sagte Demmer.
Nicht zum ersten Mal Stellenabbau beim RBB
Der RBB befindet sich seit Jahren in einer Krise, insbesondere wegen des Skandals um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger. Aktuell arbeiten nach Senderangaben 2.900 Beschäftigte beim RBB – 1.600 fest angestellt und 1.300 als freischaffende Mitarbeiter.
Es ist nicht das erste Mal, dass der ARD-Sender Stellenabbau ankündigt. Im Februar 2023 hatte das Medienhaus bekannt gemacht, dass bis Ende 2024 insgesamt 100 Stellen wegfallen. Es handelte sich nach Senderangaben vor allem um Zeitverträge.
Damals war von einer "Misswirtschaft der vergangenen Jahre" die Rede gewesen. Die Zahlungsfähigkeit wäre nicht ohne Weiteres sichergestellt, hieß es damals auch.
Die öffentlich-rechtlichen Sender von ARD, ZDF und Deutschlandradio werden im Wesentlichen durch Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag finanziert. Auf den RBB entfielen im Jahr 2023 rund 475 Millionen Euro, wie aus dem Jahresbericht des Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio hervorgeht.
- rbb-online.de: Pressemitteilung vom 30. Januar 2025
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa