Nach Brandbrief Elternvertretung wirft Schulbehörde Untätigkeit vor
Nach einem Brandbrief gibt es laut Elternvertretung weiter Probleme an der Friedrich-Bergius-Schule. Den Behörden wird Untätigkeit vorgeworfen. Was ist bekannt?
Nach einem Brandbrief über Probleme in der Bergius-Schule in Friedenau erhebt die Gesamtelternvertretung in einem Schreiben an die zuständigen Bezirksverordneten neue Vorwürfe. Demnach sei seit Mitte November nicht genug passiert, um zur Lösung der Probleme beizutragen. Das Schreiben liegt dem "Tagesspiegel" und der "Berliner Morgenpost" vor.
Darin beklagt Gesamtelternvertretung-Vorsitzender Andreas Thewalt, dass seit einem Brandbrief des Kollegiums im November kaum Fortschritte erzielt worden seien. Er kritisiert eine fehlende Umsetzung konkreter Lösungen und mangelnden Dialog mit der Schulaufsicht und dem Schulträger. "Was muss noch passieren, bis etwas passiert?", heißt es in dem Schreiben.
Wichtige Lösungsvorschläge blieben ungehört
Maßnahmen wie Clearing-Gespräche und externe Beratungen hätten laut Thewalt die Kernprobleme nicht adressiert, wichtige Lösungsvorschläge der Schule seien ungehört geblieben. Der Elternvertreter bemängelt auch die Absage der Schulaufsicht bei einer Sitzung der Gesamtelternvertretung als Affront, was zu einer Dienstaufsichtsbeschwerde geführt habe.
Matthias Goldbeck-Löwe von der regionalen Schulaufsicht teilte nach Angaben des "Tagesspiegels" im Ausschuss mit, dass eine Verwaltungsleitung ab dem 1. Februar die Schule unterstützen werde. Auch soll die Steuergruppe der Bergius-Schule reaktiviert werden. Dennoch blieben laut Thewalt wichtige Anliegen wie geschlechtergetrennter Sportunterricht und die Bereitstellung eines Pförtners ungelöst.
Ein weiteres Thema des Schreibens ist die Debatte um Deutsch als Amts- und Umgangssprache an der Schule, ein Schritt, der von der Schulaufsicht beanstandet wurde. Zudem wird die Entscheidung zur Sporthallennutzung zugunsten des Rückert-Gymnasiums ohne gemeinsame Lösung kritisiert. Abschließend betont Thewalt: "Damit möchte und werde ich mich weder als Elternvertreter noch als Bürger dieser Stadt abfinden."
Disziplinprobleme und aggressives Verhalten
Die Lehrer:innen hatten Ende November in ihrem Brief über schwere Disziplinprobleme und aggressives Verhalten unter den Schüler berichtet und Hilfe gefordert. CDU-Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch besuchte daraufhin die Schule, versprach personelle Unterstützung und erstellte Absichtserklärungen. Greifbare Ergebnisse habe es seitdem aber nicht gegeben, so Thewalt.
- tagesspiegel.de: Weiter Probleme an Berliner Bergius-Schule (kostenpflichtig)
- morgenpost.de: Bergius-Schule: "Was muss noch passieren, bis etwas passiert?" (kostenpflichtig)