Kosten-Streit Ryanair streicht 20 Prozent seiner Flüge vom BER
Billigfluglinien beschweren sich über angeblich "horrende Flugkosten" von deutschen Flughäfen. Ryanair macht in Berlin jetzt ernst. Diese Verbindungen sind betroffen.
Der irische Billigflieger Ryanair streicht ein Fünftel seines Flugangebots in Berlin wegen hoher Standortkosten. "In einer Zeit, in der Berlin eigentlich wachsen sollte, bleibt Ryanair keine andere Wahl, als die Kapazität aufgrund dieser horrenden Flugkosten um 20 Prozent zu reduzieren", sagte Ryanair-Chef Eddie Wilson am Dienstag in Berlin. Deshalb werde die Zahl der am BER-Airport stationierten Ryanair Flugzeuge von neun auf sieben reduziert.
Dies führe zu einem Verlust von 750.000 Sitzplätzen und den sechs Strecken nach Brüssel, Kaunas, Krakau, Luxemburg, Riga und Chania auf Kreta. Ryanair werde seine Kapazitäten in andere EU-Länder mit niedrigeren Kosten verlagern – wie Italien, Polen und Spanien, hieß es.
Billigflieger stören sich an Steuern
Ryanair fordert die Bundesregierung seit Längerem auf, Steuern und Gebühren für den Luftverkehr zu senken. Erst vorige Woche hatte Wilson gedroht: "Wenn diese extrem hohen Steuern nicht reduziert werden, wird Ryanair im Sommer 2025 weitere 1,5 Millionen Sitzplätze aus ihrem deutschen Angebot streichen."
Deutschland solle die jüngste Erhöhung der Luftverkehrssteuer rückgängig machen und diese Abgabe letztlich abschaffen. Zudem sollte der Bund die steigenden Flugsicherungsgebühren senken und die für Januar 2025 geplante Anhebung aufschieben, erklärte die Airline.
Deutschland hinkt wegen der vergleichsweise hohen Luftverkehrskosten anderen Ländern bei der Erholung der Luftfahrt nach der Corona-Krise weit hinterher. Denn auch andere Fluglinien wie Easyjet haben in der Vergangenheit ihr Flugangebot ausgedünnt.
- Nachrichtenagentur Reuters