Vögel teils mumifiziert und skelettiert Veterinäramt löst verwahrloste Tierhaltung auf
Im Osten der Hauptstadt hat der Bezirk mehrere Tiere gerettet, die in "bedauernswerten" Bedingungen lebten. Für manche Tiere kam jede Hilfe zu spät.
In Berlin-Mahlsdorf sind am vergangenen Mittwoch (14. August) verwahrloste Tiere aus einer nicht artgerechten Haltung gerettet worden. Auf dem Grundstück wurden demnach mehreren Volieren mit 29 großen und teils exotischen Vögel aufgefunden, wie das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf mitteilt. Darunter seien auch streng geschützte und vom Aussterben bedrohte Arten gewesen, "die unter bedauernswerten Haftungsbedingungen dahinvegetierten". Bei dem Einsatz waren die Polizei, das Tierheim sowie das Veterinäramt Marzahn-Hellersdorf involviert.
Für vier seltene Tiere kam dennoch jede Hilfe zu spät, so der Bezirk. Die Vögel lagen demnach tot in den Volieren und waren teils schon mumifiziert und skelettiert. In zu kleinen und verdreckten Käfigen hätten sich die Tiere aufhalten müssen. Als Nahrung wurde ihnen laut Bezirk nur mit Algen durchsetztes Wasser und teilweise verdorbenes Futter gegeben.
Tierhalter fiel bereits in der Vergangenheit auf
Der Halter muss sich nun wegen Verstößen gegen die tier- und artenschutzrechtlichen Vorschriften verantworten. Es war offenbar nicht das erste Mal, dass er ins Visier der Behörden geriet: Bereits vor wenigen Wochen wurden laut Bezirk auf einem benachbarten, gewerblich genutzten Grundstück dreizehn Meerschweinchen, drei Kaninchen und drei exotische Vögel sichergestellt. Auch dieses Gelände wurde den Angaben zufolge von demselben Tierhalter betrieben.
Damals seien die Meerschweinchen an Räude erkrankt, ein Tier sei an starker körperlicher Auszehrung gestorben. Daraufhin war dem Halter ein Tierhaltungsverbot für Kleintiere und Vögel ausgesprochen worden. Gehalten hat er sich daran nicht, wie sich jetzt herausstellt.