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Kleinmachnow bei Berlin: Wildschweine sorgen auch ohne Löwin für Stress


Ein Jahr nach der Löwenjagd
Wildschweinrotten belagern Kleinmachnow

Von dpa, bm

18.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Wildschweine durchwühlen Müll am Stadtrand Berlins (Archivbild): Um die Tiere gar nicht erst anzulocken, sollten Bürger ihren Müll sicher lagern.Vergrößern des BildesWildschweine durchwühlen Müll am Berliner Stadtrand (Archivbild): Die Tiere werfen nachts Mülltonnen um, um nach Nahrung zu suchen. (Quelle: Emmanuele Contini/imago-images-bilder)

Vor einem Jahr versetzte eine vermeintliche Löwin Kleinmachnow und den Süden Berlins in Aufruhr. Doch auch ohne Raubkatze hat die Probleme mit großen Tieren.

Es war die Sensation des Sommers. Am 20. Juli vor einem Jahr versetzte eine vermeintliche Löwin die Gemeinde Kleinmachnow südwestlich von Berlin in Aufruhr. Nach 30 Stunden stellte sich heraus, dass die Polizei einem Wildschwein hinterherjagte – von einer Löwin keine Spur. Da war KIeinmachnow schon international berühmt und reichlich Spott ausgesetzt.

Heute machen hingegen Bilder und Videos von echten Wildschweinen die Runde. Von den Wildtieren gibt es in Kleimachnow weit mehr, als vielen Bürgern lieb ist. Ganze Rotten sind auf der Suche nach Futter und durchwühlen Mülltonnen.

Die Bevölkerung ist genervt

In den sozialen Medien tauschen sich die Anwohner über die Lage aus. So auch Barbara Schlesinger: "Heute Nacht wieder viel Lärm und Tonnenschmeißen", schrieb sie in einer Facebook-Gruppe. Bürger testen mittlerweile, mit welchen Schlössern sie ihre Müllbehälter am besten schützen können. Auch mit Spanngurten an den Tonnen wird experimentiert.

Der Unmut in der Bevölkerung steige wieder, schrieb Schlesinger. Die tagtäglichen Begegnungen mit Wildschweinen, Lärm und Dreck durch geplünderte Mülltonnen sowie aufgewühlte Grünflächen und Kot auf den Wegen mehrten sich.

Hunderte Wildschweine leben in der Region

Zwei neue Jagdpächter in Stahnsdorf-Kleinmachnow sollen "das Verhältnis Mensch-Wildschwein" nun wieder in ausgewogene Bahnen lenken, wie die Gemeindeverwaltung im Juni mitteilte. Die Wildschweine sollen aus den Wohngebieten heraus- und in den Wald hineingelockt werden, um dann eine Bejagung zu ermöglichen, hieß es.

Die Jagdpächter wollen vor allem Problemtiere ausfindig machen, "bevor sie auch noch dem Nachwuchs die Dummheiten beibringen, mit denen sie bereits für reichlich Ärger sorgen". Es gebe verzogene Tiere, die keinen natürlichen Abstand mehr einhielten, so die Gemeinde. Nach Schätzungen eines Jagdpächters leben um die 600 Wildschweine in der Region.

In der Vergangenheit wurden Hochsitze zerstört

Nach Angaben der Gemeinde Kleinmachnow kommt eine Jagd innerhalb der Gemeindegrenzen aus Sicherheitsgründen nicht infrage. Bis vor drei Jahren habe die Untere Jagdbehörde noch eine Ausnahmegenehmigung erteilt, jetzt weise sie darauf hin, dass Kleinmachnow primär Zäune und Duftstoffe nutzen solle, um die Tiere abzuhalten.

Die Gemeinde bittet die Bürger, selbst mitzuhelfen, indem sie ihre Grundstücke mit stabilen, lückenlosen Zäunen umfrieden und vor allem den Tieren von vornherein keinen Grund geben, auf die Grundstücke zu kommen – heißt, den Sauen keine Nahrung zu bieten. Anwohner sollten etwaiges Fallobst einsammeln, ihre Mülltonen erst an dem Tag herausstellen, an dem sie abgeholt werden, und vermeiden, Essensreste im Garten zu entsorgen. Auch andere falsch entsorgte Abfälle könnten die Tiere anlocken.

Zudem bittet die Gemeinde darum, für die Jagd wichtige Hochsitze und Ähnliches zu akzeptieren und nicht zu sabotieren, mit Kot zu beschmieren oder gar anzuzünden, wie es in den vergangenen Jahren geschehen war.

Verwendete Quellen
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