"Prothesenzentrum Berlin-Kyiv" Klitschko und Wegner besuchen verletzte Ukraine-Soldaten
Berlin hilft Kiew beim Aufbau eines Prothesenzentrums für verwundete Soldaten. Ukrainische Azubis lernen dafür in der Hauptstadt. Vitali Klitschko machte sich vor Ort ein Bild.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko besuchten angehende Prothesentechniker und Soldaten mit Amputationen aus der Ukraine in einem Berliner Zentrum für Orthopädietechnik. Die Soldaten kamen im April mit teils schweren Amputationen in der Hauptstadt an. Am Mittwoch zeigten sie stolz ihre neuen Prothesen, auf denen sie langsam laufen lernen. Ein Mann, der im Krieg beide Beine verlor, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift "Fight for Life".
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Klitschko betonte die große Zahl an Verletzten und die Nachfrage an Prothesen. Allerdings fehle es in der Ukraine an Orthopädietechnikern, um alle Kriegsopfer gut zu versorgen. "Wir brauchen Erfahrung, wir brauchen Fachleute und Technik." Er zeigte sich dankbar über die Zusammenarbeit mit Berlin: "Gemeinsam sind wir viel stärker als allein". Wegner unterstrich: "Hier sieht man am Projekt, wie Städtepartnerschaft gelebt wird."
Neues Prothesenzentrum in Kiew geplant
Ukrainische Auszubildende lernen in einem Fortbildungsprojekt, maßangefertigte Prothesen für verwundete Soldaten herzustellen. Die mehrmonatige Ausbildung findet in sechs Berliner Betrieben für Orthopädietechnik statt. Parallel dazu sollen Dutzende Soldaten mit Amputationen aus der Ukraine in Berlin Prothesen bekommen. Das langfristige Ziel: Im Herbst soll ein Prothesenzentrum in Kiew eröffnen, um die Versorgung verwundeter Soldaten und Zivilisten vor Ort dauerhaft zu verbessern.
Anastasiia, eine der Auszubildenden und gelernte Physiotherapeutin, findet die Ausbildung "nicht sehr einfach, aber sehr interessant". Seit zwei Monaten lernt die 22-Jährige in Berlin das gesamte Handwerk, vom Erstgespräch bis zum Prothesenbau und der Nachversorgung. Wie ihre Mitazubis hatte sie bislang keine Erfahrung mit Prothesen. Doch der Wille, zu helfen und das Handwerk zu lernen, ist groß. Azubi Volodymyr bringt es auf den Punkt: "Weil die Ukraine das braucht".
Die Senatskanzlei schätzt die Zahl der Amputationsverletzten in der Ukraine auf 30.000 bis 50.000.
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- Nachrichtenagentur dpa