Kanzler auf Konfrontationskurs Olaf Scholz fordert Ende von Hungerstreik
Aus Protest gegen die deutsche Klimapolitik befinden sich in Berlin mehrere Klimaaktivisten im Hungerstreik. Sie fordern eine Regierungserklärung von Bundeskanzler Scholz. Der hat andere Vorstellungen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich über den Hungerstreik mehrerer Klimaaktivisten der Kampagne "Hungern bis Ihr ehrlich seid" geäußert – wenn auch nicht so, wie es sich die Umweltschützer erhofft hatten und wohl immer noch erhoffen. Das zumindest legt ein Video nah, das die Organisation auf ihrem Instagram-Profil veröffentlicht hat. Das Bildmaterial ist offenbar am Freitag während eines Bürger-Austauschs mit Scholz im Rahmen der Feierlichkeiten zu 75 Jahren Grundgesetz entstanden.
Das Video zeigt eine Frau, die sich dem Bundeskanzler als Claudia Heinrich vorstellt. Sie erwähnt den Hungerstreik, der zunächst vor dem Kanzleramt stattfand und sich zuletzt in den Invalidenpark im Berliner Zentrum verlagert hat. Anhänger von "Hungern bis Ihr ehrlich seid" verweigern dort seit mehreren Wochen die Nahrungsaufnahme. Einer der Aktivisten befindet sich bereits seit über zwei Monaten im Hungerstreik. Er hatte gerade erst angekündigt, seinen Protest noch zu verschärfen.
Die Unterstützerin der Hungernden fragt den Bundeskanzler: "Was spricht dagegen, der Forderung nachzukommen?". Gemeint ist die Regierungserklärung, die die Aktivisten vom Kanzler fordern. Darin solle der SPD-Politiker aussprechen, dass die menschliche Zivilisation aufgrund der hohen CO2-Konzentration in der Luft gefährdet sei.
Scholz nennt Hungerstreik "Gewalt gegen sich selbst"
Scholz erteilt der Forderung eine Absage. Er halte den Hungerstreik für bedrückend. Die Aktion nannte er einen "Fehler". Es sei sein größter Wunsch, dass der Hungerstreik beendet wird. Ein solcher Protest sei Gewalt gegen sich selbst. Diese sei nicht gut für die Demokratie.
"Zu sagen, ich löse die Probleme mit einem Bekenntnis zu irgendetwas, ist auch kein Ausweg", so Scholz weiter.