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RAF-Solidaritätsdemo für Klette in Berlin: Verharmlosung politischer Morde?


Meinung
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Solidaritätsdemo für Terroristen
Eine RAF-Romantisierung darf es nicht geben

  • Autorenprofil Pascal Biedenweg
MeinungEine Kolumne von Pascal Biedenweg

Aktualisiert am 11.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Drei RAF-Terroristen: Burkhard Garweg (v. li.) und Ernst-Volker Staub sind auf der Flucht, Daniela Klette wurde gefasst.Vergrößern des Bildes
Drei RAF-Terroristen: Burkhard Garweg (l.) und Ernst-Volker Staub sind auf der Flucht, Daniela Klette (r.) wurde gefasst. (Quelle: BKA/Collage t-online/Axel Krüger)
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RAF-Terroristin Daniela Klette sitzt in U-Haft. 600 Menschen nehmen daraufhin in Berlin an einer Demonstration teil und fordern ihre Freilassung. Ein verstörender Vorgang.

Berlin schläft ja bekanntlich nie. Irgendetwas passiert immer. Was aber in den vergangenen zwei Wochen in der deutschen Hauptstadt los war, barg selbst für sie eine ungewöhnliche Brisanz. Plötzlich war die linksextremistische Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) wieder in aller Munde.

Berlin steckte mittendrin im RAF-Fieber. Nachdem Ende Februar Terroristin Daniela Klette in Kreuzberg festgenommen wurde, suchen die zuständigen Behörden nach ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub.

Eine groteske Nachbarschaft

Mehrere Örtlichkeiten in Friedrichshain wurden durchsucht. Garweg soll einige Zeit auf einem autonomen Gelände am Markgrafendamm gelebt haben. Und damit in direkter Sichtweite des Bundeskriminalamtes (BKA). Der RAF-Terrorist und das BKA waren mehrere Jahre lang nur durch Bahnschienen voneinander getrennt? So etwas würde in jedem Tatort-Drehbuch als zu unrealistisch herausgestrichen werden.

Nun sind Garweg und Staub weiter auf der Flucht. Die Behörden gehen davon aus, dass zumindest Ersterer nach der Festnahme von Klette seinen Unterschlupf am Markgrafendamm aufgegeben und ins Ausland geflüchtet sein könnte.

Und was passiert in Berlin? In Kreuzberg nahmen am Samstagabend rund 600 Menschen an einer Solidaritätsdemonstration für die früheren Mitglieder der RAF teil. Sie skandierten "Wir sind nicht alle – es fehlen die Gefangenen" und trugen Transparente mit Schriftzügen wie "Freiheit für Daniela – terroristisch ist das System" oder "Wo bleiben die Razzien gegen rechts?".

Klette besaß Panzerfaustgranate und Kalaschnikow

Ehrlicher wäre es gewesen, wenn sich die Demonstranten eingestanden hätten, dass sie damit gleichzeitig auch politische Morde feiern. Immerhin hat die RAF insgesamt 34 Menschen ermordet. Daran gibt es nichts zu verklären.

In Klettes Wohnung wurden eine Panzerfaustgranate und eine Kalaschnikow gefunden. Auch nichts Alltägliches für eine 65-jährige Rentnerin. 600 Leute in Berlin solidarisieren sich mit einer gefährlichen Terroristin. Das ist verstörend.

Niemand möchte vom Rechtsextremismus ablenken. Aber die Straftaten, die die RAF in den vergangenen Jahrzehnten begangen hat, sind ebenfalls auf das Schärfste zu verfolgen und zu verurteilen. Eine RAF-Romantisierung darf es nicht geben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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