Trotz geplanten Protest-Verbots "Letzte Generation" will den Berlin-Marathon unterbrechen
Die "Letzte Generation" hat angekündigt, den Berlin-Marathon zu unterbrechen. Die Polizei ist mit einem großen Aufgebot vor Ort.
Die "Letzte Generation" hat eine Störaktion während des Marathons in Berlin am kommenden Sonntag angekündigt. In einer Mitteilung schreiben die Aktivisten: "Weil darüber scheinbar Unklarheit herrscht: Ja, wir unterbrechen den Berlin-Marathon." Vor der Klimakatastrophe könne man nicht davonrennen, so die Klimaaktivisten weiter.
Auf Nachfrage von t-online sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei, die Mitteilung der "Letzten Generation" rüttele die Ermittler auf: "Wir nehmen die Ankündigung ernst." Gleichzeitig betonte sie, es gebe keine automatische Anpassung der Polizeitaktik nur wegen der jüngsten Ankündigung der "Letzten Generation" bezüglich des Marathons.
Jeder erwartete Protest der Klimaaktivisten würde bei Großveranstaltungen in Berlin grundsätzlich in die Planung des jeweiligen Einsatzkonzeptes der Polizei einfließen. Ein solches sei auch beim Berlin-Marathon bis zum Beginn der Veranstaltung in steter Entwicklung.
Polizei macht sich keine Hoffnung, alle Proteste verhindern zu können
Gleichzeitig machte sich die Sprecherin keine Hoffnung, alle Proteste von Klimaaktivisten während des Laufevents unterbinden zu können: "Es wäre gelogen, dass wir alle Aktionen verhindern können." Man werde auch mit zivilen Einsatzkräften an der Strecke unterwegs sein, um Proteste möglichst schnell zu unterbinden: "Die ganze Welt guckt auf den Berlin-Marathon. Wir haben mögliche Blockaden im Blick."
Mit ihrer Ankündigung, den Berlin-Marathon zu unterbechen, geht die "Letzte Generation" auf Konfrontation mit der Berliner Polizei. Zuvor war bekanntgeworden, dass diese ein Verbot von Protestaktionen erlassen will, um Störungen durch Klimademonstrationen beim Marathon zu verhindern.
- Telefonat mit der Pressestelle der Berliner Polizei
- Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 22. September 2023
- t-online.de: Marathon-Proteste? Berliner Klimaklebern droht hohe Strafe