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Fake-Kontrolle in Berlin: Polizist soll Zehntausende Euro geraubt haben


Dienstwaffe dabei
Fake-Kontrolle: Polizist soll Zehntausende Euro geraubt haben

Von t-online, jl

Aktualisiert am 15.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Polizeibeamter hält eine Winkerkelle in den Händen (Symbolbild): Bei der falschen Kontrolle wurde eine hohe Summe erbeutet. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild/dpa)
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Echter Polizist, falsche Kontrolle: Ein Berliner Beamter wurde verhaftet. Er soll mehrere Zehntausend Euro geraubt haben. Dabei soll er so getan haben, als sei das eine normale polizeiliche Maßnahme.

Polizei – dein Freund und Helfer? Am Montag wurde ein Polizeibeamter festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Er soll bei einer gefakten Kontrolle mehrere Zehntausend Euro und zwei Handys geraubt haben. Das gab die Polizei bekannt. Der Beamte soll bei dem Raub nicht nur einen zivilen Dienstwagen, sondern auch seine dienstliche Ausrüstung – inklusive Pistole – verwendet haben.

Der 48-Jährige soll am 19. Juli 2023 nach seinem Dienst zusammen mit einem unbekannten weiteren Täter einen 62-jährigen Autofahrer auf der Stadtautobahn in Höhe des Messedamms ausgeraubt haben. Dabei sollen sie den Mann gegen 23.15 mit einer Polizeikelle und Sondersignalen herausgewunken und zum Stehen gebracht haben.

Bei dem Opfer soll – wie geplant – der Eindruck erweckt worden sein, dass es sich um eine reguläre polizeiliche Maßnahme handele. Im Rahmen dieser angeblichen Personenkontrolle sollen der Beschuldigte und der Mittäter den Mann dann mit Handschellen gefesselt und in das Polizeifahrzeug gebracht haben. Dann sollen sie aus dessen Auto mehr als 57.000 Euro Bargeld und zwei Mobiltelefone mitgenommen haben.

Berliner Polizist: Beweismittel und Ausrüstung beschlagnahmt

Nach Abschluss der vorgetäuschten Maßnahmen soll der Polizeihauptkommissar dem mutmaßlichen Opfer sogar noch ein polizeiliches Sicherstellungsprotokoll ausgehändigt haben – auf dem das beschlagnahmte Geld jedoch nicht verzeichnet war. Wie die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilte, werde aktuell davon ausgegangen, dass die Auswahl des Opfers kein Zufall war. Auch die Herkunft des Geldes sei aktuell völlig ungeklärt. Ob daher auch gegen das mutmaßliche Opfer ermittelt wird, teilte der Sprecher nicht mit.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Tatverdächtigen und der von ihm genutzten Diensträume konnten laut der Polizei diverse Beweismittel gefunden werden. Auch die mutmaßlich für die falsche Kontrolle verwendeten dienstlichen Ausrüstungsgegenstände wurden sichergestellt. Der Haftbefehl wurde noch gestern durch einen Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten verkündet, aber dessen Vollstreckung außer Vollzug gesetzt. Der Mann befindet also aktuell auf freiem Fuß. Ihm wurden aber Meldeaufnahmen auferlegt, so ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen des für Amtsdelikte zuständigen Fachkommissariats dauern an. Dem Polizeibeamten wurde die weitere Dienstverrichtung mit sofortiger Wirkung und bis auf Weiteres verboten.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Berliner Polizei
  • Anfrage bei der Berliner Staatsanwaltschaft
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