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Berliner Watchmaster-Coup: Pakt mit Clan? Tresorfirma-Chef angeklagt


Spektakulärer Millionen-Coup am Ku'damm
Pakt mit Clan? Tresoranlagen-Chef angeklagt

Von t-online, jl

14.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Schließfächer der Sparkasse (Archivfoto): Die Höhe des Schadens ist unklar.Vergrößern des Bildes
Schließfächer (Archivfoto): Die Diebe erbeuteten Millionen. (Quelle: IMAGO/biky)

Von der Millionenbeute fehlt noch immer jede Spur, doch gegen erste Tatverdächtige im "Watchmaster"-Tresoreinbruch wurde nun Anklage erhoben. Mit dabei: der Chef der Tresorfirma.

Im Fall des spektakulären Tresoreinbruchs im November 2022 wurden die ersten Verdächtigen angeklagt. Mit dabei ist auch der Geschäftsführer des Tresoranlagen-Unternehmens, so die Berliner Generalstaatsanwaltschaft. Der 52-Jährige soll einen Pakt mit einem Clan geschlossen haben, um die eigene Firma zu beklauen. Wie die "B.Z." berichtete, soll der Mann hohe Schulden bei den mutmaßlichen Drahtziehern des Coups gehabt haben. Sie sollen Medienberichten zufolge aus dem Clanmilieu stammen.

Insgesamt fünf Männer im Alter von 27, 25, 41, 42 und 52 Jahren wurden angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, zusammen mit noch unbekannten Mittätern einen Tresorraum und mehrere Schließfächer aufgebrochen und ausgeräumt zu haben. Die Anklage: ein besonders schwerer Fall des gemeinschaftlichen Diebstahls und Brandstiftung. Die mutmaßlichen Täter hatten in der Tresoranlage Feuer gelegt, wohl um Spuren zu verwischen. Die Anlage war danach nicht mehr zu gebrauchen. Der Einbruch ist auch als "Watchmaster-Coup" bekannt, da der Uhrenhändler Watchmaster zu den größten Geschädigten des Einbruchs zählt, die Firma musste Konkurs anmelden.

Alarm ausgestellt: Der Chef soll den Dieben aktiv geholfen haben

Den Plan für den Einbruch sollen die vier 25 bis 42 Jahre alten Männer bereits ab September 2022 gefasst haben. Daraufhin sollen sie den damaligen Geschäftsführer der Firma, die die Schließfächer vermietete, auf ihre Seite gezogen haben.

Der 52-jährige Chef soll dann dem bisherigen Wachdienst gekündigt und einen neuen beauftragt haben – der wohl allerdings aus dem Dunstkreis der mutmaßlichen Täter stamme. Für die Einbruchsnacht soll er zudem die Alarmanlage außer Kraft gesetzt haben.

Die mutmaßlichen Täter sollen so aus einem Tresorraum hochpreisige Uhren im Gesamtwert von mehr als 14 Millionen Euro und aus den Schließfächern im Nachbarraum Uhren, Schmuck, Edelmetall und Wertpapiere im Gesamtwert von rund 35 Millionen Euro entwendet haben.

Gegen die fünf Beschuldigten wurden Haftbefehle erlassen, der 52-Jährige ist haftverschont. Der 25-Jährige und der 42-Jährige befinden sich seit dem 5. Mai 2023 in Untersuchungshaft, der 41-Jährige seit dem 9. Juni und der 27-Jährige nach Auslieferung aus Sarajevo seit dem 6. Juli. Von der Beute fehlt nach wie vor jede Spur. Neben der Verurteilung der Beschuldigten strebt die Staatsanwaltschaft Berlin daher auch die Einziehung des Erlangten in Höhe von rund 49 Millionen Euro an.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Berliner Staatsanwaltschaft
  • "B.Z.", Ausgabe vom 11.08.2023, Seite 4
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