"Nicht anschlussfähig" "Letzte Generation" sorgt sich um ihren Ruf
Wegen einer neuen Technik müssen Blockierer der "Letzten Generation" häufig aus der Straße geflext werden. Jetzt will die Gruppe die Methode sparsamer einsetzen.
Bei ihren Blockaden lassen sich die Aktivisten der "Letzten Generation" immer wieder neue Dinge einfallen, wie sie mit ihrem Protest eine größtmögliche Wirkung erzielen können. In den vergangenen Wochen setzten sie in Berlin etwa immer wieder eine spezielle Mischung aus Kleber und Sand ein, um ihre Hände an der Straße zu befestigen. Innerhalb der Gruppe gibt es jetzt aber Sorgen darüber, wie diese Methode in der Öffentlichkeit ankommt.
Auf die Blockaden mit einfachem Kleber hatte sich die Polizei eingestellt. Mit Speiseöl und einem Pinsel konnten die Einsatzkräfte festgeklebte Hände meist schnell lösen und die Fahrbahn wieder freigeben. Bei der Sand-Kleber-Mischung sieht es anders aus. Die Polizei kann diese nicht einfach lösen, sondern muss Betonstücke aus der Straße schneiden, um die Blockaden aufzulösen.
"Betonhände machen Sinn, wenn die Störung deutlich erhöht wird"
Die Aktivisten selbst nennen diese Methode "Betonhand". In einer öffentlichen Chatgruppe der "Letzten Generation" hat die sogenannte Kerngruppe der Aktivisten sich jetzt mit Sorgen zu der Methode geäußert. Zunächst einmal dankt sie Aktivisten, die sich getraut haben, die "Betonhände" einzusetzen. "Ihr seid so mutig", heißt es da.
Gleichzeitig sorgt man sich aber um die Außenwirkung der Methode. Man habe gemerkt, dass das Lösen der "Betonhand" zwar sehr aufopferungsbereit aussehe, "jedoch nicht bürgerlich oder anschlussfähig" sei. Zukünftig sollten die "Betonhände" daher strategischer genutzt werden. "Betonhände machen viel Sinn, wenn die Störung dadurch deutlich erhöht wird", schreibt die Kerngruppe. Die Aktivisten sollten sich selber gut überlegen, wo das der Fall sei. Die Abwägung zwischen Anschlussfähigkeit und Störung solle demnach immer getroffen werden.
- Öffentliche Chatgruppe der "Letzten Generation" auf Telegram