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RBB-Ex-Direktor Augenstein macht weiter Ärger: Er will 1,2 Millionen


"Als Gebührenzahler sage ich Ihnen ..."
Ex-RBB-Direktor will 1,2 Millionen – Richter sauer

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 30.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Christoph Augenstein (Archivbild): Er war der letzte RBB-Direktor aus der Ära Schlesinger.Vergrößern des Bildes
Christoph Augenstein (Archivbild): Er war der letzte RBB-Direktor aus der Ära Schlesinger. (Quelle: Schmidt/imago-images-bilder)

Die RBB-Chefin nannte seinen Rauswurf eine Zäsur. Doch der Ex-Direktor macht ihr weiter Ärger – auch vor Gericht. Der Richter ist fassungslos.

Vor dem Berliner Arbeitsgericht ist am Montag ein Gütetermin gescheitert. Es ging im Zuge des RBB-Skandals um Forderungen des ehemaligen Produktions- und Betriebsdirektors Christoph Augenstein.

Der 59-Jährige war Anfang Februar als einer der beiden letzten Direktoren der Ära von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger fristlos entlassen worden. Ihre Nachfolgerin, Interimsintendantin Katrin Vernau, nannte den Rauswurf eine Zäsur, die beim Neuanfang im RBB helfen werde.

Augenstein will Ruhegeld, Schadenersatz und Schmerzensgeld

Nun verlangt Augenstein mehr als 1,2 Millionen Euro vom Sender und Vernau persönlich. Der größte Batzen davon: 750.000 Euro Ruhegeld. Bis zur Rente soll er jeden Monat Tausende Euro erhalten, Berechnungen von "Business Insider" zufolge sind es monatlich 8.700 Euro.

Dazu will der Ex-Direktor 455.000 Euro Schadenersatz für erlaubte Nebentätigkeiten, die ihm durch die Entlassung verloren gegangen seien. Plus etwa 25.000 Euro Schmerzensgeld.

Richter Arne Boyer machte beim Gütertermin deutlich, dass der RBB in wesentlichen Punkten wohl schlechte Karten haben dürfte. Bei Schadenersatz und Schmerzensgeld werde sich der Kläger zwar kaum durchsetzen, aber beim Ruhegeld sehe es anders aus.

Berliner Richter: "Misten Sie diesen Stall aus!"

Hintergrund ist, dass Augenstein vorher einen unbefristeten Vertrag beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) gehabt hatte und diesen aufgab, als er zum RBB wechselte, wo er einen auf fünf Jahre befristeten Vertrag bekam.

Der Fall brachte Richter Boyer auf, wie "Bild" berichtete. "Das Ganze wirft kein gutes Licht auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk", zitierte ihn die Zeitung. "Als Gebührenzahler sage ich Ihnen: Misten Sie diesen Stall aus!" Als Vorsitzender Richter sage er: "Wir urteilen auf der Grundlage gerichtlich festgestellter Tatsachen."

Das Gericht will den Fall nun am 8. November weiter prüfen – in Anwesenheit von Augenstein und Interims-Intendantin Katrin Vernau. Richter Boyer nannte am Montag diverse Aspekte für mögliche Vergleichsverhandlungen bis dahin. Dazu könne aus seiner Sicht auch eine Reduzierung des Ruhegeldes zählen. Augenstein laut "Bild" dazu: "Nee."

RBB-Skandal: Auch Schlesinger will noch Geld

Im Zentrum der RBB-Affäre stehen die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger und der zurückgetretene Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf. Beide wiesen die Filzvorwürfe zurück. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelt gegen beide, Schlesingers Ehemann sowie gegen den Verwaltungsdirektor und die Juristische Direktorin.

Unterdessen ist für diesen Freitag beim Arbeitsgericht Berlin ein Gütetermin zur Kündigung von Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter geplant. Im Juni soll es dann mit einem Kammertermin im Fall der gekündigten Juristischen Direktorin weitergehen. Und auch Ex-Intendantin Schlesinger ist nach ihrer fristlosen Entlassung vor das Landgericht Berlin gezogen und fordert die Zahlung ihrer Betriebsrente. Einen Termin für eine Verhandlung gebe es noch nicht, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Verwendete Quellen
  • bild.de: "Ex-RBB-Manager fordert 1,2 Mio. Euro"
  • businessinsider.de: "Neue RBB-Chefin will letzten Direktor aus der Ära Schlesinger fristlos entlassen"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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