Ex-Alemannia-Chef als Zeuge geladen Darum erscheint Marcel Moberz wohl nicht vor Gericht
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Am kommenden Dienstag sind Ex-Alemannia-Aufsichtsratschef Marcel Moberz und Trainer Heiner Backhaus im Prozess gegen Kevin P. als Zeugen geladen. Ersterer wird aber wohl nicht kommen.
Im Prozess gegen den Hooligan Kevin P. wird Marcel Moberz, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von Alemannia Aachen, am Dienstag (18. Februar) wohl nicht wie geplant als Zeuge vor dem Aachener Landgericht erscheinen. Moberz' Anwalt habe dem Vorsitzenden Richter Markus Vogt am vergangenen Freitag (14. Februar) mitgeteilt, dass er sich auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen werde, teilte eine Sprecherin des Landgerichts Aachen auf Anfrage von t-online mit. Allerdings sei der dafür nötige Antrag bislang noch nicht eingegangen, fügte die Sprecherin an. Die Abladung sei somit noch nicht erfolgt.
Auf das Aussageverweigerungsrecht kann sich Moberz berufen, da die Möglichkeit besteht, dass er sich durch eine wahrheitsgemäße Aussage selbst belasten könnte. Denn Moberz ist nicht nur als Zeuge geladen – gegen ihn wird momentan ebenfalls ermittelt. Er soll ein Gewaltvideo von Kevin P., in dem der Alemannia-Hooligan einen Mann mit mehreren Schlägen lebensgefährlich verletzt hatte, laut Staatsanwaltschaft nicht nur damit kommentiert haben, dass das Opfer "in die Fresse verdient" habe, sondern das Video auch weiterverbreitet haben.
Moberz wohl nicht als Zeuge vor Gericht: Trainer Backhaus wird aussagen
Am 7. Februar hatte deswegen eine Hausdurchsuchung bei ihm stattgefunden, bei der sein Handy konfisziert wurde. Vorausgegangen waren widersprüchliche Aussagen von ihm zu besagtem Gewaltvideo – seitdem wird gegen ihn ermittelt. Am 12. Februar war er von seinem Amt als Aufsichtsratschef zurückgetreten.
Heiner Backhaus, aktueller Cheftrainer der Alemannia, wird dagegen am Dienstag als Zeuge aussagen. Laut Staatsanwaltschaft soll er das Gewaltvideo mit den Worten "Richtig so!!!" kommentiert haben. Gegenüber dem WDR erklärte Backhaus, dass sich die Worte auf einen Begleittext bezogen hätten, er habe das Video nicht angeschaut.
Der Prozess gegen Kevin P. hatte am Donnerstag (6. Februar) vor dem Aachener Landgericht begonnen. Er muss sich unter anderem wegen versuchten Totschlag verantworten, zudem soll er ein Video seiner Gewalttat an mehrere Personen – darunter Moberz und Backhaus – verschickt haben. Für den Prozess sind 11 Termine angesetzt – das Urteil wird voraussichtlich am 13. März gefällt.
- Eigene Artikel
- Anfrage an das Landgericht Aachen