Newsblog zum Ukraine-Krieg Russische Soldaten erschießen offenbar ukrainische Gefangene

Großbritannien finanziert weitere Waffen für Kiew. Selenskyj lockt Trump mit einem neuen Deal. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Video soll Erschießung ukrainischer Gefangener zeigen
- Nachwuchs-General nutzt russische Schwäche aus
- US-Botschafterin in der Ukraine gibt Job auf
- Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU leicht gestiegen
- Selenskyj schlägt Trump Deal vor
- Selenskyj: Chinesen in Russlands Armee
- China bestreitet Beteiligung am Ukraine-Krieg
- Litauen: Wenig überrascht über chinesische Beteiligung
- Russland und Ukraine überziehen sich mit Drohnenangriffen
Video soll Erschießung ukrainischer Gefangener zeigen
Die Führung in Kiew wirft den russischen Besatzern weitere Kriegsverbrechen vor - von der Erschießung Kriegsgefangener bis hin zum anhaltenden Beschuss von Städten mit vielen zivilen Opfern. Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiere dieses Kriegsverbrechen, schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram. Darin ist zu sehen, wie vier Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese den am Boden liegenden Männern erst in den Rücken und dann in den Kopf.
"Nach vorläufigen Informationen geschah dies am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky", schrieb Lubinez. Er werde die Straftat dem Internationalen Roten Kreuz und den Vereinten Nationen melden. Solche Hinrichtungen seien kein Einzelfall, sondern systematische Politik der Russischen Föderation, die auf höchster Ebene gefördert werde, so Lubinez. Mehrere unabhängige Experten haben das Video als authentisch eingestuft.
Nachwuchs-General nutzt russische Schwäche aus
Er gilt als Hoffnungsträger in der ukrainischen Armee. Nun soll sich das Talent von General Mychajlo Drapatyj auszahlen: an der Front ist er offenbar mit einer neuen Taktik erfolgreich. Lesen Sie hier mehr über den Chef der ukrainischen Truppen in den russisch besetzten Gebieten.
US-Botschafterin in der Ukraine gibt Job auf
In der US-Botschaft in Kiew steht ein Wechsel an der Spitze an. Botschafterin Bridget Brink gibt ihren Job dort auf. Lesen Sie hier mehr über den Rücktritt.
Bericht: Großbritannien will Truppen für fünf Jahre in die Ukraine entsenden
Großbritannien erwägt einem Medienbericht zufolge die Entsendung von friedenserhaltenden Truppen in die Ukraine für fünf Jahre. Wie der "Telegraph" am Freitag unter Berufung auf Insider schrieb, ist dies eine von mehreren Optionen, die auf dem Tisch liegen. Eine Truppe unter europäischer Führung könne Russland davon abhalten, seine Vereinbarungen zu verletzen, und den Ukrainern eine dringend benötigte Atempause verschaffen, so der Bericht weiter.
Großbritannien erhöht Militärhilfe
Großbritannien stellt der Ukraine außerdem ein weiteres Militärpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro zur Abwehr des russischen Angriffs zur Verfügung. Bestandteil der auch von Norwegen finanzierten Hilfe sind Mittel für Radarsysteme, Panzerabwehrminen und "Hunderttausende Drohnen", wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte.
Chinesische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine? Kreml reagiert
Kiew ist alarmiert über den mutmaßlichen Einsatz chinesischer Soldaten auf Seiten der Russen. Der Kreml spielt die Vorwürfe herunter. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Ukraine und USA planen erneut Rohstoffgespräche
Die Ukraine plant nach eigenen Angaben wieder, Gespräche über ein mögliches Rohstoffabkommen mit den USA aufzunehmen. Wie Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna in Brüssel mitteilte, sollen Delegationen beider Länder in Washington zusammenkommen, um über eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich der Nutzung der Mineralien zu sprechen. Sie betonte dabei, dass ein solches Abkommen keine Verpflichtungen der Ukraine – auch keine finanziellen – gegenüber der EU oder dem Internationalen Währungsfonds verletzen würde.
US-Präsident Donald Trump strebt unterdessen einen umfassenden Vertrag mit der Ukraine über den Abbau wertvoller Rohstoffe an und betrachtet dies als eine Art Gegenleistung für die milliardenschwere Militärhilfe der USA.
Ukraine hat Fährbetrieb nach Georgien wieder aufgenommen
Trotz des laufenden Abwehrkampfes gegen Russland haben ukrainische Eisenbahnfähren erstmals seit Kriegsbeginn wieder einen georgischen Hafen angelaufen. "Es wurden zwei Fahrten am 18. und 26. März aus dem Hafen Tschornomorsk in den Hafen Batumi ausgeführt", sagte der Logistikchef der staatlichen ukrainischen Eisenbahnen, Tymofij Murachowskyj, gemäß einer Meldung von Interfax-Ukraine.
In der kommenden Woche sei eine dritte Fahrt geplant. Die ersten beiden Passagen seien unter kompletter Geheimhaltung erfolgt. Die Fährverbindungen nach Georgien waren nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 eingestellt worden.
Russische Truppen erobern Schurawka
Russische Truppen haben staatlichen Angaben zufolge den Grenzort Schurawka in der nordostukrainischen Region Sumy eingenommen. Das Gebiet grenzt an die russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen im vergangenen Sommer vorgestoßen waren. Zuletzt gelang es dem russischen Militär allerdings, die Ukrainer weitgehend wieder zurückzudrängen und im Gegenzug verstärkt in Sumy vorzurücken.
Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU leicht gestiegen
Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Europäischen Union ist leicht gestiegen. Ende Februar lebten rund 4,3 Millionen vor dem Krieg gegen Russland aus der Ukraine geflohene Nicht-EU-Bürger mit vorläufigem Schutzstatus in der EU, wie am Donnerstag veröffentlichte Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat zeigten. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Den Angaben zufolge sind mehr als 98 Prozent der Betroffenen ukrainische Staatsbürger. Deutschland hat mit 1,17 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine die meisten Schutzsuchenden aufgenommen. Eurostat erklärte weiter, 44,7 Prozent der Geflüchteten seien erwachsene Frauen, 31,8 Prozent Kinder.
Chinesische Kämpfer in der Ukraine: Es kracht gewaltig
Donald Trump befeuert mit seinen Zöllen den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Diese Eskalation könnte auch Folgen für den weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges haben. Lesen Sie hier mehr dazu.
Selenskyj schlägt Trump Deal vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Präsidenten Donald Trump offenbar einen Deal vorgeschlagen, bei dem es um zukünftige Hilfszahlungen und langfristige Sicherheitsgarantien gehen soll. Laut dem ukrainischen Medium Interfax soll dieser aus einem Hilfspaket im Wert von 50 Milliarden Euro bestehen, welches die Ukraine den USA in "der einen oder anderen Form abkaufen" wolle.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters