Offenbar 95 Menschen verschüttet Ukraine: Russland greift Notunterkunft in Kursk an
Bei einem Angriff auf eine Notunterkunft in Sudscha sollen fast 100 Menschen verschüttet worden sein. Das Gebäude diente vor allem älteren Zivilisten als Zufluchtsort.
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Armee ein als Vertriebenenunterkunft genutztes Schulgebäude in der Stadt Sudscha im von Kiew kontrollierten Teil der russischen Region Kursk angegriffen.
95 Menschen waren unter den Trümmern eingeschlossen, wie der ukrainische Armeesprecher in der Region, Oleksiyj Dmytraschkiwsky, am Samstagabend bei Telegram mitteilte. Seinen Angaben zufolge waren in der Schule vor allem ältere Zivilisten untergebracht, die meisten von ihnen seien bettlägrig gewesen.
"Zum Zeitpunkt des Angriffs waren dutzende Bewohner in dem Gebäude und bereiteten sich auf die Evakuierung vor. Es wird alles unternommen, um die Überlebenden zu retten", erklärte Dmytraschkiwsky. Laut seinen Angaben handelte es sich um einen vorsätzlichen Angriff mit einer Lenkbombe. Es gebe Stönen und Schreie unter den Trümmern, sagte Dmytraschkowskyj weiter. Die ukrainischen Kräfte hätten mit den Such- und Rettungsarbeiten begonnen.
Die Angaben konnten von der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Russische Beamte äußerten sich nicht zu den Vorwürfen.
Region Kursk ist seit fast sechs Monaten schwer umkämpft
Auch russische Militärblogger berichteten, dass das Gebäude in Sudscha getroffen worden sei. Sie meldeten, dass Raketen aus dem benachbarten ukrainischen Gebiet Sumy Richtung Sudscha abgefeuert worden seien.
Die Region ist schwer umkämpft, seitdem Anfang August ukrainische Truppen die Grenze zu Russland überquerten und im Gebiet Kursk Dutzende Ortschaften unter ihrer Kontrolle brachten. Zuletzt gab es wiederholt Berichte über den Tod von Zivilisten in der Region bei russischen Gegenangriffen. Moskaus Militär hat immer wieder die Rückeroberung des Gebiets Kursk angekündigt.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa