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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Ukraine greift Russland wohl erstmals mit ATACMS-Raketen an
Andrij Melnyk warnt vor dem Machthunger der Russen. Die Ukraine setzt wohl erstmals ATACMS-Raketen gegen Russland ein. Alle Informationen im Newsblog.
Putin unterzeichnet neue Atomdoktrin
10.26 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die aktualisierte Atomdoktrin unterzeichnet. Darin heißt es, dass Russland im Falle eines konventionellen Raketenangriffs, der mit Unterstützung einer Atommacht vorgenommen wird, selbst den Einsatz von Atomwaffen in Betracht ziehen kann. Bereits im Juni hatte Putin die Änderung der Atomdoktrin angeordnet. Dies fiel zusammen mit Überlegungen im Westen, der Ukraine den Einsatz gelieferter Waffen auch für Angriffe auf russisches Gebiet zu erlauben.
US-Präsident Joe Biden hat Insidern zufolge am Freitag der Ukraine gestattet, weitreichende Raketen dafür einzusetzen. In der abgeänderten Doktrin heißt es, jede Aggression eines Staates, der Mitglied einer Koalition ist, gegen Russland würde von der Regierung in Moskau als eine Aggression der gesamten Koalition erachtet.
Mutmaßlich erster ukrainischer Angriff mit ATACMS in Russland
10.06 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag ein Waffenlager in der russischen Oblast Brjansk angegriffen. Das Lager befinde sich in der Nähe der Stadt Karatschew. Es habe ein Dutzend Detonationen im Zielgebiet gegeben, teilt der ukrainische Generalstab mit. Brjansk ist die nördlichste der an den Osten der Ukraine grenzenden russischen Regionen.
Wie das US-Portal "Bloomberg" und mehrere ukrainische Medien berichten, soll der Angriff auf das 67. Waffenlager in Karatschew der erste Angriff in Russland sein, den die Ukraine mit der US-amerikanischen Kurzstreckenrakete ATACMS ausgeführt hat. Der für gewöhnlich gut informierte ukrainische Kriegsreporter Jurij Butussow schreibt ebenfalls auf seinem Telegram-Kanal, die ukrainische Armee habe für den Angriff ATACMS-Raketen genutzt. Butussow bezieht sich auf einen ihm vorliegenden Bericht des Generalstabs der ukrainischen Armee.
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Einen Kommentar der Ukraine dazu, welche Waffensysteme für den Angriff auf das Waffenlager in der Region Brjansk genutzt wurde, gibt es bislang nicht. Anfang dieser Woche erhielt die Regierung in Kiew Insidern zufolge von den USA die Erlaubnis, mit US-Waffen Ziele auf russischem Territorium anzugreifen. Es gab zunächst keinen Hinweis darauf, dass von den USA gelieferte Waffen bei dem Angriff auf das Arsenal in Karatschew eingesetzt wurden.
Defektes Ostsee-Kabel: Pistorius vermutet Sabotage
10.03 Uhr: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vermutet im Fall der beiden in der Ostsee beschädigten Datenkabel eine vorsätzliche Aktion durch Dritte. Es sei offensichtlich, dass es sich um eine hybride Aktion gehandelt habe, sagte Pistorius vor Beratungen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel. "Wir müssen auch davon ausgehen, dass es sich um Sabotage handelt."
Er gehe zumindest nicht davon aus, dass die Kabel zufällig von ausgeworfenen Ankern beschädigt worden seien. Es sei vielmehr "ein klares Zeichen, dass hier etwas im Gange ist".
Borrell: EU-Länder sollten US-Raketenentscheidung folgen
9.59 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Mitgliedsländer aufgerufen, der Ukraine nach US-Vorbild den Einsatz von Waffen gegen Ziele im russischen Hinterland zu erlauben. Er setze darauf, "dass alle Mitgliedsländer der Entscheidung folgen", sagte Borrell am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien erlauben Kiew den Waffeneinsatz bisher nur mit strengen Auflagen.
Borrell begrüßt die Entscheidung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden, die Beschränkungen für die Ukraine aufzuheben. "Das ist eine sehr gute Nachricht für die Ukrainer", sagte Borrell. Er sei "sicher", dass die Europäer dieser Entscheidung letztlich folgen würden. Die Ukraine nennt die US-Entscheidung einen wichtigen Wendepunkt im russischen Angriffskrieg.
Borrell drängte die Mitgliedsländer zudem zu höheren Verteidigungsausgaben und der Ausweitung ihrer militärischen Fähigkeiten. Ansonsten könne die EU die weltweiten Herausforderungen nicht bewältigen, warnte der Spanier mit Blick auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den USA. Zusammengenommen gäben die 27 EU-Staaten zwar knapp zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung aus. Einige lägen aber deutlich unter der Nato-Quote, sagte er unter Anspielung auf sein Heimatland Spanien oder Staaten wie Belgien und Slowenien.
Mehrere Tote nach russischem Angriff auf Sumy
8.01 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Region Sumy im Osten der Ukraine sind mindestens sechs Menschen getötet worden (s. Eintrag von 3.21 Uhr). Eine Kampfdrohne schlug nachts in der Ortschaft Hluchiw in einem mehrstöckigen Wohnhaus ein, mehrere Etagen stürzten durch den Explosionsdruck ein, wie örtliche Medien berichteten. Mindestens zwölf Menschen seien verletzt worden, teilt die Regionalverwaltung am Morgen des 1000. Kriegstages mit. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet.
Moskau berichtet von hohen Verlusten Kiews
4.47 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Berechnungen des russischen Verteidigungsministeriums und der Staatsagentur Tass seit Kriegsbeginn vor exakt 1.000 Tagen über 900.000 Gefallene und Verwundete zu beklagen. Allein in diesem Jahr habe Kiew mehr Soldaten verloren als in den beiden ersten Kriegsjahren, behaupteten Tass und Ministerium. Die Gesamtverluste Kiews bisher wurden mit insgesamt 906.500 Toten und Verwundeten beziffert.
Opferzahlen in solchen Konflikten lassen sich in der Regel nicht unabhängig verifizieren. Weder Moskau noch Kiew haben bisher genaue Zahlen zu ihren jeweiligen Verlusten bekanntgegeben. Zuletzt hatte die "New York Times" unter Berufung auf Militär- und Geheimdienstquellen der USA berichtet, dass bisher bereits 57.000 ukrainische Soldaten gefallen seien. Dies entspreche etwa der Hälfte der Verluste auf russischer Seite, hieß es.
Die russischen Verluste wurden zuletzt von der Nato auf über 600.000 Tote und Verwundete beziffert. Westliche Geheimdienste sprachen von 200.000 Toten und 400.000 Verwundeten in den russischen Reihen. Eine von ukrainischer Seite veröffentlichte Auflistung russischer Verluste seit Kriegsbeginn spricht von über 722.000 getöteten oder verwundeten Russen.
Neuer russischer Angriff trifft ostukrainisches Sumy
3.21 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Region Sumy im Osten der Ukraine sind am frühen Morgen mehrere Menschen zu Schaden gekommen. Eine Kampfdrohne schlug in der Ortschaft Gluchiw in einem mehrstöckigen Wohnhaus ein, mehrere Etagen stürzten durch den Explosionsdruck ein, wie örtliche Medien berichteten. Dabei habe es Tote und Verletzte gegeben, hieß es ohne weitere Details. Unter den Trümmern wurden weitere Opfer vermutet.
Erst am Wochenende waren in Sumy beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus zwölf Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Kinder. Über 50 Menschen wurden dabei verletzt.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters