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Wuhledar: Russen nehmen offenbar wichtige Stadt ein | Newsblog


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Russen nehmen offenbar strategisch wichtige Stadt ein


Aktualisiert am 01.10.2024 - 23:36 UhrLesedauer: 9 Min.
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Ukrainische Kriegsgefangene, die von Russen gefangen genommen wurden (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Ukrainische Kriegsgefangene, die von Russen gefangen genommen wurden (Archivbild). (Quelle: SIBERIAN BATTALION/Reuters)

Die Ukraine wirft Russland ein schweres Kriegsverbrechen vor. Unterdessen sollen Putins Truppen eine wichtige Stadt eingenommen haben. Alle Informationen im Newsblog.

Ukraine vermutet Mord an 16 Kriegsgefangenen durch Russland

0 Uhr: Die ukrainische Justiz vermutet anhand eines Videos die Ermordung von 16 ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von einem mutmaßlichen Kriegsverbrechen. Sie teilte mit, auf Telegram-Kanälen sei ein Video am Dienstag aufgetaucht. Es sei angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt Pokrowsk aufgenommen worden. In der Region rücken russische Kräfte vor.

"Auf dem Video ist zu sehen, wie die gefangenen ukrainischen Soldaten unter feindlicher Kontrolle aus einem Waldstück herauskommen", heißt es in der Mitteilung. "Nachdem sie sich in einer Reihe aufgestellt hatten, eröffneten die Besatzer absichtlich das Feuer auf sie. Verwundete, die noch Lebenszeichen von sich gaben, wurden aus nächster Nähe mit einer automatischen Waffe getötet." Andere Quellen zu diesem Vorgang gab es nicht. Das Material werde geprüft, teilte die Justiz mit. Sollte sich der Fall bewahrheiten, sei es nach Einschätzung von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall der Tötung ukrainischer Kriegsgefangener an der Front.

Einem aktuellen UN-Bericht zufolge haben die Soldaten beider Seiten im Moment ihrer Gefangennahme das höchste Risiko, misshandelt oder getötet zu werden. Danach aber behandele die Ukraine die russischen Kriegsgefangenen gemäß Völkerrecht. Ehemalige ukrainische Gefangene berichteten hingegen von andauernder Misshandlung und Folter in Russland.

Dienstag, 1. Oktober 2024

Kiew setzt auf Kooperation mit ausländischer Rüstungsbranche

20.15 Uhr: Die Ukraine setzt nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Aufrüstung ihrer Armee auf eine Zusammenarbeit mit ausländischen Rüstungsfirmen. "Für die Ukraine ist es absolut entscheidend, dass nicht nur Partnerländer, sondern auch Verteidigungsunternehmen aus der ganzen Welt zunehmend an einer Zusammenarbeit mit uns und unserer Verteidigungsindustrie interessiert sind", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

In Kiew habe am Dienstag zum zweiten Mal ein Forum der Verteidigungsindustrie stattgefunden mit Vertretern aus mehr als 30 Ländern und fast 300 ukrainischen und ausländischen Unternehmen. Es gebe Investitionen von außen in die ukrainische Rüstungsbranche wie auch ausländische Firmen, die in der Ukraine produzierten, sagte Selenskyj. "Die Ukraine stellt bereits Dinge her, die wir vorher nicht hatten, wie das Kaliber 155 und unsere Langstreckendrohnen, unsere Marinedrohnen."

Die Ukraine werde bis Jahresende 1,5 Millionen Drohnen hergestellt haben, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal bei einer Regierungssitzung. Auch habe sich die Rüstungsproduktion des Landes im Vergleich zu 2023 verdreifacht. Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Neben anderen Rüstungsfirmen sind Rheinmetall aus Deutschland und die deutsch-französische KNDS in der Ukraine aktiv.

Berichte: Russische Truppen erobern Wuhledar

18.10 Uhr: Russische Truppen haben nach inoffiziellen Berichten die ostukrainische Bergarbeiterstadt Wuhledar erobert. Russische Militärblogs veröffentlichten am Nachmittag Fotos von russischen Flaggen auf mehreren Gebäuden der Stadt, die seit 2022 ein stark befestigter Vorposten der ukrainischen Armee war. Auch ukrainische Militärbeobachter markierten auf ihren Karten Wuhledar als russisch kontrolliert.

Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete schon am Mittag, dass russische Truppen bis ins Stadtzentrum vorgerückt seien. "Die Kämpfe finden im Stadtgebiet statt. Daher ist es fast nicht mehr möglich, humanitäre Hilfe hinzubringen", sagte er einem ukrainischen Nachrichtensender. Von den vor dem Krieg knapp 15.000 Einwohnern seien noch 107 im Stadtgebiet geblieben.

Eine offizielle Kiewer Bestätigung für den Fall der Stadt gab es zunächst nicht. Indirekt ließ sich die Entwicklung aus den Lageberichten des ukrainischen Generalstabs herauslesen. Er erwähnte morgens noch Kämpfe um Wuhledar, im Bericht für den Nachmittag schon nicht mehr.

Russland nimmt angebliche Internet-Verschwörer fest

16.35 Uhr: Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben bei einer koordinierten Aktion 39 Menschen im Land festgenommen, darunter mehrere Minderjährige. Es handele sich um Teilnehmer "destruktiver Internetgemeinschaften", die im Auftrag der Ukraine Gewalttaten in Russland hätten verüben sollen, heißt es zur Begründung.

Ebenso wurden gegen mehr als 250 Menschen, darunter mehr als 150 Minderjährige, Ermittlungen aufgenommen. Angeblich sollen sich die Verdächtigen über den Messenger Discord mit ihren ukrainischen Führungsoffizieren verständigt haben.

Russische Behörden warnen seit Monaten vor den angeblichen Anwerbungen, Medien berichten über einzelne Fälle. Doch es ist unklar, wie stichhaltig die Vorwürfe sind. Die Ukraine wirft Russland vor, ukrainische Teenager zu Sabotage anzustiften, zum Beispiel zu Brandanschlägen auf die Autos von Soldaten.

Bericht: Scholz möchte Putin anrufen

14.38 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz erwägt, wieder direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Kontakt zu treten. Dies hat die Zeitung "Die Zeit" aus Regierungskreisen erfahren. Demnach sei ein Telefonat vor dem G20-Treffen im November in Brasilien angedacht. Dies sei jedoch noch nicht offiziell angefragt.

Sollte es zu dem Gespräch kommen, wäre Scholz der erste Regierungschef aus den Unterstützerländern der Ukraine seit 2022, der direkten Kontakt zu Putin wieder aufnimmt. Das letzte Telefonat zwischen den beiden fand im Dezember 2022 statt. Auch US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der damalige britische Premierminister Boris Johnson sprachen zuletzt 2022 direkt mit Putin.

Putin bekräftigt Entschlossenheit in Ukraine

5.30 Uhr: Zum zweiten Jahrestag der von Moskau verkündeten Annexion von vier Regionen in der Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die Entschlossenheit seines Landes bei der Militäroffensive bekräftigt. "Die Wahrheit ist auf unserer Seite. Alle gesetzten Ziele werden erreicht werden", sagte Putin in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft. Unterdessen brachte die russische Regierung eine deutliche Erhöhung der Militärausgaben für das kommende Jahr auf den Weg.


Verwendete Quellen
  • Mit Materialien der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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