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Ukraine-Krieg: Russland greift wichtigen Donauhafen an – mehrere Tote


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Russland greift wichtigen Donauhafen an – mehrere Tote


Aktualisiert am 27.09.2024 - 12:54 UhrLesedauer: 24 Min.
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Menschen begutachten die Schäden an einem Terminal des Donauhafens Ismajil: Von dort exportiert die Ukraine hauptsächlich Getreide.Vergrößern des Bildes
Menschen begutachten die Schäden an einem Terminal des Donauhafens Ismajil: Von dort exportiert die Ukraine hauptsächlich Getreide. (Quelle: Ukrinform/dpa)

Der Donauhafen Ismajil ist wichtig für Getreideexporte der Ukraine. Jetzt ist er zum Ziel eines russischen Drohnenangriffs geworden. Alle Informationen im Newsblog.

Steinmeier begrüßt US-Initiative für Ukraine-Gipfel in Berlin

12.00 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt die Initiative der USA für einen internationalen Ukraine-Gipfel im Oktober in Berlin. Die Ukraine benötige "gerade jetzt in der gegenwärtigen Phase des Kriegs unsere Unterstützung mit finanziellen, aber auch mit militärischen Mitteln", so Steinmeier bei einem Treffen mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella in Berlin.

Er sei froh darüber, dass US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch im Oktober "die Möglichkeiten nutzt, um die gesamte internationale Staatengemeinschaft noch einmal aufzufordern, in der gegenwärtigen Situation ganz besonders auf der Seite der Ukraine zu stehen", betont Steinmeier.

Auch Mattarella erklärt, es sei "sehr wichtig", dass die Unterstützer der Ukraine zu dem Gipfel in Berlin zusammenkommen. Bei den Gesprächen müsse es auch um den Wiederaufbau des von Russland angegriffenen Landes, eine "friedliche Lösung" des Konflikts und den "Beginn der Verhandlungen für diese friedliche Lösung" gehen.

Russland greift wichtigen Donauhafen an – mehrere Tote

9.43 Uhr: Durch einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil an der Donau sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens elf Menschen seien verletzt worden, teilt der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit. Der nächtliche Angriff habe mehrere Wohnhäuser, weitere Gebäude sowie Autos beschädigt. Der Flusshafen Ismajil ist für die ukrainischen Getreideexporte wichtig. Auf der anderen Flussseite, nur wenige Hundert Meter entfernt, liegt das Nato- und EU-Mitglied Rumänien.

Auch in anderen Teilen der Ukraine griff Russland in der Nacht mit Drohnen an. Insgesamt seien etwa 70 der unbemannten Flugobjekte gestartet worden, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegramkanal. Angriffe gab es demnach auch in den Gebieten Tscherkassy, Schytomyr, Winnyzja, Odessa, Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Cherson, Charkiw, Donezk sowie rund um die Hauptstadt Kiew. Die Mehrzahl der Angriffe sei abgewehrt worden, teilt Selenskyj mit – und fordert zugleich eine weitere Stärkung der Flugabwehr. Die ukrainische Luftwaffe meldet den Abschuss von 72 der insgesamt 76 Drohnen. Über die Folgen des Angriffs macht die Luftwaffe keine Angaben.

Größere Schäden werden auch aus der Gebietshauptstadt Odessa am Schwarzen Meer gemeldet. In einem Vorort seien durch Drohnentrümmer mehrere Gebäude, darunter auch ein Wohnhaus beschädigt worden, schrieb Militärgouverneur Kiper. Auch in Kiew gingen Behördenangaben zufolge mehrere Trümmerteile nieder. Getroffen worden sei ein städtisches Unternehmen, ein Brand sei aber nicht ausgebrochen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko.

Slowenien: Sollten Präzisionswaffen für Kiew nicht ausschließen

5.54 Uhr: Sloweniens Regierung warnt angesichts auch deutscher Skepsis beim Einsatz weitreichender westlicher Waffen auf russischem Gebiet vor voreiligen Festlegungen. "Vorab zu sagen, dass es einige Themen gibt, die vom Tisch sind, ist normalerweise nicht die beste Taktik", sagte Ministerpräsident Robert Golob am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

"Es ist ein schwieriges Thema, aber ich denke, in diesem Stadium sollten alle Optionen diskutiert und dann diejenige ausgewählt werden, die für die aktuelle Situation am besten geeignet ist", antwortete Golob auf eine Frage zum Einsatz reichweitenstarker Marschflugkörper, die westliche Länder der Ukraine bereitgestellt haben beziehungsweise bereitstellen könnten. Bei dem Thema bremsen bislang vor allem Deutschland und die USA.

Zugleich betonte Golob, er "respektiere voll und ganz, dass jedes Land, das über solche Waffen verfügt, die Entscheidung selbst treffen wird – und wir werden versuchen, das zu respektieren". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen.

SPD-Außenexperte fordert "deutlich mehr" Militärhilfe für die Ukraine

4.44 Uhr: Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth hat mehr europäische Waffenhilfe für die Ukraine gefordert. "Insbesondere die großen europäischen Länder müssen militärisch noch deutlich mehr tun, damit die Ukraine ein freies und demokratisches Land bleibt", sagte Roth dem "Tagesspiegel". "Jetzt gilt es, endlich alle Kräfte zu mobilisieren, um die Ukraine in die bestmögliche Ausgangslage für potenzielle Verhandlungen zu versetzen", fügte er hinzu.

"Wer den Krieg schnellstmöglich beenden will, muss der Ukraine das geben, was sie braucht", argumentierte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Wehrhaftigkeit und Diplomatie seien zwei Seiten derselben Medaille, sagte Roth. Dies sei auch die zentrale Botschaft des ukrainischen Siegesplans: "Russland wird nur zu Verhandlungen bereit sein, wenn Putin überzeugt ist, dass ein Sieg über die Ukraine unmöglich ist."

Die Ankündigung des US-Präsidenten Joe Biden zu einem Ukraine-Gipfel in Deutschland zeige, "dass die weitere militärische Unterstützung der Ukraine nach wie vor Chefsache ist", betonte Roth. Es könne allerdings nicht dauerhaft erwartet werden, dass die USA für Frieden und Sicherheit in Europa sorgten.

Baerbock fordert Stopp iranischer Unterstützung für Russland

2.44 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock fordert den Iran auf, jegliche Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine einzustellen und die Weitergabe von ballistischen Raketen und Drohnen zu stoppen. Das schreibt das Auswärtige Amt auf der Plattform X. Baerbock hatte mit ihrem iranischen Amtskollegen Abbas Araktschi am Rande der UN-Vollversammlung in New York gesprochen.

Scharfe Kritik an Ukraine-Äußerung von Orbán-Berater

1.30 Uhr: Ein hochrangiger Berater von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán hat mit einer Äußerung zur ukrainischen Reaktion auf den russischen Angriffskrieg für Kritik gesorgt. Der politische Direktor des Ministerpräsidenten, Balasz Orbán, habe mit seiner Äußerung, Ungarn habe aus der blutigen Niederschlagung des Volksaufstands von 1956 "Vorsicht" gelernt, tausende ungarische Freiheitskämpfer beleidigt, schrieb Oppositionsführer Péter Magyar am Donnerstag im Online-Dienst Facebook.

Die Kritik bezog sich auf eine Äußerung des Regierungsberaters Orbán, der nicht mit dem ungarischen Ministerpräsidenten verwandt ist, vom Mittwoch. Mit Blick auf den ungarischen Volksaufstand gegen die Sowjetunion im Jahr 1956 sagte Orbán in einem von der regierungsfreundlichen Zeitung "Mandiner" veröffentlichten Video, Ungarn würde "vermutlich nicht" in einen Krieg eintreten, wie es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor zweieinhalb Jahren getan habe, da dies "unverantwortlich" sei. "Es ist offensichtlich, dass er sein Land in einen Verteidigungskrieg geführt hat, viele Menschen starben, Gebiete wurden verloren", führte Orbán aus.

Kiews Vorgehen sei das Recht und die souveräne Entscheidung der Ukraine, sagte der Berater des Regierungschefs. "Sie können das tun. Aber wenn man uns gefragt hätte, hätten wir nicht dazu geraten. '56 haben wir gelernt, dass wir sehr vorsichtig mit ungarischen Leben sein müssen."


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Materialien der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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