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Ukraine-Krieg: Gespräche zu Waffenruhe wegen Kursk-Offensive gescheitert?


Ukraine rückt in Kursk vor
Geheime Gespräche zu Waffenruhe gescheitert?

Von t-online
17.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Ukrainischer Soldat: In der Region Kursk rückt die Ukraine wohl weiter vor.Vergrößern des Bildes
Ukrainischer Soldat: In der Region Kursk rückt die Ukraine weiter vor. (Quelle: Evgeniy Maloletka)
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Russische und ukrainische Delegationen in Katar sollten offenbar über eine teilweise Waffenruhe zwischen den Ländern verhandeln. Doch zu einem Treffen kam es nicht – angeblich wegen der ukrainischen Offensive in Kursk.

Sind geheime Gespräche zu einer teilweisen Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland wegen der ukrainischen Offensive in Kursk gescheitert? Ein Bericht der "Washington Post" lässt das zumindest vermuten. Demnach hätten die Ukraine und Russland in diesem Monat geplant, Delegationen nach Doha, Katar, zu entsenden, um ein Abkommen auszuhandeln. Es sollte zumindest die Angriffe auf Energie- und Strominfrastruktur auf beiden Seiten stoppen.

Die Zeitung beruft sich auf Diplomaten und Beamte, die mit den Gesprächen vertraut sein sollen. Die Pläne für die Gespräche der Delegationen seien durch den unerwarteten Einmarsch der Ukraine in die westliche russische Region Kursk in der vergangenen Woche abrupt beendet worden, schreibt die "Washington Post". Bislang wurde indes weder über das mögliche Abkommen noch über das geplante Gipfeltreffen berichtet.

Keine persönlichen Verhandlungen mehr zwischen Kiew und Moskau

Die Bereitschaft beider Länder, sich auf Gespräche einzulassen, deutete auf eine gewisse Veränderung in dem Konflikt hin, heißt es in dem Bericht weiter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bislang immer erklärt, dass Kiew einem vollständigen Waffenstillstand nur zustimmen würde, wenn Russland zuerst alle Truppen aus ukrainischem Gebiet abzieht – einschließlich der Krim, die Russland 2014 besetzt und annektiert hat.

Video | Ukraine treibt Offensive in russischen Grenzregionen voran
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Quelle: reuters

Ukrainische und russische Vertreter haben sich seit den ersten Kriegsmonaten nicht mehr persönlich zu Verhandlungen getroffen. Damals fanden geheime Gespräche in Istanbul statt, die jedoch letztlich scheiterten.

Beide Seiten einigten sich später auf ein Getreideabkommen, das zu einer vorübergehenden Aufhebung der russischen Seeblockade führte und es der Ukraine ermöglichte, Getreide über das Schwarze Meer zu exportieren. Doch auch dieses Abkommen hielt nicht lange: Nach einigen Monaten zog sich Russland aus der Vereinbarung zurück. Weitere Versuche, humanitäre Korridore zu schaffen, scheiterten weitgehend.

Ukrainische Offensive als "Eskalation"

Ein Diplomat, der über die jetzigen Gespräche informiert wurde, erklärte, dass russische Teilnehmer ihr Treffen mit katarischen Vertretern verschoben hätten, nachdem die Ukraine in den westlichen Teil Russlands eingedrungen war, wie die "Washington Post" schreibt. Moskaus Delegation habe die Offensive der Ukrainer als "Eskalation" bezeichnet, sagte der Diplomat. Er fügte hinzu, dass die Ukraine Doha nicht über die grenzüberschreitende Offensive informiert habe.

Russland habe die Gespräche derweil nicht abgesagt, sondern lediglich um mehr Zeit gebeten, teilte ein Diplomat laut dem Bericht mit. Katar lehnte ab, dass die Ukraine trotzdem ihre Delegation nach Doha entsenden wollte. Das Land sah dem Bericht zufolge ein einseitiges Treffen als wenig zielführend an.

Das ukrainische Präsidialamt teilte auf Anfrage der "Washington Post" mit, dass der Gipfel in Doha wegen der Lage im Nahen Osten verschoben wurde. Er soll nun am 22. August als Videokonferenz stattfinden.

Der Kreml reagierte derweil nicht auf Anfragen der Zeitung zu einer Stellungnahme. Auch das Weiße Haus lehnte eine Stellungnahme ab. Die Biden-Regierung hat wiederholt betont, dass der Zeitpunkt und die Bedingungen eines möglichen Waffenstillstandsabkommens mit Russland allein von der Ukraine entschieden werden sollen.

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