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Russland: Putin wütet wohl nach Kursk-Invasion der Ukraine


"Ein Schlag ins Gesicht des Präsidenten"
Kreml-Insider: Putin wütet nach Kursk-Invasion

Von t-online
Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0752264102Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: Der russische Präsident soll angesichts der ukrainischen Operation in Kursk wütend gewesen sein. (Quelle: IMAGO/Sergey Bobylev/imago)

Mit der Militäroperation in Kursk hat die Ukraine Russland überrumpelt. Kremlchef Putin soll angesichts dessen ungewohnt offen seinen Unmut zeigen.

Am vergangenen Dienstag hat die Ukraine einen Überraschungsangriff in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Kiews Truppen erwischten die russische Armee auf dem falschen Fuß: Innerhalb kurzer Zeit konnten die ukrainischen Streitkräfte kilometerweit vorrücken, Soldaten gefangennehmen und wohl auch einen wichtigen Knotenpunkt für Gasexporte unter ihre Kontrolle bringen. Angesichts dieser Nachrichten soll Kremlchef Wladimir Putin außer sich gewesen sein, berichten Kreml-Insider.

Der unabhängige russische Journalist Pjotr Koslow schreibt in seinem persönlichen Blog über Eindrücke, die ihm Kremlbeamte über die Tage nach dem ukrainischen Angriff berichteten. Koslow zitiert seine Quellen ohne Angabe von Namen – doch wenn stimmt, was sie ihm erzählten, sind Putins Nerven zum Zerreißen gespannt.

"So verhält sich kein Land, das sich seines Sieges sicher ist"

"Der Chef war in schlechter Stimmung", wird ein Kremlbeamter zitiert, der für die Organisation von Veranstaltungen des Präsidialamts zuständig ist. "So hat man ihn wahrscheinlich nicht mehr gesehen, seit unsere Armee im Herbst 2022 zum Rückzug aus Cherson gezwungen wurde." Andere Beamte beschrieben Putin als "unbefriedigt" und "genervt".

Video | Feuer im Atomkraftwerk offenbar gelöscht
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Quelle: reuters

"Dies ist ein Schlag in das Gesicht des Präsidenten", zitiert Journalist Koslow einen weiteren Beamten. Seit mehreren Tagen sei die russische Armee nicht in der Lage, den Feind zurückzudrängen. Daher sei innerhalb Russlands eine Gefahr für die Bevölkerung entstanden. Dazu sei das europäische Gas im Preis gestiegen. "So verhält sich kein Land, das sich seines Sieges sicher ist."

Ferner seien die Grenzsoldaten eingekesselt und würden kämpfen. Wehrpflichtige seien von den Ukrainern gefangen genommen worden. "Es ist klar, dass die ukrainische Offensive nur ein kurzfristiger Erfolg sein würde. Dennoch ist das, was passiert ist, sehr unangenehm, was den Ruf angeht", heißt es weiter.

"Die Lage in der Region ist schwierig"

Bei öffentlichen Auftritten zumindest will sich Putin seinen Ärger wohl nicht anmerken lassen. Der Kremlchef hat seine Streitkräfte angewiesen, den seit einer Woche dauernden Vormarsch der ukrainischen Armee endlich zu stoppen. "Die Hauptaufgabe des Verteidigungsministeriums besteht nun darin, den Feind aus unseren Gebieten zu vertreiben und eine zuverlässige Grenzsicherung zu gewährleisten", sagte Putin bei einer Krisensitzung in Moskau am Montag.

Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, offenbarte bei der Sitzung eher unfreiwillig, wie tief Russland von dem überraschenden Einmarsch getroffen worden ist. In seinem Gebiet seien 120.000 Menschen aus den betroffenen oder gefährdeten Landkreisen evakuiert worden, sagte er. Weitere 60.000 Menschen hielten sich noch dort auf, wo zur Sicherheit geräumt werden müsse. "Die Lage in der Region ist schwierig." Es gebe 12 Tote und 121 Verletzte, darunter 10 Kinder; etwa 2.000 Menschen würden vermisst.

Die Ukraine wolle mit dem Vorstoß ihre künftige Verhandlungsposition stärken, sagte Putin. Er erteilte Verhandlungen aber eine Absage. "Über welche Art von Verhandlungen können wir überhaupt mit Leuten reden, die wahllos Zivilisten und zivile Infrastruktur angreifen oder versuchen, Atomkraftwerke zu gefährden?" Die russische Offensive im Osten und Süden der Ukraine werde ungehindert weitergehen, kündigte Putin an.

Verwendete Quellen
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