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Ukraine-Krieg: Angriffe auf Belgorod – Straßensperren und Evakuierungen


Verschärfte Lage in Belgorod
Milizen spüren Putins Kämpfer in Versteck auf – und greifen an

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 21.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Kämpfe auf russischem Gebiet: Aufnahmen zeigen Angriffe gegen Putins Truppen. (Quelle: t-online)

Die Kämpfe zwischen russischen Soldaten und pro-ukrainischen Milizen gehen in der Provinz Belgorod weiter. Videos zeigen die angespannte Lage vor Ort.

In der seit Tagen von ukrainischer Seite beschossenen russischen Grenzregion Belgorod verschärft sich die Lage weiter. Es wird offenbar immer noch heftig gekämpft. "Es handelt sich um eine vollwertige militärische Schlacht mit dem Einsatz von Artillerie, Flugzeugen und schwerem Gerät, die sich nicht von den Kämpfen in Saporischschja unterscheidet", berichtet nach Angaben des Senders ntv ein russischer Militärblogger.

Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow kündigte am Mittwoch für die Gebietshauptstadt und die an der Grenze zur Ukraine gelegenen Kreise einen vorzeitigen Ferienbeginn an. Ein Teil des Unterrichts soll noch online abgewickelt werden.

Zugang zu Gebäuden wird kontrolliert

Nach einem Bericht der "Kyiv Post" wurden in der Region Belgorod Straßensperren errichtet. Der Zugang zu sieben Ortschaften sei eingeschränkt, das habe die russische Verwaltung angeordnet. An den Kontrollposten sollen Bewaffnete des Innenministeriums, der Nationalgarde, des Grenzschutzes und des Verteidigungsministeriums den Zugang zu den Ortschaften regeln. Es soll auch das Betreten von Gebäuden kontrolliert werden. "Wir werden einen sicheren Zugang bis zur jeweiligen Wohnadresse zu den Zeiten gewährleisten, wenn es keinen Beschuss gibt", sagte Gladkow.

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Die Behörden in der Region Belgorod kündigten wegen der zunehmend schlechten Versorgungslage im Gebiet an, Lebensmittel auszugeben, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Bereits am Vortag hatte Gouverneur Gladkow auch mitgeteilt, dass insgesamt 9.000 Kinder in Sicherheit gebracht würden.

Evakuierungen angeordnet

Die Bevölkerung in den Ortschaften wurde aufgefordert, diese zu verlassen. Allerdings seien nicht alle dem nachgekommen. Doch mit der Zunahme der Angriffe der pro-ukrainischen Milizen scheinen wohl mehr Bewohner es vorzuziehen, in den Pausen zwischen den Beschüssen zu fliehen, so der Bericht. Zu den Angriffen haben sich pro-ukrainische Paramilitärs bekannt, aber keine regulären Streitkräfte Kiews.

Beim Beschuss auf die kleine Kreisstadt Graiworon am Mittwoch seien zwei Männer getötet und zwei weitere verletzt worden, teilte Gouverneur Gladkow mit. Unter den Trümmern eines eingestürzten Lebensmittelgeschäfts werde eine verschüttete Frau vermutet.

Föderationsratschefin Valentina Matwijenko kündigte in Moskau eine "angemessene Antwort" auf die Angriffe sowie Vergeltung an. Die Attacken der ukrainischen Streitkräfte richteten sich gezielt gegen zivile Objekte und Städte, sagte die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin – ohne dafür Beweise vorzulegen. Sie warf den USA, Großbritannien und der Nato vor, die Handlungen der ukrainischen Armee zu koordinieren. Auch dafür führte sie keine Belege an.

Putin kündigt Antwort an

Der russische Präsident Wladimir Putin betonte am Mittwoch nach dem zunehmenden Beschuss von Gebieten an der ukrainischen Grenze, dass Russland die Sicherheit seiner Grenzregionen gewährleisten werde. Das sei die vorrangige Aufgabe, sagte er in Moskau. "Es gibt hier verschiedene Methoden. Sie sind nicht einfach. Aber wir werden das tun." Russland habe Pläne, wie es reagieren werde. Es werde aber nicht die Bevölkerung oder zivile Ziele in der Ukraine angreifen.

Die Grenzregion Belgorod gilt als ein wichtiges Aufmarschgebiet für die russische Armee, um von dort aus ihren Krieg gegen die Ukraine zu führen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei Jahren gegen die russische Invasion. Dabei kommt es auch zu Gegenangriffen auf russisches Gebiet, wo militärische Ziele im Fokus stehen. Die Schäden auf russischer Seite stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den verheerenden Zerstörungen und der hohen Zahl an Toten und Verletzten auf ukrainischer Seite.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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