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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dramatische Szenen bei -27 Grad Russland ohne Heizung – Wohnungen komplett zugefrorene
Während Deutschland bei winterlichen minus zehn Grad bibbert, sieht es in der Region Moskau aktuell deutlich kritischer aus. Zehntausende haben weder Heizung noch Strom.
Chaotische Szenen aus Moskau: Zahlreiche Siedlungen in der Region Moskau sind seit mehreren Tagen ohne Heizung, Wasser und Strom – und das bei Temperaturen um die minus 30 Grad. Aufnahmen zeigen die Zustände vor Ort.
Grund für die Stromausfälle sollen ein Feuer in einem Umspannwerk in Moskau sowie geplatzte Heizungsrohre in verschiedenen Einrichtungen gewesen sein, berichten mehrere Medien.
In einer Stadt, 50 Kilometer südlich von Moskau, waren mehrere Bewohner auf die Straße gegangen, um gegen den Stromausfall zu protestieren. Bereits am Donnerstagmorgen soll es in der Stadt Podolsk bei mindestens 21.000 Menschen zu einem Stromausfall gekommen sein, nachdem in einer Spezialmunitionsfabrik ein Heizungsrohr geplatzt war.
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Chaotische Szenen aus Moskau:
Mehr als 20 Siedlungen in der Region Moskau sind seit mehreren Tagen ohne Heizung, Wasser und Strom –
und das bei Temperaturen um die minus 30 Grad.
Aufnahmen zeigen Treppenhäuser von Wohngebäuden, die komplett eingefroren sind.
In anderen Videos sind aufgeplatzte Heizungen zu sehen.
Einige russische Bürger entzünden offenbar Feuer, um sich zu wärmen.
Laut russischen Medien war die Nacht vom 4. Januar die kälteste in Moskau seit 74 Jahren, die Temperaturen sanken auf minus 27,1 Grad. Auch jetzt sind es in Moskau noch minus 23 Grad.
Der Grund für die Stromausfälle soll ein Brand in einem Umspannwerk in Moskau gewesen sein. Die Ursache ist nicht bekannt.
Auch soll wohl in einer Munitionsfabrik und einer Metrostation ein Heizungsrohr geplatzt sein. 21.000 Menschen der Stadt Podolsk, 50 km südlich von Moskau, waren daher ebenfalls vom Ausfall betroffen. Ein Foto soll einen eingefrorenen Hauseingang zeigen.
Einige Bewohner hatten gegen die Stromausfälle protestiert und die Behörden aufgefordert, die Häuser zu heizen.
Der Berater des ukrainischen Innenministeriums äußert sich kritisch auf der Plattform X (vormals Twitter) zu den Vorfällen:
“Während die russischen Behörden und Propagandisten Horrorgeschichten darüber erfanden, dass Europa ohne russisches Gas zufrieren würde, vergaßen sie völlig ihre eigenen Bürger.”
Damit bezieht er sich auf das vorigeJahr, in dem Wladimir Putin europäischen Staaten das Gas abstellte. Hierzulande war die Sorge groß, im Winter nicht genügend Gas zum Heizen zu haben. Dieses Szenario konnte allerdings abgewendet werden.
Im Video oben sehen Sie die dramatischen Szenen der komplett zugefrorenen Wohnhäuser aus Moskau und Umgebung bei minus 27 Grad Celsius.
- X (vormals Twitter): @VadymVietrov, @jurgen_naudit, @Gerashchenko_en
- Nachrichtenagentur Reuters
- Kyivindependent: Russian media: Blackouts reported in Moscow following energy facility fire (englisch)
- The Moscow Times: Residents Outside Moscow Protest Power Outage, Demand Heating Amid Subzero Temperatures (englisch)