Sanktionen gegen Pferde und Familie Kadyrow schlägt dem Westen einen Deal vor
Sie hatten ihm Preise gebracht, doch jetzt kommt er nicht mehr an sie ran: Um seine sanktionierten Pferde zurückzubekommen, schlägt Tschetscheniens Herrscher Kadyrow einen Deal vor.
Der Herrscher der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, soll dazu bereit sein, 20 ukrainische Kriegsgefangene freizulassen, wenn der Westen Sanktionen gegen seine Familie und Pferde aufhebt. Das schreibt die russische Exilzeitung "The Insider" in Riga unter Berufung auf den Putin-Verbündeten. Demnach sagte Kadyrow: "Wenn sie (Anm. d. Red.: der Westen) die Sanktionen gegen meine Mutter, meine Töchter, unschuldige Menschen, Pferde aufheben, mich ausgenommen, dann werden wir diese Menschen freilassen."
- Aus Stall in Tschechien: Pferd von Putins engstem Verbündeten gestohlen
Dieses Angebot habe Kadyrow, ein treuer Verbündeter Putins, dem US-Amerikaner Scott Ritter am Rande eines Sicherheitsgipfels in der russischen Stadt Grozny unterbreitet. Ritter ist ehemaliger US-Offizier und der ehemalige Inspektor der Vereinten Nationen, der die Vernichtung irakischer Massenvernichtungswaffen überwachte. Zudem hatte Ritter wegen eines Sexualdelikts im Gefängnis gesessen. Warum Kadyrow Ritter als Überbringer der Nachricht wählte, ist unklar.
Kadyrows Rennpferde zählen zu den weltweit besten
Die EU hatte im Jahr 2014 nach der völkerrechtswidrigen russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim Sanktionen gegen Russland und auch gegen Kadyrow verhangen. In der Folge durfte Kadyrow Preisgelder nicht einstreichen, die seine erfolgreichen Rennpferde "Zazou" und "Dashing Home" zuletzt bei Rennen in Deutschland gewannen. Die Preise und Kadyrows Geld zum Unterhalt der Pferde sind eingefroren, die Pferde selbst dürfen auch nicht zu Kadyrow. Zudem dürfen sie nun nicht mehr an Rennen teilnehmen.
Die USA hatten zudem am 24. August 2023 Sanktionen gegen Kadyrows Mutter Aimani Kadyrow erlassen. Zuvor hatten sie am 15. September 2022, im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, auch Sanktionen gegen Kadyrow selbst eingeführt, sowie gegen seine drei Ehefrauen und drei Töchter. Kadyrow, dessen Truppen an der Seite der russischen Armee in der Ukraine kämpften, sei ein "grausamer Warlord" und stehe im Zusammenhang mit Folter und Mord, lautete die Begründung der USA. Mehr zu Kadyrow und seinem Einsatz im Krieg lesen Sie hier.
- theins.ru: "Kadyrov demanded that sanctions be lifted from his family and horses in exchange for captured Ukrainians" (englisch)
- theguardian.com: "Sanctions against Russia hit Chechen leader’s prize-winning racehorses" (englisch)