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Ukraine-Krieg | Schwarzes Meer: Kampfjet soll Boot beschossen haben


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Schwarzes Meer: Kampfjet soll Boot beschossen haben

Von dpa, t-online, afp, reuters
Aktualisiert am 28.08.2023Lesedauer: 59 Min.
Ein russischer Kampfjet über dem Schwarzen Meer (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Ein russischer Kampfjet über dem Schwarzen Meer (Archivbild). (Quelle: IMAGO/ABACA)

Tag 551: Die Ukraine nennt den Zeitpunkt für den erwarteten Einsatz der F-16-Kampfjets. Polen registriert einen Angriff auf sein Bahnnetz. Alle Infos im Newsblog.

Bürgermeister - Drohne bei Moskau abgefangen

5.33 Uhr: Die Luftabwehr schießt über Moskau eine feindliche Drohne ab, teilt der Bürgermeister der Stadt, Sergei Sobjanin, über Telegram mit. Nach ersten Informationen wurden keine Opfer oder Schäden am Boden gemeldet.

Flugverkehr in Region Moskau erneut unterbrochen

2.10 Uhr: Der Flugverkehr an den beiden Moskauer Flughäfen Domodedowo und Wnukowo ist in der Nacht zum Montag erneut ausgesetzt worden. Vorübergehend seien die Flughäfen für Starts und Landungen geschlossen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftverkehrsdienste. Ein Grund für die Aussetzung des Flugbetriebs wurde zunächst nicht genannt. Zuletzt war der Flugverkehr in der Region Moskau nachts immer wieder wegen Drohnenangriffen unterbrochen worden. Das Land führt seit rund 18 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine.

Ukraine erwartet Kampfeinsatz von F-16 im Frühjahr

1.30 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow geht von einem Einsatz der F-16-Kampfflugzeuge gegen Russland ab dem Frühjahr aus. "Ich würde sagen, das könnte im Frühling nächsten Jahres sein", sagt er dem Podcast Ronzheimer einer Vorabmeldung der Zeitung "Bild" zufolge. Die westlichen Jets dürften sich als ein "ernsthafter 'Game-Changer'" im Kampf gegen die russischen Truppen erweisen.

Angriff auf Kommunikationsnetz der polnischen Bahn

0.59 Uhr: Nach einem Hackerangriff auf das Kommunikationsnetz der polnischen Bahn sind im Nordosten des Landes zwei Männer festgenommen worden. Die beiden Verdächtigen seien polnische Staatsbürger, sagte am Sonntag ein Polizeisprecher in Bialystok. In der Wohnung, in der die 24 und 29 Jahre alten Männer festgenommen wurden, stellten die Beamten demnach Funkausrüstung sicher.

In der Nacht zum Samstag war der Funkverkehr der polnischen Bahn manipuliert worden. Der Zugverkehr wurde dadurch nach Geheimdienstangaben im Nordwesten Polens teilweise "destabilisiert". Die Täter hatten demnach mehrere Stoppsignale ausgesendet. Etwa 20 Züge hielten daraufhin an oder verspäteten sich.

Medienberichten zufolge hörten die Eisenbahner über Funk außerdem die russische Nationalhymne und eine Rede von Kremlchef Wladimir Putin. Am Samstag und Sonntag wurden weitere Störungen des Funkverkehrs in anderen Regionen gemeldet.

Schwarzes Meer: Kampfjet soll Boot beschossen haben

0.30 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium berichtet über Kämpfe um strategisch wichtige Öl- und Gasplattformen im Schwarzen Meer. Ein russischer Kampfjet habe vergangene Woche auf ein kleines ukrainisches Marineboot geschossen, das in der Nähe einer Plattform im Nordwesten des Meeres unterwegs gewesen sei, schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter).

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 habe die Ukraine mehrere von Russland kontrollierte Plattformen angegriffen. "Sowohl Russland als auch die Ukraine haben zeitweise auch Truppen dort stationiert."

Montag, 28. August 2023

Kiew: Zweites Schiff hat Korridor im Schwarzen Meer durchquert

23.30 Uhr: Knapp sechs Wochen nach dem Scheitern des Getreideabkommens mit Russland hat nach Angaben Kiews ein zweites Frachtschiff nach dem Auslaufen im südukrainischen Hafen von Odessa sichere Gewässer erreicht. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter "Primus", der im Besitz einer Reederei aus Singapur sei, habe am Sonntag "rumänische Gewässer erreicht, nachdem er erfolgreich durch unseren temporären Schwarzmeer-Korridor gefahren ist", erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den Onlinenetzwerken.

Er dankte "allen, die dies möglich gemacht haben". Das Schiff hat nach seinen Angaben Stahl für den afrikanischen Markt geladen.

Am 16. August hatte das Containerschiff "Joseph Schulte" als erster Frachter seit dem Ende des Getreideabkommens in Odessa abgelegt. Einen Tag später erreichte das Schiff, das seit Kriegsbeginn im Hafen der Schwarzmeerstadt gelegen hatte, dann Istanbul.

Selenskyj will Korruption mit Verrat gleichsetzen

21.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte den Tatbestand der Korruption für die Dauer des Kriegs mit Landesverrat gleichsetzen lassen. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview sagte Selenskyj, er wolle dem Parlament einen solchen Gesetzesvorschlag vorlegen. "Ob der Gesetzesgeber diesen Vorschlag unterstützen wird, weiß ich nicht - aber ich werde es auf jeden Fall vorschlagen", sagte er. Selenskyj zeigte sich überzeugt, dass eine solche rechtliche Gleichstellung für die Dauer des russischen Angriffskriegs gegen sein Land hilfreich sein könnte.

Eine erfolgreiche Bekämpfung von Korruption und Schattenwirtschaft läge auch in der Hand der Bürger und Unternehmen, mahnte er. "Wir müssen ehrlich sein, wir müssen Steuern zahlen", sagte er im Gespräch mit der Journalistin Natalija Mossejtschuk.

Die ukrainische Gesetzgebung sieht für Korruption bisher unterschiedliche Strafen vor, von Geldstrafen bis zu vier Jahren Haft. In besonders schweren Fällen können es bis zu zwölf Jahre sein. Landesverrat hingegen wird mit 15 Jahren bis lebenslang bestraft.


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