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Newsblog zu Ukraine | Russland wirft Kiew "Terrorakt" auf Krim-Brücke vor


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Russland wirft Kiew "Terrorakt" auf Krim-Brücke vor

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 17.07.2023Lesedauer: 68 Min.
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Rund neun Monate nach der schweren Explosion auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der von Moskau besetzten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich dort nach russischen Angaben ein "Notfall" ereignet. (Quelle: t-online)
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London: Russland leidet unter Mangel an Anti-Artillerie-Radar

10.03 Uhr: Die russischen Streitkräfte in der Ukraine leiden nach Einschätzung britischer Militärexperten unter mangelnden Kapazitäten, um ukrainische Artillerie zu lokalisieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Demnach sind "nur noch eine Handvoll" der russischen Anti-Artillerie Radar-Einheiten vom Typ "SOOPARK" in der Ukraine einsatzbereit.

"Die Fähigkeit der russischen Bodentruppen zu überleben, hängt davon ab, die ukrainische Artillerie zu lokalisieren und Schläge gegen sie zu führen, oft mit der eigenen Artillerie", hieß es in der Mitteilung der Briten. Dass der inzwischen entlassene russische General Iwan Popow den Mangel an Anti-Artillerie-Kapazitäten als einen seiner zentralen Kritikpunkte angeführt habe, unterstreiche deren zentrale Bedeutung in dem Krieg.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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Russland wirft Kiew "Terrorakt" auf Krim-Brücke vor

9.22 Uhr: Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland offiziell von einem "Terrorakt" gesprochen. Die Ukraine, die USA und Großbritannien steckten hinter dem Angriff, so eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. Beweise legte sie nicht vor. Die Regierung in Kiew weise "alle Merkmale einer international organisierten Verbrecherbande auf", sagte Maria Sacharowa. "Die Entscheidungen fällen ukrainische Politiker und das Militär mit unmittelbarer Hilfe von amerikanischen und britischen Geheimdiensten und Politikern", behauptete sie.

Auf der Brücke ereigneten sich am frühen Montagmorgen mindestens zwei Explosionen, meldete die ukrainische Nachrichtenagentur RBC-Ukraine. Nach russischen Behördenangaben starben dabei zwei Menschen, ein Mädchen wurde verletzt.

Kiew räumte einen Angriff auf die Brücke nicht offiziell ein. "Erneut hat sich die Brücke 'schlafen' gelegt. Und eins ... zwei!", schrieb der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU. Aus SBU-Kreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AFP, dass der Angriff eine "Spezialoperation" des SBU und der Marine gewesen sei. Dabei seien spezielle Marinedrohnen zum Einsatz gekommen. Alle Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Bahnverkehr über Krim-Brücke wieder aufgenommen

8.47 Uhr: Nach einer mutmaßlichen Explosion an der Krim-Brücke hat Russland den Eisenbahnverkehr zwischen seinem Festland und der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel wieder aufgenommen. Mit rund fünf Stunden Verspätung sei am Montagmorgen ein Zug aus der Krim-Hauptstadt Simferopol in Richtung der südrussischen Region Krasnodar losgefahren, teilten die Behörden der Krim mit. Der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange Bauwerk blieb hingegen weiter eingestellt.

Am frühen Morgen hatten russische Behörden über einen "Notfall" auf der Krim-Brücke berichtet, in dessen Folge zwei Menschen in ihrem Auto getötet worden seien. In sozialen Netzwerken war von einer Explosion die Rede, eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings zunächst nicht. Fotos und Videos zeigten Zerstörungen an der Fahrbahn. Das russische Verkehrsministerium teilte mit, die Brückenkonstruktion sei jedoch weiter intakt.

Ukraine vermeldet Rückeroberung von sieben Quadratkilometern nahe Bachmut

8.10 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen sieben Quadratkilometer russisch besetztes Gebiet in der Gegend um Bachmut zurückerobert. Die Rückeroberung sei "infolge der verbesserten Positionierung und Ausrichtung der Frontlinie" gelungen, erklärte die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag im Online-Dienst Telegram. Russische Kräfte hatten die Stadt Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk im Mai nach monatelangen Kämpfen unter ihre Kontrolle gebracht.

Zur aktuellen Entwicklung auf dem Schlachtfeld ergänzte Maljar, in der nordostukrainischen Region Charkiw seien russische Kräfte hingegen seit Ende der vergangenen Woche "aktiv vorgerückt". Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Die Ukraine hatte im Juni unter Einsatz von westlichen Verbündeten gelieferter Waffen ihre seit Monaten erwartete Gegenoffensive gestartet. Zuletzt hatte Kiew aber Schwierigkeiten beim Vorrücken gegen die in Befestigungen verschanzten russischen Einheiten eingeräumt – und die USA um die Lieferung von Langstreckenwaffen und Artillerie gebeten.

Baerbock: Niemand darf bei Angriffskrieg straflos bleiben

7.21 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock setzt auf eine Reform des Völkerrechts, damit Urheber eines Angriffskriegs wie der russische Präsident Wladimir Putin zur Rechenschaft gezogen werden können. "Niemand darf im 21. Jahrhundert einen Angriffskrieg führen und straflos bleiben", forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor einer Reise nach New York. Dort will sie bei den Vereinten Nationen (UN) an einem Festakt zum 25. Jahrestag der Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) teilnehmen. Zudem sind eine Rede im UN-Sicherheitsrat und ein Treffen mit dem Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, geplant.

"In den Augen der Täter ist der IStGH schon jetzt ein scharfes Schwert", sagte Baerbock. In den Augen der Opfer sei er die Hoffnung darauf, dass ihr Leid nicht ungestraft bleibe. "Deshalb schmerzt eine Lücke in der Strafverfolgung besonders", so die Ministerin. Bei Verbrechen der Aggression gegen "das kostbarste Gut, das wir haben, unseren Frieden", seien die Hürden für eine Strafverfolgung noch zu hoch. Das Völkerrecht, den "Realitäten im 21. Jahrhundert gerecht" werden. Die Ministerin wird von der deutschen Richterkandidatin für den Gerichtshof, Ute Hohoff, begleitet.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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